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Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Titel: Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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so in den Arsch treten, dass er bis nächsten Dienstag fliegt.«
    »Es waren viele. Du würdest dir den Fuß brechen.« Jetzt verführte sie ihn mit ihrer zauberhaften Stimme, ihrer Gegenwart, ihrem Mitgefühl. Er konnte die Hände nicht von ihr lassen. War es möglich, in seinem Zustand der Hörigkeit zu verfallen? Er musste sich auf etwas anderes konzentrieren. »Wie hast du diesen Ort und mich gefunden?«
    »Durch ein Bild, den Aberglauben in der Gegend und ein paar andere Dinge.« Sie drehte sich auf die Seite und sah ihn an. »Weißt du etwas über die Goldene Madonna? Haben die heiligen Freaks über sie gesprochen?«
    »Nein. Von so etwas habe ich noch nie gehört.« Sie hatte ihre Fotografien erwähnt. »Ist diese Madonna eine Ikone?«
    »Nein. Nur etwas, das meiner Familie gehört hat. Sie wurde gestohlen, und ich möchte sie wiederfinden.« Sie klang ein bisschen enttäuscht. »Wie lange haben sie dich da unten festgehalten?«
    »Kannst du mir sagen, welches Datum wir haben?«
    Sie berührte die Uhr an ihrem Handgelenk. »Heute ist der 14. September.«
    So lange. Er hatte jedes Zeitgefühl verloren; er hatte gedacht, es wäre erst Juli. »Sechs Monate.«
    Sie sog erschrocken die Luft ein, fluchte und hielt dann plötzlich inne. »Hey.« Sie setzte sich auf. »Warum leuchten deine Augen so?«
    Gabriel wandte den Kopf ab. »Ich bin glücklich, frei zu sein.«
    »Nicht diese Art von Leuchten. So wie Feuer, wenn es grün wäre. Sehr unheimlich. Warte.« Sie suchte in ihrer Tasche und zog etwas heraus, das sie ihm vor das Gesicht hielt. »Hier, sieh dir das an.«
    Er griff aus Reflex nach ihrem Handgelenk. »Ich glaube dir, Nicola.«
    »Kannst du es nicht sehen, wenn deine Augen so anfangen zu leuchten?«
    »Ganz egal, was sie machen, ich kann nichts sehen.« Er schloss seine nutzlosen Augen. »Sie haben mich geblendet.«
    Nick vergaß das Hämmern in ihrem Kopf, das sich anfühlte, als würde Vater Claudio immer noch auf sie einschlagen. Sie ließ den kleinen viereckigen Spiegel fallen, den sie immer in der Tasche hatte. Sie vergaß, dass der Mann, der neben ihr saß, ein hungriger, verletzter Vampir war. Sie vergaß die Welt, als sie sich auf die Knie setzte und sein Gesicht zu ihr umdrehte.
    Das merkwürdige grüne Leuchten seiner Augen hatte die Tatsache versteckt, dass sie sich nicht bewegten, sondern nur auf einen Punkt starrten.
    Gabriel war blind.
    »Haben die heiligen Freaks das getan? Absichtlich?« Sie wartete nicht auf eine Antwort. »Was ist mit den Tattoos? Haben sie die auch gemacht? Um dich irgendwie zu kennzeichnen?«
    »Die hier?« Er berührte die harten Stellen auf seiner Haut. »Das sind die Stellen, an denen sie mich verbrannt haben.«
    Brandnarben? Von Nahem sahen die merkwürdigen Narben wie Farnblätter aus. »Warum sind sie grün? Sind sie entzündet? Hast du deshalb Fieber?«
    »Nein. Ich bin nicht krank, und ich habe dir genug Ärger gemacht.« Er stand auf. »Alles, was zählt, ist, dass ich frei bin. Ich danke dir für alles, was du getan hast, Nicola.«
    Sie musste ihn nicht verlassen, dachte Nick, als sie aufstand. Er war mehr als bereit, ihr das Köpfchen zu tätscheln und sie wegzuschicken. Es wäre in Ordnung für sie gewesen – sie hatte die anderen auch sich selbst überlassen –, aber die anderen waren nicht blind gewesen.
    Vielleicht wollte er ihr Mitleid nicht, aber sie konnte ihn auf gar keinen Fall zurücklassen, nicht blind und hilflos. Die heiligen Freaks würden ihn mit einem Schmetterlingsnetz wieder einfangen.
    »Ich will mehr über dich und die anderen Vampire wissen.« Das zumindest stimmte. »Du schuldest mir was, stimmt’s? Also erzähl mir alles.«
    »Wir sind nicht wichtig.« Er zog sie an sich, legte seine Wange auf ihren Kopf. Sein Duft, wie der Weihnachtsmorgen, tröstete sie genauso wie seine Umarmung. »Versteh mich nicht falsch. Du hast mir das Leben gerettet, und ich bin dir dankbar. Aber du musst mich vergessen und diesen Ort und was du über meine Art weißt. Geh wieder nach Hause. Geh uns aus dem Weg. Vergiss uns. Sei glücklich, Nicola.«
    »Das war eine sehr süße, mutige Abschiedsrede, Euer Lordschaft, aber ich gehe nirgendwohin.« Wie konnte ein so mutiger Mann – Vampir – so dumm sein? »Denk doch mal nach. Du willst, dass ich dich hier zurücklasse, mitten im Wald, wo dieser verrückte alte Kerl dich finden und noch Schlimmeres mit dir tun kann? Außerdem bist du verletzt und vielleicht krank.«
    »Meine Wunden werden heilen.« Ein Muskel

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