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Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters

Titel: Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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so plötzlich aufhörte, wie es begonnen hatte, empfand er einen quälenden Verlust und war gleichzeitig tief erleichtert.
    »Alles wird gut, Illona. Ich verspreche es«, flüsterte er.
    Illona schniefte, und er bemerkte, dass sie leise weinte. Sie stieß sich von ihm weg, ein wenig widerwillig, wie er fand, und sah ihn aus verschwommenen Augen an. »Na, wenn du es versprichst, dann kann ja wohl nichts mehr schief gehen.« Selbst wenn sie weinte, war sie noch sauer wie ein grüner Apfel.
    Ich bin dein Freund, ob es dir passt oder nicht, Illona Rider. Und du wirst eine großartige Telepathin.
    Ob es mir passt oder nicht! Hätte ich dir bloß nicht zugewinkt und dir gesagt, du sollst zum Nordtor kommen!
Aber wer hätte dich dann vor diesen Männern gerettet?
    Da haben wir’s. Mein Freund? Tante Loret sagte immer, man kann nie zu viele Freunde haben und nie zu wenig Feinde.
Bist du wirklich mein Freund?
Beim Wort eines Hastur!
    Sie seufzte zittrig, zu müde, um weiterzustreiten. »Das wird fürs Erste wohl reichen müssen.«

20
    Domenic stand im Speisesaal des Krähenden Hahns und schaute aus dem kleinen Fenster auf den Hof hinaus. Er war erst am späten Vormittag aufgestanden, und der Regen, der in der Nacht so leise begonnen hatte, war mittlerweile zu einem kräftigen Guss geworden. Domenic sah Wasserpfützen auf dem Pflaster und durchweichte Berge von Unrat, der noch nicht weggeräumt war. Er seufzte resigniert. Es war ein ganz normaler, früher Herbststurm, der ein, zwei Tage dauern, die Straßen in Morast verwandeln und alle Leute ans Haus fesseln würde, bevor er sich wieder legte.
    Zögernd spielte ein Lächeln um Domenics Mund. Vancof und Granfell waren aufgebrochen, als es gerade zu regnen angefangen hatte. Jetzt dürften sie freudlos und frierend irgendwo herumhocken, vermutlich in der Hütte eines Kleinbauern.
    Vielleicht fingen sie an zu streiten und brachten sich gegenseitig um. Er überlegte, ob die beiden wohl noch einmal zum Gasthaus zurückkamen, und verwarf diese Möglichkeit als unwahrscheinlich. Vancof war in Carcosa als Angehöriger des Fahrenden Vo lks bekannt, und er war schlau genug, sich auszurechnen, dass er nach dem Aufruhr des Vorabends im Gefängnis landen dürfte, falls ihn jemand erkannte. Wohin sonst konnten die beiden gehen? Nach Aussage von Tante Rafi gab es etwa fünfzehn Meilen weiter an der Alten Nordstraße noch ein Dorf. Er durfte nicht vergessen, es Herm zu sagen.
    Schließlich ging er an den langen Tisch zurück und setzte sich. Er nahm ein Blatt festes Papier zur Hand, das beste, das er von MacHaworth bekommen konnte, und las durch, was er bereits geschrieben hatte. Es war ein Brief an seine Mutter, der erstaunlich wenig von seinen Heldentaten der letzten Tage und überhaupt nichts von dem Leichenfund in der Nacht zuvor enthielt. Stattdessen hatte Domenic über Themen geschrieben, zu denen er sonst nie ein Wort herausbrachte, weder mündlich noch auf telepathischem Weg. Er hatte über seine starken Gefühle für seine Base Alanna geschrieben, noch mehr jedoch darüber, wie sehr ihm das Leben auf Burg Comyn missfiel, ein weiterer kurzer Absatz betraf seine beunruhigenden Hörerlebnisse. Es war der erste Brief, den er Marguerida in seinem ganzen Leben geschrieben hatte, und er hatte festgestellt, dass er sich schriftlich klarer ausdrucken konnte als auf jede andere Weise.
    Beim nochmaligen Durchlesen fiel ihm auf, dass viele Dinge ungesagt geblieben waren, und das trotz seiner gegenteiligen Vorsätze. Domenic hatte den Tumult nicht erwähnt, weil er wusste, seine Mutter würde sich Sorgen deswegen machen, dabei hatte sie bereits genug am Hals. Aus ähnliche n Gründen hatte er das Gefühl der Entfremdung von seinem Vater nicht angesprochen. Mikhail hatte im Augenblick eine Menge Probleme, und Domenic wollte keine neuen hinzufügen. Kurz, sein Brief war nicht so vollständig wie beabsichtigt, und er hatte sich deshalb der Unaufrichtigkeit durch Weglassung schuldig gemacht.
    Er überlegte, ob er das ganze Ding nicht einfach zusammenknüllen und in den Kamin werfen sollte. Er war sich seiner Unsicherheit bewusst, seiner Angst, zu viel oder zu wenig mitzuteilen, aber er war auch froh, dass er es überhaupt fertig gebracht hatte, zu schreiben. Nein, er würde den Brief abschicken. Wenn Duncan Lindir später nach Thendara ritt, wollte er das Schreiben dem alten Gardisten mitgeben. Seine Mutter würde sich freuen, wenn sie es erhielt, und das reichte.
    Domenic hatte gerade zu Ende

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