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Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Titel: Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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als müsste sie gähnen. »In Ordnung, Sie haben mich überredet.«
    Sie entwickelte sich zu einer wirklich guten Lügnerin, dachte Alex, als sie in das Zimmer im Erdgeschoss zurückkehrte, das sie sich als Labor eingerichtet hatte. Sie war hellwach, seitdem sie die Resultate von Robins ersten Bluttests nach der Transplantation gesehen hatte.
    Wenn Robin wieder in einen Menschen verwandelt werden konnte, dann musste es auch möglich sein, für jeden weiteren Darkyn dasselbe zu bewerkstelligen.
    Im Labor sah Alex sich noch einmal die Aufnahmen von Robins Bauch an. Sein wiederhergestellter Verdauungstrakt schien perfekt zu funktionieren, und sein letztes Blutbild zeigte immer noch keinerlei Anzeichen des Kyn-Pathogens.
    Alex warf einen Blick zu dem Tiefkühlschrank, in dem sie die restlichen Blutproben aufbewahrte. Sie hatte immer noch zwei Ampullen des Blutes, das sie von Robin entnommen hatte, nachdem sie ihn aufgetaut hatte und bevor er bestrahlt worden war. Wenn sie genauso tödlich waren wie Beatrices Tränen, mussten sie zerstört werden.
    Sie zog drei Paare Latexhandschuhe übereinander an, bevor sie die Röhrchen aus dem Halter nahm und eines davon vors Licht hielt. Das Blut wirkte inzwischen fast schwarz.
    »Ihr beide wandert in Geoffreys Heizkessel.« Sie steckte sie in einen Halter, dann runzelte sie die Stirn. Auf dem kurzen Weg vom Tiefkühlschrank zum Labortisch hatten beide Proben eine leuchtend rote Farbe angenommen.
    »Das ist seltsam.« Sie kontrollierte die Verschlüsse der Röhrchen, die dicht waren. »Reagiert ihr auf meine Körperwärme oder vielmehr den Mangel daran?«
    Sie wusste, dass das Blut gefährlich war, aber sie hatte schon unzählige Male mit Gefahrenstoffen gearbeitet. Es konnte nicht schaden, einen Tropfen des Bluts unter dem Mikroskop zu untersuchen. Niemand würde es je erfahren.
    Sie traf alle nötigen Sicherheitsvorkehrungen, um sich selbst zu schützen und die Proben zu sichern, bevor sie einen Abstrich anfertigte. Geoff hatte ihr eines der besten Mikroskope auf dem Markt besorgt, also hatte sie keine Mühe, die Pathogenzellen und ihre Aktivität zu erkennen.
    »Du siehst genauso aus wie Jema Shaws Blut«, murmelte sie, dann erstarrte sie. Jema, die einzige Frau, die von den Kyn verwandelt worden war, ohne je eine Waise gewesen zu sein, hatte vor und nach ihrer Verwandlung in eine Kyn ein sehr ungewöhnliches Blutbild aufgewiesen. Alex hatte es monatelang untersucht, aber nachdem es nichts anderem glich, was sie bis jetzt entdeckt hatte, hatte sie es als Anomalie abgetan.
    Doch Jema war keine Anomalie. Sie war der Schlüssel.
    Alex trat langsam vom Mikroskop zurück und starrte es mehrere Minuten einfach nur an. Die Informationen, die sie über das Kyn-Pathogen gesammelt hatte, ergaben plötzlich einen Sinn, als hätte ein Puzzle beschlossen, sich selbst zusammenzufügen, statt darauf zu warten, dass sie es zusammensetzte und endlich das Gesamtbild sah. Und dann schien plötzlich alles so einfach. Es war nicht die Bestrahlung, die Robin zu einem Menschen gemacht hatte. Genauso wenig wie Jayrs Knochenmark.
    Beatrices Tränen und die Tatsache, dass er sie getrunken hatte, waren der Grund für diese erstaunliche Veränderung gewesen. Sein Pathogen hatte angegriffen und sich dann mit dem von Beatrice verbunden, um eine letzte Mutation herbeizuführen.
    Es lag direkt vor ihren Augen, unter dem Mikroskop.
    Alex lachte unwillkürlich auf, dann schlug sie sich eine Hand über den Mund, um das Geräusch zu ersticken. »Es kann nicht so einfach sein. Auf keinen Fall.«
    In dieser Nacht schlief Alex nicht. Sie blieb im Labor und führte noch mehrere Tests an den Blutproben durch, aber sie notierte nichts über die Resultate.
    Jeder durchgeführte Test fiel positiv aus.
    Sie konnte hunderte Simulationen durchführen, aber sie wusste, dass die Resultate immer gleich sein würden. Das Problem lag im Serum. Sie hatte nur genug Blut für eine Behandlung, und die würde sie an niemandem ausprobieren können. Sie hielt die Spritze hoch und starrte sie an. Hier war die Antwort. Sie musste nur den Ärmel hochrollen, sich die Nadel in den Arm schieben, und dann hätte sie ihr Leben zurück.
    Sie wäre wieder ein Mensch.
    »Alexandra.« Philippe stürmte in den Raum. »Du musst sofort kommen.«
    Er erschreckte sie so, dass sie fast die Spritze in ihrer Hand zerquetscht hätte. »Was ist?« Sie schob die Spritze in ihre Kitteltasche. »Robin?«
    Der Seneschall schüttelte den Kopf. »Es ist die

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