Darth Maul - Der Schattenjäger
wurde.
»Immer mit der Ruhe!«, sagte er. »Er kann uns zu Fuß nicht mehr einholen.«
»Er ist nicht zu Fuß«, erklärte die Frau.
Darth Maul sprang auf den Speeder, als dieser an ihm vorbeisauste. Er packte die Beschleunigungsgriffe auf beiden Seiten und gab vollen Schub.
Das Surren des Repulsormotors wurde lauter, als der Speeder vorwärts schoss. Maul lehnte sich in die Kurve, als der Speeder um die Ecke bog.
Es war nicht notwenig, das Verfolgungs-Display zu aktivieren. Die Jedi und Pavan leuchteten wie lodernde Feuer in seinem Kopf; er konnte sie in dem Skycar vor sich spüren. Der Speeder war anderthalbmal so schnell wie sie. Er würde sie innerhalb von Minuten eingeholt haben.
Maul grinste breit. Mit Pavan und dem Droiden würde er sofort fertig werden. Und dann würde man sehen, wie gut diese Jedi waren. Es war viel zu lange her, seit er gespürt hatte, wie sein Lichtschwert ein anderes berührte, seit er das Kreischen von Energieklingen gehört, das Ozon gerochen hatte. Viel zu lange.
»Warum ist der Sith hinter Ihnen her?«, rief Meister Bondara über das Heulen des Fahrtwinds hinweg.
Obwohl Darsha zu demselben Schluss gekommen war, schockierte es sie in gewisser Weise immer noch, zu hören, wie Meister Bondara ihre Gedanken laut aussprach. Sie hatte im Lauf ihrer Ausbildung selbstverständlich viel über die Sith gehört, aber alle Vorlesungen und Daten schienen sich einig in dem Schluss, dass es den uralten dunklen Orden nicht mehr gab. Und dennoch, was sonst hätte dieses Geschöpf der Nacht sein können, das sie nun verfolgte? Es beherrschte die Macht, aber es war offensichtlich kein Jedi. Und das ließ nicht mehr viele Möglichkeiten offen.
Sie sah, wie der Mensch und der Droide einander anschauten, und begriff, dass sie schweigend eine Übereinkunft erreicht hatten. Dann war es der Droide, der sprach.
»Wir sind Informationsmakler«, sagte er, und etwas - oder genauer gesagt das Fehlen von etwas - in seiner Stimme überraschte Darsha. Nichts von der eingebauten Unterwürfigkeit von Droiden, besonders von Protokolldroiden, war in dieser Stimme zu bemerken. Er sprach mit Überzeugung und Selbstvertrauen, und diese Haltung war überraschend, selbst wenn man ihre derzeitige Situation bedachte.
»Ich heiße I-Fünf, und mein Geschäftspartner ist Lorn Pavan«, fuhr der Droide fort. Darsha sah, wie Meister Bondara Pavan einen kurzen Blick zuwarf.
Er kennt diesen Namen, dachte sie.
»Ein Neimoidianer namens Hath Monchar hat sich mit uns in Verbindung gesetzt, weil er uns ein Holocron mit Einzelheiten über ein Handelsembargo verkaufen wollte, das die Handelsföderation über den Planeten Naboo verhängen will.«
Meister Bondara schwieg einen Augenblick. Dann fragte er: »Soll das eine Vergeltungsaktion für die neue Steuer sein, die der Senat der Republik vor kurzem über die Handelsföderation verhängt hat?«
»Ja«, erwiderte Pavan. »Die Föderation fürchtet, dass die neue Steuer ihre Profite zu sehr einschränkt.«
»Naboo ist beinahe vollkommen abhängig von Importen«, sagte Meister Bondara. »Solche Sanktionen könnten sich für die Bevölkerung als katastrophal erweisen.« Er lenkte das Sky-car um eine weitere Ecke. Fußgänger, die wussten, welche Gefahr ihnen von den Repulsoren eines so niedrig fliegenden Fahrzeugs drohte, sprangen beiseite. »Das erklärt allerdings immer noch nicht, wieso der Sith versucht, Sie umzubringen.«
Darsha bewunderte die Ruhe ihres Meisters; er wirkte, als fände dieses Gespräch in einem der ruhigen, bequemen Lesezimmer des Tempels statt und nicht in einem beschädigten Skycar, das mit Höchstgeschwindigkeit einen gefährlichen Weg zurücklegte.
»Es ist verständlich, dass die Neimoidianer nicht wollen, dass diese Information an die Öffentlichkeit dringt«, sagte I-Fünf. »Aber wir sind nicht sicher, wieso die Sith in diese Sache verwickelt sind. Hath Monchar wurde von dem Mann getötet, der uns jetzt verfolgt.«
»Was ist mit dem Holocron passiert?«, fragte Darsha.
»Wir waren gerade dabei, es einem Hutt namens Yanth zu verkaufen«, erwiderte Pavan, »als der Sith dazwischenkam. Ich nehme an, der Hutt ist inzwischen tot und der Sith hat den Kristall entweder vernichtet oder trägt ihn noch bei sich.«
»Diese Informationen müssen dem Rat sofort mitgeteilt werden«, sagte Meister Bondara. »Sie beide werden bei uns Zuflucht finden, bis wir uns um den Sith gekümmert haben.«
Darsha warf Lorn Pavan einen Blick zu und sah eine Mischung aus
Weitere Kostenlose Bücher