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Darkover 24 - Die Schattenmatrix

Titel: Darkover 24 - Die Schattenmatrix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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überkam ihn ein Gefühl von Schwäche und Benommenheit.
Was, bei Zandrus Hölle, war sie? Mikhail war noch nie jemandem wie Emelda begegnet. Er biss die Zähne zusammen und konzentrierte sich auf Priscilla; die andere Frau verbannte er mit aller Kraft aus seinem Bewusstsein. Sofort verließ ihn das Schwächegefühl, und wäre er kein ausgebildeter Telepath gewesen, hätte er diese Empfindung wohl für Einbildung gehalten. »Mein Platz ist hier, bis sich einer der Knaben als geeigneter Thronfolger erweist - und das kann ein Jahr oder länger dauern. Außerdem habe ich nicht die Absicht, den bevorstehenden Winter in einem Abbruchhaus zu verbringen. Wie konntet Ihr die Kinder nur in einem solchen Schweinestall leben lassen?« Mikhail war so empört, weil er sich von seinem letzten Besuch noch gut an die Kinder erinnerte.
»Es macht ihnen nichts aus«, entgegnete Priscilla, als würde das alles erklären.
»Domna«, flüsterte Emelda, »Ihr dürft nicht zulassen, dass er stört, wenn der Wächter Euch ruft. Ihr müsst ihn auf der Stelle zum Gehen bewegen.«
»Emelda hat Recht. Ich habe es mir anders überlegt. Ich hätte mich nicht von Regis Hastur überreden lassen dürfen …« Sie sprach nun mit größerer Sicherheit als zuvor, aber die Worte klangen monoton und ausdruckslos, als kämen sie von einer Puppe.
»Das liegt nicht mehr in Eurer Hand, Domna. Der Rat der Comyn hat meiner Ernennung zum Regenten bereits zugestimmt, und ich werde hier nicht weggehen.« Das stimmte zwar nicht genau, da der Rat weiterhin in seine eigenen Probleme verwickelt war und die Sitzungen größtenteils aus Redeschlachten zwischen Dom Gabriel und Regis oder Lew und Dom Gabriel bestanden. Aber der Rat hatte ihn auch nicht abgelehnt. Die Domäne Elhalyn war nun wirklich ihre geringste Sorge, und Mikhails Sitz im Rat war ordnungsgemäß vorgeschlagen und beschlossen worden - gegen die lautstarken Einwände seines eigenen Vaters.
Mikhail hätte seinen Platz sofort und ohne das geringste Bedauern einem seiner Brüder überlassen. Er konnte sich nur zu gut vorstellen, wie Gabriel Emelda gegenübertreten würde - ein sehr komisches und irgendwie ermutigendes Bild. So wie er Gabriels explosives Temperament kannte, hätte er die Frau längst zur Tür hinausgeworfen. Seltsam - er hatte den Gedanken an seinen ältesten Bruder noch nie so angenehm empfunden.
»Wie könnt Ihr es wagen, so mit mir zu sprechen!« Emelda baute sich drohend vor ihm auf.
»Ich spreche mit dir, wie es mir passt. Und jetzt verschwinde gefälligst hier und lass mich mit der Domna allein reden.« »Wirklich, Mikhail«, mischte sich Priscilla ein, »du weißt überhaupt nicht, was du tust. Nur weil du Regent bist, kannst du doch nicht einfach hier aufkreuzen und über uns bestimmen. Ich habe Emelda immer an meiner Seite - ich muss, denn sie ist meine Führerin.«
Dieser schüchterne Widerstand von Priscilla kam unerwartet, und Mikhail dachte kurz nach. Soviel er wusste, waren seine Vollmachten als Regent uneingeschränkt, jedenfalls, was das Wohlergehen der Kinder betraf. Weniger sicher war er sich, wie viel Macht er über Priscilla hatte, aber er beschloss zu bluffen. Mochte doch Regis später eine Lösung finden, wenn er zu weit gegangen war. Er wollte diese Aufgabe endlich erledigen, und zwar gut erledigen, und diese kleine Tyrannin konnte ihn nicht davon abhalten. Wenn es sein musste, würde er sich wie sein dickköpfiger Bruder Gabriel aufführen.
»Ich übernehme ab sofort das Kommando, Domna. Ich werde mich darum kümmern, dass dieses Haus für den Winter hergerichtet wird und dass die Kinder gut versorgt sind. Ihr könnt selbstverständlich tun, was Ihr wollt, und Eure Begleiterin ebenso. Ich bin an Eurem Treiben nicht interessiert.«
»Aber wozu? Wir werden doch sowieso nicht mehr lange hier sein.« Mikhail sah Priscilla erstaunt an. »Ach? Und wo wollt Ihr hingehen? Vielleicht zurück nach Burg Elhalyn?«
»O nein. Wir werden bald weggehen.« Ihr Blick war nun verstohlen, und ihr Gesichtsausdruck gleichzeitig geheimnisvoll und freudig. Wenn sie eine Katze wäre, würde jetzt Sahne an ihren Barthaaren kleben, dachte Mikhail. »Du brauchst dir wegen der Kinder nicht den Kopf zu zerbrechen. Der Wächter wird sich bald um sie kümmern.«
»Der Wächter? … Welcher Wächter, Domna?«
Mikhail war sich sicher, dass es mit der Seance zu tun hatte, an der er vor vier Jahren teilgenommen hatte und bei der Derik Elhalyn oder etwas, das sich als sein Geist ausgab, Priscilla

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