Darth Maul - Der Schattenjäger

im Gesicht des Menschen erkennen. Es war ein sehr befriedigender Anblick.
    Noch ein Sprung, und sie würden beide ihm gehören.
    Und dann traf ihn ein unsichtbarer Hammer mitten im Sprung und drosch ihn zu Boden. Was war das? Wer wagte es, sich einzumischen? Maul blickte auf und entdeckte ein Skycar, das neben Pavan und dem Droiden landete. Die Repulsoren des Fahrzeugs hatten ihn zu Boden geschleudert, als es direkt über ihn hinweggeschwebt war. Das Skycar war keine fünf Meter entfernt, und er konnte den Fahrer und die Beifahrerin deutlich erkennen. Es waren Jedi.

Vierzehn

    Darsha hatte die Störung in der Macht zur selben Zeit wahrgenommen wie Meister Bondara. Sie hatten schon beinahe die Wolkendecke erreicht, als sie die dunklen Vibrationen unter sich spürten. Sie hatten einander entsetzt angesehen, und dann hatte der Twi'lek das Skycar steil abwärts gelenkt.
    Sie schwiegen beide; Darsha war nicht sicher, was ihr Mentor von dieser Explosion aus Hass und Zerstörung, die zu ihnen gedrungen war, hielt, aber sie war erschüttert und angewidert von der Intensität dieses Ausbruchs. Jemand da drunten kannte sich sehr gut mit dem Gebrauch der Macht aus und war außerdem stark. Es waren schon mehrere Personen gestorben, und zweifellos beabsichtigte der Mörder, noch mehr umzubringen. Sie wusste nicht, wer umgekommen war oder wer in Gefahr sein würde, aber sie konnten einen solch intensiven Einsatz der Macht zu derart zerstörerischen Zwecken keinesfalls ignorieren. Sie mussten einfach herausfinden, wer verantwortlich war, und dieses Wesen aufhalten, wenn sie konnten.
    Meister Bondara ließ das Fahrzeug etwa zwanzig Meter oberhalb der Straße schweben und steuerte es so schnell, wie es in diesem Irrgarten möglich war. Die Scheinwerfer des Sky-cars beleuchteten die schmale Gasse, und als sie um eine Ecke bogen, sahen sie in vielleicht hundert Metern Entfernung die Person, die für die Ausstrahlung verantwortlich sein musste, die sie spürten: einen hoch gewachsenen Zweibeiner in dunklem Gewand, der mit gigantischen Schritten vorwärts rannte, die von der Macht beschleunigt sein mussten.
    Wer - oder was? - konnte das sein? Kein Jedi, so viel war sicher. Er bediente sich der Macht mit der Sicherheit eines Meisters, aber kein Jedi würde je eine so dunkle Ausstrahlung haben.
    Es gab nur eine einzige Erklärung, aber noch während Darsha dieser Gedanke durch den Kopf ging, spürte sie, wie ihr Verstand davor zurückscheute. Das konnte einfach nicht sein. Es war unmöglich.
    Sie hatte keine Zeit, um länger darüber nachzudenken. Vor ihnen konnte sie die beiden sehen, die der Dunkle verfolgte; das wurde aus der entsetzten Flucht des Mannes und des Droiden offensichtlich.
    Der Dunkle hätte seine Beute mit dem nächsten riesigen Schritt erreicht. Darsha sah nur eine Möglichkeit, ihn aufzuhalten, und aus der Richtung, in die Meister Bondara das Skycar lenkte, war offensichtlich, dass er dieselbe Taktik im Sinn hatte.
    Das Skycar schwebte direkt über die Gestalt hinweg, in einer Höhe, die sorgfältig so berechnet war, dass die Repulsoren den Dunklen mit einer Kraft trafen, die ihn lähmen, aber nicht töten würde. Es funktionierte; als das Fahrzeug sich ruckartig weiterbewegte, schaute Darsha nach hinten und stellte fest, dass der geheimnisvolle Angreifer auf der Straße lag, der schwarze Umhang ein dunklerer Fleck vor dem Hintergrund der generellen Dunkelheit. Dann brachte Meister Bondara das Skycar neben den beiden Flüchtenden zum Stehen. Darsha bemerkte überrascht, dass einer von beiden ein Droide war.
    »Steigen Sie ein«, sagte Meister Bondara zu dem Menschen. »Er ist bewusstlos, aber ich weiß nicht, wie lange er...«
    »Nicht lange«, sagte der Droide und zeigte auf ihren Verfolger.
    Darsha warf einen Blick zurück und erkannte erstaunt, dass der Dunkle schon wieder auf die Beine kam. Sie konnte kaum glauben, dass er sich so rasch von dem Schlag erholt hatte.
    »Einsteigen!«, rief Meister Bondara. »Schnell!«
    Der Mensch, der Darsha und ihren Mentor mit einem seltsamen Blick angesehen hatte - einer Mischung aus Erleichterung und Widerwillen -, schien zu der klugen Entscheidung zu kommen, dass sie und Meister Bondara das kleinere Übel darstellten. Er sprang auf den Rücksitz des Skycars, gefolgt von dem Droiden. Darsha warf noch einen Blick zurück und sah, wie der Dunkle auf sie zusprang. Aus dieser Entfernung konnte sie sein Gesicht erkennen, und sie hätte sich nicht erinnern können, jemals etwas