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Darwin im Faktencheck - moderne Evolutionskritik auf dem Prüfstand

Darwin im Faktencheck - moderne Evolutionskritik auf dem Prüfstand

Titel: Darwin im Faktencheck - moderne Evolutionskritik auf dem Prüfstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Graf
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Jahren sicher in beachtlichem Umfang aufgetretene Milieuveränderungen – seien es Feuersbrünste, Meteoriteneinschläge oder jüngst anthropogene Strahlen- und Abgasbelastungen –, zeigt sich dieser Merkmalsmix bestens gewappnet. Den strikten Evolutionsverweigerern, die im Fortbestand auch dieses Überlebenskünstlers einen Widerspruch zur Lehre Darwins sehen, sei noch einmal gesagt: Ein permanenter „Zwang“ zur Veränderung wurde von Darwin nie postuliert! Gut angepasste oder gegenüber äußeren Einflüssen besonders tolerante Gattungen/Arten können damit auch lange Phasen der Erdgeschichte überdauern, ohne dem Prinzip der Evolution in irgendeiner Weise die Logik zu rauben.

Seidenspinner im roten Meer?
    Von Darwin anhand umfangreicher Beispiele beschrieben, heute mannigfach in der Natur zu beobachten und – hört, hört! – selbst von Evolutionsgegnern für möglich gehalten – ist ein Phänomen, das man als „Konvergenz“ oder „Analogentwicklung“ bezeichnet. Allgemein versteht man darunter die Ausbildung gleicher oder zumindest ähnlicher Funktionsmerkmale bei Lebewesen, die nicht näher miteinander verwandt sind, aber unter gleichen bzw.
ähnlichen
Umweltbedingungen leben . Klassische Beispiele sind die Körperformen und Fortbewegungsweisen von Fischen, Meeressäugern (Wale, Delfine) und Pinguinen. Auch die Ausbildung von Blatt-, Stamm- und Wurzel-Sukkulenz – die Entwicklung fleischig-saftiger Wasserspeichergewebe (lat. sucus – Saft) – als Anpassung an das Leben in extremen Trockengebieten bei Kakteen und mehr als fünfzig anderen Pflanzenfamilien (Euphorbien, Aloen, Agavengewächse u. v. a. m.) ist eine typische Konvergenzentwicklung. Die Liste lässt sich schier endlos erweitern. Hier einige weitere Beispiele:
    • Flügelbildung bei Vögeln und Fledertieren (Fledermäuse, Flughunde)
    • Linsenauge von Wirbeltieren und Kopffüßern (Kraken, Tintenfische)
    • zu Grabbeinen ausgebildete Vorderextremitäten von Maulwurf (Säugetier) und Maulwurfsgrille (Insekt)
    • Körperform und Schlängelbewegung von Schlangen und Schleichen
    So weit, so gut. Analogien sind allgegenwärtig beobachtbare Tatsachen, denen sich auch der glühendste Anti-Darwinist kaum verschließen kann. Die im Rahmen der Evolutionstheorie logische Deutung mag hier schon eher sein Gemüt erhitzen. Demnach generieren gleiche Milieubedingungen gleiche Selektionsdrücke. Treten nun bei Lebewesen mit fernem Verwandtschaftsgrad Mutationen auf, die ähnliche Strukturen hervorbringen, wird die Selektion diese auch gleich bewerten. Fällt das Ergebnis positiv aus, wird sich das Merkmal etablieren, egal ob es sich um ein Säugetier, einen Vogel oder was auch immer handelt. Natürlich ließe sich jetzt die berechtigte Frage stellen, warum dann nicht alle Tiere, die unter identischen Umweltbedingungen leben, eine weitreichende Merkmalsgleichheit aufweisen, wenn doch die Selektion für alle einen einheitlichen Druck produziert. Als Darwinkenner werden Sie, lieber Leser, die Antwort bereits wissen. Die Selektion produziert nichts Eigenes, sondern sortiert nur aus. Sie fungiert einzig als mit bestimmten Vorgaben ausgestatteter Filter, der unabdingbar auf die Zufuhr ständig neuer, durch Mutationen/Rekombinationen produzierter Muster angewiesen ist. Und diese auf DNA-Ebene stattfindenden Ereignisse sind das Einzige im Evolutionsprozess, auf das die von den „Anti-Darwins“ so missverstandene ZUFÄLLIGKEIT voll und ganz zutrifft. Nur wenn Mutationen bei ganz verschiedenen Arten, Gattungen und Familien ähnliche Strukturen hervorbringen, können diese bei positiver Bewertung durch die Kontrollinstanz (Selektion) zum stabilen Merkmalsbestand dieser Gruppen werden. Nur dann werden sich die Mitglieder dieser lediglich entfernt verwandten Einheiten in den entsprechenden Merkmalen sehr ähnlich sein. Liegen solche produktähnlichen Mutationen bei einer Gruppe nicht vor, kann logischerweise auch nichts Entsprechendes selektioniert werden. Wo nichts ist, kann nichts herausgefiltert werden. Hier muss dann anhand des zur Verfügung stehenden Mutantenmaterials eine andere adäquate Lösung für das anstehende Problem gefunden werden. Und das ist in der Natur unzählige Male verwirklicht. So können wir Menschen uns z. B. nicht (ohne Hilfsmittel) via Ultraschall orientieren wie die Fledermäuse, da uns entsprechende Mutationen wohl fehlten oder sich unter den gegebenen Bedingungen nicht als vorteilhaft erwiesen. Insekten müssen sich mit der

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