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Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters

Titel: Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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in aller Welt trieben die jetzt in Thendara? Die durften doch nur zu Mittsommer und Mittwinter in die Stadt. In der warmen Jahreszeit zogen sie umher und zeigten ihre Kunst in kleinen Dörfern und den unbedeutenderen Städten. Von Mittwinter abgesehen wusste Domenic nicht, wo sie überwinterten. Seine Mutter, die in vielen Dingen neugierig war, hatte lange Zeit versucht, echte Informationen über dieses Volk zu sammeln, aber es war ihr nicht gelungen. Das wenige, was sie wusste, hatte sie größtenteils von Erald, dem Sohn des vormaligen Zunftmeisters der Musikergilde. Domenic musste ihr unbedingt erzählen, dass er sie gesehen hatte.
Trotzdem durften die Gaukler genau in dieser Straße wirklich nicht fahren, nicht einmal zu Zeiten, da sie in Thendara willkommen waren. Der einzige Verkehr, der hier gestattet war. betraf Leute, die in der Burg zu tun hatten, Kutscher, die Vorräte brachten, oder Mitglieder der Handwerksgilden. Deshalb war der Vorfall interessant und außer der Reihe, und Domenic spürte, wie seine trübselige Stimmung langsam von Neugier vertrieben wurde. Er hatte während seiner Zeit in Arilinn zweimal Fahrendes Volk gesehen, sie hatten ein paar ziemlich skandalöse Lieder dargeboten und ein Stück, das er als recht lustig in Erinnerung hatte, obwohl es unter anderem aber auch seinen Großonkel Regis veralberte. Wirklich gefallen hatten ihm die Seiltänzerin, ein hübsches Mädchen in einem knappen Kostüm, und der Jongleur, der Gedichte aufsagte, während er immer mehr Bälle in die Luft warf. Niemand sagte dem Fahrenden Volk, was sie tun sollten. Wie es wohl war, so ohne jegliche Pflichten zu sein?
Im Gegensatz zu allen anderen Leuten, die er kannte, schienen sie nirgendwo hinzugehören. Sie hatten kein ständiges Zuhause, und die Organisation ihrer jeweiligen Trupps war ihm ein Rätsel. Sie gehörten keiner Gilde an und folgten keiner Autorität, nicht einmal den Herren der Domänen, und solange sie keines der wenigen Gesetze brachen, die auf sie Anwendung fanden, konnten sie tun und lassen, was sie wollten.
Das übte eine wunderbare Anziehungskraft auf ihn aus. Einen Moment lang überlegte Domenic, wie es wohl wäre, wenn man die Freiheit hätte, überall hinfahren zu können, wann immer man wollte. Dann entschied er, dass es wahrscheinlich vor allem kalt, feucht und anstrengend war.
Er spähte in den Schatten der Burgmauern und versuchte, weitere Einzelheiten zu erkennen. Der Wagen war inzwischen so weit die Straße heraufgekommen, dass er die mit Figuren bemalten Seitenwände sehen konnte. Sie zeigten Marionetten, deren Fäden durch eine Goldpatina hervorgehoben waren, um den oberen Rand lief eine Blumengirlande. Eine Seitenwand war heruntergelassen, und Domenic bemerkte ein Mädchen, das sich lachend herauslehnte. Es war rothaarig und sommersprossig und schien etwa in seinem Alter zu sein. Es winkte ihm zum Gruß, während Kendrick vom Kaserneneingang vortrat. »Na, was soll das denn hier werden, guter Mann?«, fragte er den Kutscher. Der Wachmann machte Domenic ein Zeichen, im Halbdunkel zu bleiben, was dieser auch tat, obwohl er gern einen besseren Blick gehabt hätte. Er spürte keine Gefahr von dem dürren Mann ausgehen, aber er wusste, dass er dem älteren Gardisten lieber gehorchte.
Der Mann zuckte nur die Achseln und sah Kendrick griesgrämig an. Er war klein, und sein schmales Gesicht zierte eine auffällige Adlernase. »Uns ist ein Rad gebrochen, und wir mussten in der Stellmachergasse vorbeifahren um es reparieren zu lassen, Es schien mir die Sache nicht wert, um die Stadt herumzufahren, damit wir wieder auf den Rest unserer Truppe treffen.« »Ihr dürft zu dieser Jahreszeit nicht in Thendara sein! Und diese Straße hier ist für Leute wie euch sowieso gesperrt.« Kendrick klang empört, aber Domenic vermutete, er genoss insgeheim die Unterbrechung des ziemlich langweiligen Wachdienstes auf diesem Posten.
»Wir stören doch niemanden«, protestierte der Kutscher.
»Ihr Arschkriecher von Comyn-Dienern seid doch alle gleich. Kommandiert uns bloß herum, weil ihr nie was Richtiges zu tun habt!« Das waren rüde Worte, und die Haltung des Kutschers drückte aus, dass er Streit suchte. Aber da war noch etwas.
Domenic fing einen Anflug von Angst bei dem Mann auf, und ein paar wirre Oberflächengedanken, die ihm seltsam vorkamen. Er brauchte einen Moment, bis ihm klar wurde, dass der Mann nicht in Casta oder Cahuenga dachte, sondern in einer Mischung aus beidem mit einem guten Teil

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