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PR 2667 – Der Diplomat von Maharani

PR 2667 – Der Diplomat von Maharani

Titel: PR 2667 – Der Diplomat von Maharani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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1.
    Unweit von T9
    21. Februar 1470 NGZ
     
    Er schreckte hoch, vom Alarmton geweckt. Stand auf, stieß mit den Füßen gegen irgendwas, noch benommen und halb blind. Frauennamen purzelten in seinem Kopf durcheinander. Jennifer, Dao-Lin, Lisa, Sichu ...
    Was hatte Sichu Dorksteiger in dieser Liste zu suchen, und wo, verdammt noch mal, lag sein Multifunktionsarmband?
    Ronald Tekener tastete umher. Er war schon mal besser in Form gewesen, hatte es in vielerlei Beziehung mit dem Sofortumschalter Perry Rhodan aufnehmen können. Doch nicht an diesem Ort, zu dieser Zeit. Er musste den Anstrengungen der letzten Tage Tribut zollen.
    Da war es, sein wichtigstes Stück Alltagsausrüstung! Er legte es um, zog rasch Hose und Hemd über, stolperte aus seiner Kabine und eilte in Richtung der Zentrale.
    »Status!«, verlangte er, während er sich in Gedanken die Geschehnisse der vergangenen Stunden in Erinnerung rief. »Warum der Alarm?«
    »Er betrifft Gebäude 42«, antwortete das Multifunktionsgerät mit der unpersönlichen Stimme, für die er sich jüngst entschieden hatte. Das lenkte ihn wenigstens nicht ab.
    »Die Badakk also?«
    »Richtig. Es wurden Explosionen in ihren Räumlichkeiten gemeldet.«
    »Weiter!«
    »Die Lage ist unübersichtlich, die Informationen sind widersprüchlich. Man weiß nicht, was auf T9 vor sich geht.«
    T9 – ein USO-Stützpunkt, dem in diesen Tagen besondere Bedeutung zukam. Auf dieser für den menschlichen Metabolismus reichlich ungeeigneten Sauerstoffwelt war vor einigen Tagen der Großteil jener Badakk interniert worden, derer man auf der Zirkuswelt Thea habhaft geworden war.
    Er hetzte mit weiten Sprüngen dahin und am Antigravschacht vorbei. Er stolperte beinahe über die eigenen Schuhe, deren Haltelaschen sich noch immer nicht selbstständig geschlossen hatten.
    Auf dem Grafikdisplay des Armbands erschienen Szenen, die Tekener nicht einordnen konnte. Sie stammten von T9 und zeigten die Umgebung von Gebäude 42, rauchverhangen und von schwelenden Trümmern umgeben. Mehr war vorerst nicht auszumachen.
    Die Zentrale. Das Schott öffnete sich, er passierte die Besatzungsmitglieder der Nachtschicht und fiel in seinen Stuhl. Augenblicklich wurden rings um ihn Holos lebendig, in das sinnverwirrende Durcheinander plapperten mehrere Stimmen. Die des Schiffsrechners NEMO, die eines aufgeregten Kadetten und die Cularta Certes, der diensthabenden Kommandantin dieser Schicht.
    Ein schroffes Wort von ihr, und ringsum kehrte Ruhe ein. Selbst Tekener fühlte den Drang, sich zu ducken. So amüsant die klein gewachsene Frau auch sein mochte – in Situationen wie dieser kehrte sie all ihre beträchtliche Autorität hervor.
    »Allem Anschein nach starten die Badakk einen Ausbruchsversuch«, sagte Certe und griff in eines der Holos. »Hier, hier und hier kam es zu Explosionen. Sie wurden unterirdisch gezündet, offenbar in Servicegängen. Mutmaßlich ist es ihnen gelungen, einige Reinigungsroboter umzuprogrammieren, für ihre Zwecke zu nutzen und diesen ganzen Zauber zu veranstalten.«
    »Weiter!« Tekener vergrößerte Bilder, gruppierte sie um, suchte nach neuen Perspektiven. Er griff auf planetare Rechenknoten zu und setzte NEMO auf sie an. Die Müdigkeit war verflogen, er arbeitete sich immer tiefer in die Materie ein.
    »Wir haben keinen Kontakt mehr zur Wachmannschaft. Alle Technik im und um das Gebäude ist entweder inaktiv oder zeigt Fehlfunktionen.«
    »NEMO – die Badakk wurden doch weisungsgemäß markiert, nicht wahr?«
    »Selbstverständlich. Dennoch sind sie verloren gegangen. Entweder sind die injizierten Bio-Körpermarkierungen durch das energetische Chaos rings um das Gebäude überdeckt, oder es ist ihnen gelungen, die Stoffe aus den Blutbahnen zu spülen.«
    »Ich tippe auf Ersteres. – Schickt Drohnen rein.«
    »Haben wir bereits versucht«, sagte Cularta Certe. »Sie sind ausgefallen. Selbst die neuen ASPIRE-Dinger. Und unsere TARAS rings um die Anlage sind energetisch tot.«
    Das war eine schlechte Nachricht und würde womöglich die Entwicklung einer neuen Generation von Kampfdrohnen, deren sensorische Sensibilität erhöht worden war, weit zurückwerfen.
    »Neue Kampfroboter!«, befahl Tekener. »Sechzig TARAS. Sie sollen in Keilformation vorrücken und sich gegenseitig kontrollieren.«
    Certe bestätigte die Anweisung, NEMO schleuste die derzeit gewaltigsten Robot-Krieger terranischer Fertigung aus. Die grob kegelförmigen Kampfmaschinen fielen aus der JULES VERNE-1, beschleunigten

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