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Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Titel: Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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Stirn, und sie stöhnte. »Ich glaube, ich muss mich hinlegen.«
    Gabriel streckte die Hand aus und ertastete einen Stelle mit üppigem, weichem Gras, auf die er sie legte. »Ich verdanke dir mein Leben, Nicola Jefferson.«
    »Dann nenn mich Nick und sag mir das nächste Mal, dass ich mich ducken soll.«
    Sie sagte mehrere Minuten lang nichts, und Gabriel saß neben ihr und nutzte die Stille, um seine Sinne mit ihr zu füllen. Er wusste bereits, wie sich ihre Haut und ihr Haar anfühlten, kannte die ehrliche Einfachheit ihres Duftes.
    Jetzt lauschte er ihren Atemzügen in der Dunkelheit und hörte das Rascheln ihrer Kleidung, während sich ihre Brust hob und senkte. Unter ihrer Haut rauschte ihr Blut jung und stark, und er stellte sich vor, davon zu kosten.
    Scham und Hunger knurrten in ihm. Er war zu lange eingesperrt und fern der Menschen gewesen; alles an ihr zog ihn wie magisch an. Schick sie sofort weg .
    »Sind außer Claudio nach andere heilige Freaks hier?«, fragte sie ihn.
    Er hatte nie jemanden anderen gerochen, seit Benait gegangen war, aber das hieß nichts. »Ich weiß es nicht.« Er zögerte. »Heilige Freaks?«
    »Ich habe versucht, mir andere Namen auszudenken, aber ›falsche Priester‹, ›Spinner in Soutanen‹ und ›böse Pastoren‹ klang irgendwie nicht so griffig.« Nick versuchte sich aufzusetzen und stöhnte erneut. »Meine Güte, mit was hat er mich geschlagen? Mit einem Stahlziegel?«
    »Bleib liegen.« Er legte ihr eine Hand auf die Schulter, als sie noch einen Versuch unternahm, sich aufzurichten. »Es geht dir noch nicht gut genug, um zu laufen.« Er würde sie nicht gehen lassen können, nicht in einem solchen Zustand. Sie verlor vielleicht das Bewusstsein, während sie auf dem Motorrad saß, und starb auf der Straße. Menschen waren so schrecklich verletzlich verglichen mit Kyn.
    »Ich glaube nicht, dass du in der Lage bist, mich zurück ins Dorf zu tragen«, sagte Nick und erinnerte ihn an seinen eigenen traurigen Zustand. »Muss ich dich jedes Mal, wenn ich deine Aufmerksamkeit möchte, ›sehr dankbar‹ nennen, oder wirst du mir deinen richtigen Namen verraten?«
    Die einzige Frage, die ihm seine Folterer niemals gestellt hatten. »Ich bin Gabriel.«
    »Gabriel. Ein Engelsname. Gefällt mir.« Sie bewegte sich im Gras. »Und was passiert jetzt, Gabriel? Wirst du in die Nacht verschwinden und jemand anderen beißen, oder wirst du dich zuerst an mir bedienen wie an dem alten Mann?«
    »Mit beidem würde ich dir deine Bemühungen um mich auf erbärmliche Weise danken.« Er hörte einen merkwürdigen Unterton in ihrer Stimme, fast sehnsüchtig, bevor er begriff, was sie da gesagt hatte. Vielleicht scherzte sie; den modernen Humor verstand er oft nicht. »Ich beiße nicht.«
    »Sicher tust du das. Du bist ein Vampir.«
    Sie weiß es . Gabriel schwieg für eine volle Minute und versuchte, das alles mit seinem angeschlagenen Verstand zu begreifen. »Woher weißt du … Warum sagst du das?«
    »Zu spät, um den Menschen zu spielen; die Fangzähne sind ein ziemlich eindeutiges Zeichen. Ich habe schon jede Menge Vampire getroffen. Du bist nicht genau wie die anderen. Die habe ich bei den anderen nie gesehen.« Kühle Finger fuhren über eine seiner Narben. »Außerdem fühlst du dich an, als hättest du Fieber. Bist du krank? Hatten sie dich deshalb da eingesperrt?«
    »Ich bin nur schwach.« Die Körpertemperatur der Kyn blieb kühl, bis sie Blut tranken; dann strahlten sie für eine kurze Zeit extreme Hitze aus. Ihre Frage beunruhigte ihn. Ihr Wissen ist unvollständig; warum? Eine Tresora , selbst eine, die noch in der Ausbildung war, hätte eine solche Frage nicht gestellt. »Dienst du meiner Art?«
    »Äh, nein. Ich bin mehr der Selbstbedienungs-Typ.«
    Er musste herausfinden, wer sie war. Sie wusste genug über die Kyn, um ihn zu fürchten, und doch riskierte sie ihr Leben, um ihn zu befreien. Es sei denn, sie wurde gezwungen … »Wenn nicht, warum bist du dann hergekommen und hast mich gesucht?«
    »Ich habe dich nicht gesucht«, sagte sie und überraschte ihn erneut. »Ich fotografiere gerne alte Ikonen und Kirchen. Ich finde allerdings ständig Vampire darin. Ich habe in der Vergangenheit versucht, einfach wieder zu gehen – du weißt schon, nicht mein Problem und so? Als ich herausfand, was sie mit euch machen, konnte ich es jedoch nicht.«
    Die Falle . Claudio hatte sie mit der Diebesbande verwechselt, die die Brüder zu schnappen versuchten. »Wie viele andere wie mich hast

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