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Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters

Titel: Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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dass der Rest von Darkover sie durchfüttert. Sie tun nichts!« »Das kannst du doch gar nicht wissen, weil du noch nie in einem Turm warst.« »Dann sag mir doch, wozu sie gut sind, außer um die Domänen an der Macht zu erhalten.« Diese ungewöhnliche Idee war ihm noch nie in den Sinn gekommen, aber er verstand, dass jemand, der am Rande der darkovanischen Gesellschaft lebte, sie möglicherweise glaubte. »Die Türme sind Schulen für Leute wie dich, Illona, die den Verstand verlieren würden, wenn sie keine Ausbildung erhielten.« »Ich komme bis jetzt ganz gut zurecht.« »Dann hast du sehr viel Glück gehabt.« »Ich will nicht für den Rest meines Lebens eingesperrt sein!« »Jede Menge Leute machen ihre Ausbildung in den Türmen, und dann gehen sie wieder.« »Das glaube ich dir nicht.« Sie war wild entschlossen, an ihren Ängsten festzuhalten.
»Schön. Dann frag Rafaella. Die hat eine Schwester, die einige Zeit in Neskaya war, dann hat sie den Turm verlassen und geheiratet. Heute lebt sie glücklich und zufrieden ihr eigenes Leben oben in den Kilghards.« »Rafaella würde alles sagen, was du willst.« Das war zu viel für Domenic in seiner Müdigkeit. Er musste unwillkürlich lachen, während das Mädchen ihn zornig und empört anstarrte. Als er sich schließlich wieder unter Kontrolle hatte, sagte er: »Tut mir Leid. Ich habe nicht über dich gelacht, auch wenn du mir das jetzt wahrscheinlich nicht glaubst. Aber allein der Gedanke, ich könnte Tante Rafi sagen, was sie tun soll, kommt mir ausgesprochen komisch vor.« »Deine Tante? Du hast eine Tante, die eine Entsagende ist?« Illona schien es sehr schwer zu fallen, diese Verwandtschaftsbeziehung zu verstehen. »Sie ist die beste Freundin meiner Mutter und die Lebensgefährtin von Rafe Scott, einem Großonkel von mir.« »Derselbe Rafe Scott, der die Expeditionen macht?« »Dann kennst du ihn also?« »Gewissermaßen. Ich habe … von ihm gehört.« »Wie?« »Dirck hat manchmal an ihn gedacht, und ich habe den Namen ständig aufgeschnappt, als wir noch oben in den Hellers waren.« Sie wirkte bedrückt, als würde sie irgendetwas an Vancofs Gedanken beunruhigen.
Domenic wartete darauf, dass sie fortfuhr, aber Illona wurde stattdessen still und nachdenklich. Er zwang sich, noch nicht einmal über ihre Gedanken zu streichen, sondern wartete, bis sie sich allein über alles klar wurde. Schließlich sagte er: »Erzähl mir doch ein bisschen von Dircks Gedanken.« »Er trinkt, mus st du wissen.« »Den Eindruck hatte ich auch.« »Und wenn er getrunken hat, dann ist es, als würde er seine Gedanken durch den ganzen Raum schleudern. Hässliche Sachen. Ich habe immer versucht, nichts zu hören, weil mir schlecht davon wurde. Es war ein einziges Durcheinander, mit einem Haufen Zeug darin, das ich nicht verstand. Ich weiß aber, dass er sich aus irgendeinem Grund vor Rafe Scott gefürchtet hat, und oft, wenn er richtig einen sitzen hatte, dachte er daran, dass er versuchen wollte, ihn zu töten. Er spielte oft mit dem Gedanken, Leute zu töten, und ich glaube, dass er es auch getan hat.« Illona schauderte. »Er ist ein sehr schlechter Mensch, aber nachdem unser eigentlicher Kutscher gegangen war, hatten wir keine große Wahl.« »Euer Kutscher ist gegangen?« »Das nehme ich an. Er ist eines Morgens einfach nicht aufgetaucht, und am nächsten Tag war Dirck da und sagte, dass er von der Truppe von Dyan Player sei, und da hat Tante – du denkst doch nicht, dass Dirck …?« »Es traf sich jedenfalls ganz gut, oder?« Illona zog die Knie an die Brust und schlang die Arme um die Unterschenkel, als versuchte sie sich so klein wie möglich zu machen. Sie wirkte in der Tat sehr klein und verängstigt, aber es war nicht mehr Domenic, vor dem sie sich fürchtete. Er sah an ihr vorbei an die Wand und ließ nicht zu, dass er auch nur den kleinsten Gedanken von ihr auffing. »Ja, das stimmt.«, sagte sie leise. »Ich habe ihn nie gemocht, und Tante konnte ihn auch nicht leiden – und was hat sie jetzt davon! Aber ich sagte mir, dass ich mich nur kindisch benahm, weil er mich .., na ja, immer so seltsam angeschaut hat. Als hätte er gern schlimme Dinge mit mir gemacht und sich nur wegen Loret nicht getraut.« Sie hielt inne und schluckte schwer, und Domenic war überzeugt, sie durchlebte noch einmal jene Augenblick. »Ich habe die Sachen, die ich ihn denken hörte, nie ernst genommen.« »Warum nicht?« »Es war zu erschreckend.« Sie zitterte am ganzen Körper, zwang

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