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Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Titel: Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Platz.
    Wer behauptet, dass mein Partner mit Frauen umgehen kann, hebt viel zu sehr auf seinen Charme und sein gutes Aussehen ab und spielt damit seine echte Gabe, Menschen dazu zu bringen, ihm zu vertrauen, herunter.
    Ich sagte: »Rich, du bist am Zug. Leg los.«
    Er nickte, setzte sich und sagte mit seiner tiefen, ruhigen Stimme: »Ich heiße Rich Conklin. Ich bin ein Kollege von Sergeant Boxer. Wir müssen unbedingt dein Baby finden, Av is. Jede Minute, die wir verstreichen lassen, vergrößert die Gefahr, in der sich das Kleine womöglich befindet. Bitte, sprich mit mir. Wir brauchen wirklich deine Hilfe.«
    Der Blick des Mädchens wurde unruhig. Sie schaute abwechselnd zu Conklin, zu mir, zur Tür, zu der Infusionsnadel in ihrem Arm. Dann sagte sie: »Vor ein paar Monaten … hab ich die Nummer angerufen. Hilfe für schwangere Mädchen? Ein Mann … Er hatte einen Akzent. Einen französischen Akzent. Aber … er war nicht echt. Ich habe sie getroffen … vor meiner Schule …«
    »Sie?«
    »Zwei Männer. Mit einem blauen Auto. Viertürig? Und als ich aufgewacht bin, lag ich in einem Bett. Das Baby war da«, sagte sie, und ihre Augen wurden feucht, bis ihr die Tränen über die Wangen liefen. »Es war ein kleiner Junge.«
    Und das brach mir das Herz.
    Mit welchem Verbrechen hatten wir es hier zu tun? Babyschmuggel? Das war unglaublich. Eine Sünde . Oder besser: viele Sünden. Ich hatte in Gedanken bereits zwei schwere Fälle von Kindesentführung aufgelistet, noch bevor wir das Schicksal des Babys kannten.
    Conklin sagte: »Ich möchte gern, dass du mir die ganze Geschichte erzählst, von Anfang an. Erzähl mir alles, was du noch weißt, okay, Av is?«
    Gut möglich, dass Av is Richardson mit sich selbst sprach. Sie sagte: »Ich habe mein Baby gesehen … Und dann war ich auf der Straße. Alleine. Es war dunkel.«
     

 
    4 Die folgenden acht Stunden verbrachte ich neben Av is Richardsons Bett, immer in der Hoffnung, dass sie richtig wach werden und mir erzählen würde, was ihr und ihrem Neugeborenen zugestoßen war. Die Zeit verging. Ihr Schlaf wurde immer tiefer. Und mit jeder Minute, die verstrich, wurde ich sicherer, dass wir das Baby dieses Mädchens nicht lebend wiederfinden würden.
    Ich hatte nach wie vor keine Ahnung, was eigentlich geschehen war. Hatte sie das Baby alleine zur Welt gebracht und es auf irgendeiner Raststättentoilette zurückgelassen? War ihr Kind entführt worden?
    Wir konnten nicht einmal das FBI einschalten, solange wir nicht wussten, ob überhaupt ein Verbrechen vorlag.
    Während ich an Av is’ Bett saß, fuhr Conklin zurück ins Büro und machte sich an den praktischen Teil der Ermittlungen. Er durchsuchte die verschiedenen Vermissten-Datenbanken nach Av is Richardson beziehungsweise nach weißen jungen Mädchen, deren Beschreibung auf Av is passte.
    Er befragte das Ehepaar, das Av is ins Krankenhaus gebracht hatte, und ermittelte zumindest ungefähr die Stelle, an der sie sie gefunden hatten: am Lake Merced, unweit des Brotherhood Way.
    Zusammen mit einer Hundestaffel durchkämmte er das Gelände. Sie suchten nach der Blutspur, die Av is Richardson hinterlassen haben musste. Wenn sie das Haus fanden, in dem die Geburt stattgefunden hatte, dann würden sie dort auch weitere Indizien finden, vielleicht sogar die Wahrheit.
    Während die Hunde also den Duftspuren folgten, analysierte das Labor den Plastikumhang, den Av is getragen hatte. Dass darauf Fingerabdrücke zu finden sein würden, stand außer Frage. Allein im Krankenhaus hatten ein Dutzend Menschen den Poncho angefasst. Aber warum hatte sie zwar einen Regenumhang, aber keinerlei Kleidung getragen? Dafür gab es keine Erklärung.
    Noch so ein Mysterium.
    Also wachte ich über eine schlafende Av is. Je länger ich saß, desto deprimierter wurde ich. Wo waren ihre besorgten Freunde, ihre Eltern? Warum suchte niemand nach diesem jungen Mädchen?
    Ihre Augenlider zuckten.
    » Av is?«, sagte ich.
    »Hmm«, kam als Antwort. Dann machte sie die Augen wieder zu.
    Gegen vier Uhr nachmittags gestattete ich mir eine kleine Pause, steckte ein paar Dollarscheine in einen Automaten und aß etwas, das Erdnussbutter und Haferflocken enthielt. Spülte es mit einem Becher bitterem Kaffee hinunter.
    Ich rief ein Dutzend Krankenhäuser an und erkundigte mich, ob dort ein elternloses Baby eingeliefert worden war. Außerdem setzte ich mich mit dem Child Protective Service, der staatlichen Kinderschutzbehörde, in Verbindung. Aber außer einem

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