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Darwin und die Götter der Scheibenwelt

Darwin und die Götter der Scheibenwelt

Titel: Darwin und die Götter der Scheibenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Zeitpolizist.
    Andererseits ist die Möglichkeit von Zeitreisen vielleicht eine gewichtige Aussage über das Universum. Wir werden es wahrscheinlich nicht sicher wissen, bevor wir das Thema nicht mit der Physik von morgen angehen. Und es bleibt anzumerken, dass wir nicht wirklich verstehen, was die Zeit ist, geschweige denn, wie man durch sie reist.
    Obwohl die Gesetze der Physik (anscheinend) Zeitreisen nicht verbieten, erweist es sich, dass sie sie allerdings sehr erschweren. Ein theoretischer Plan, um dieses Ziel zu erreichen, wobei Schwarze Löcher sehr schnell hin- und herbewegt werden müssen, erfordert mehr Energie, als im ganzen Universum enthalten ist. Das ist etwas happig und dürfte die typische Science-Fiction-Zeitmaschine, die etwa so groß ist wie ein Auto, unmöglich machen.* [* In der Filmreihe Zurück in die Zukunft war sie tatsächlich ein Auto. Ein Delorean. Obwohl sie einmal Unterstützung von einer Eisenbahnlokomotive benötigte.] Die ausführlichsten Beschreibungen der Scheibenwelt-Zeit finden sich in Der Zeitdieb . Zu den Zutaten dieses Romans gehört ein Mitglied der Uhrmachergilde, Jeremy Uhrsohn, der entschlossen ist, eine absolut genaue Uhr zu bauen. Er sieht sich jedoch einer theoretischen Barriere gegenüber, den Paradoxen des ephebianischen Philosophen Xeno, der erstmals in Pyramiden erwähnt wird. Ein Rundwelt-Philosoph mit sonderbar ähnlichem Namen, Zenon von Elea, um 490 v. Chr. geboren, hat vier Paradoxe über das Verhältnis von Raum, Zeit und Bewegung aufgestellt. Er ist Xenos Gegenstück, und seine Paradoxe haben eine merkwürdige Ähnlichkeit mit denen des ephebianischen Philosophen. Xeno hat allein durch Logik bewiesen, dass ein Pfeil einen laufenden Menschen nicht treffen kann* [* Vorausgesetzt, der Schütze war seit Mittag in der Kneipe.] und dass die Schildkröte das schnellste Tier auf der Scheibe ist.* [* In Wahrheit ist das der Vieldeutige Puzuma, der sich nahezu mit Lichtgeschwindigkeit bewegt (welche auf der Scheibe ungefähr der Schallgeschwindigkeit gleichkommt). Wenn man einen Puzuma sieht, ist er gar nicht da. Wenn man ihn hört, auch nicht.] Er kombinierte beide in einem Experiment, indem er einen Pfeil auf eine Schildkröte abschoss, die mit einem Hasen um die Wette lief. Der Pfeil traf versehentlich den Hasen, und die Schildkröte gewann, womit bewiesen war, dass Xeno Recht hatte. In Pyramiden beschreibt er die diesem Experiment zugrunde liegenden Gedanken:
    »Es is’ doch ganz einfach«, erwiderte Xeno. »Nun, gehen wir mal davon aus, dieser Olivenstein sei der Pfeil, und das, und das …« Er sah sich suchend um. »Und die betrunkene Möwe dort schtellen wir uns als Schildkröte vor, in Ordnung? Wenn ich jetzt den Pfeil von der Sehne schnellen lasche, fliegt er zur Möw… zur Schildkröte, habe ich Recht?«
    »Ich glaube schon, aber …«
    » Aber inzwischen hat sich die Möw… die Schildkröte bewegt, nicht wahr? Habe ich Recht?«
    »Vielleicht«, sagte Teppic hilflos. Xeno sah ihn siegesgewiss an.
    » Also muss der Pfeil noch etwas weiter fliegen, schtimmt’s, um die Schildkröte zu erreichen. Inzwischen is’ die Schildkröte aufgestiegen und segelt … ich meine, sie is’ weitergekrochen, nicht viel, zugegeben, aber wenige Zentimeter genügen. Habe ich Recht? Also muss der Pfeil noch etwas weiter fliegen, doch wenn er die Stelle erreicht, an der sich die Schildkröte jetzscht befindet, is’ sie gar nicht mehr da. Woraus folgt, wenn die Schildkröte in Bewegung bleibt, kann sie unmöglich von dem Pfeil erreicht werden. Er kommt näher und näher, trifft jedoch nie das Ziel. Quod erat demonstrandum.«
    Zenon hat eine ähnliche Konstellation, macht allerdings zwei Paradoxe daraus. Das erste, genannt die Dichotomie, besagt, dass Bewegung unmöglich ist, denn ehe man irgendwohin gelangt, muss man den halben Weg zurücklegen, und bevor man dorthin gelangt, davon den halben Weg, und so weiter in alle Ewigkeit … Man muss also unendlich viele Dinge tun, um vom Fleck zu kommen, was albern ist. Das zweite Paradox, ›Achilles und die Schildkröte‹, entspricht ziemlich genau dem von Xeno verkündeten, aber mit dem griechischen Helden Achilles anstelle des Hasen. Achilles läuft schneller als die Schildkröte – ja doch, jeder kann schneller laufen als eine Schildkröte –, doch er beginnt mit ein wenig Rückstand und kann sie niemals einholen, denn immer, wenn er den Ort erreicht, wo sich die Schildkröte befand, ist sie ein Stück weiter. Wie der

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