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Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Titel: Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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großen Berg an Frustration kam dabei nichts heraus.
    Ich borgte mir Dr. Rifkins Laptop und loggte mich in die FBI -Datenbank VICAP ein, das sogenannte Violent Crime Apprehension Program. Hier werden zahlreiche Daten über alle bekannten Gewaltverbrechen in den USA gesammelt. Ich wollte wissen, was dort über entführte Schwangere zu finden war.
    Zwar entdeckte ich ein paar Fälle, in denen schwangere Frauen Opfer eines Verbrechens geworden waren, aber in der Regel handelte es sich dabei um innerfamiliäre Gewalttaten. Jedenfalls war nichts dabei, was diesem Fall hier ähnelte.
    Nach meinem fruchtlosen Ausflug ins Internet ging ich zurück auf die Intensivstation, ließ mich in den großen Liegesessel mit den Vinylpolstern neben Av is’ Bett sinken und schlief ein. Ich wachte erst wieder auf, als sie in ein Einzelzimmer verlegt wurde.
    Dann rief ich Brady an, um ihm zu sagen, dass wir noch keinen Schritt weiter waren. Sogar in meinen eigenen Ohren klang es wie eine Rechtfertigung.
    »Irgendwas über das Baby?«
    »Brady, das Mädchen gibt keinen Mucks von sich.«
    Kaum hatte ich aufgelegt, rief Conklin an.
    »Was gibt’s?«
    »Die Hunde haben eine Fährte aufgenommen.«
    Sofort spürte ich so etwas wie Hoffnung aufkeimen. Ich packte mein kleines Handy so fest, dass ich es beinahe zerquetscht hätte.
    »Sie hat ungefähr eineinhalb Kilometer zu Fuß zurückgelegt. Dabei hat sie die ganze Zeit geblutet«, sagte Conklin. »Sie ist im Kreis gelaufen, an der äußersten südlichen Spitze des Lake Merced.«
    »Das klingt ja fast so, als hätte sie Hilfe gesucht. Voller Verzweiflung.«
    »Die Hunde sind immer noch dran, Lindsay, aber wir haben das Suchgebiet erweitert. Sie durchkämmen jetzt systematisch den Golfplatz. Als Nächstes kommt der Schützenverein dran. Das kann noch Jahre dauern.«
    »Ich habe bei den Vermisstenmeldungen nachgesehen, aber nichts gefunden.«
    »Ich auch nicht. Ich sitze jetzt im Auto und rufe alle Leute in San Francisco mit Nachnamen Richardson an. Das Verzeichnis hat über vierhundert Einträge.«
    »Ich helfe dir. Du fängst vorn an, bei A. Richardson. Ich hinten bei Z. Wir treffen uns dann bei M.«
    Als mein Gespräch mit Richie beendet war, schlug Av is ihre hübschen grünen Augen auf und sah mich an.
    »Hey«, sagte ich. »Wie fühlst du dich?«
    Dabei klammerte ich mich an das Gestänge ihres Betts, so fest, dass meine Knöchel ganz weiß wurden.
    »Wo bin ich?«, fragte das Mädchen. »Was ist denn passiert?«
    Ich verkniff mir die Worte: »Ach, du Scheiße«, und erzählte Av is Richardson alles, was ich wusste.
    »Wir versuchen gerade, dein Baby zu finden«, sagte ich.
     

 
    5 Ich steckte den Schlüssel in das Schloss unserer Wohnungstür. Im selben Augenblick fiel mir ein, dass ich Joe nicht angerufen hatte, um ihm zu sagen, dass ich zum Abendessen nicht nach Hause kommen konnte. Um genau zu sein, ich hatte seit zwölf Stunden nicht mehr mit ihm gesprochen.
    Ganz toll gemacht, Lindsay. Großartig.
    Meine Hündin Martha, ein Border Collie, hörte mich, bellte, kam mit klackernden Krallen über den Holzfußboden auf mich zu und sprang an mir hoch.
    Ich raunte ihr ein paar Schmeicheleien zu, kraulte ihr die Ohren und entdeckte Joe schließlich im Wohnzimmer. Er saß in einem Sessel, hatte die Leselampe eingeschaltet und acht verschiedene Zeitungen um sich herum auf dem Fußboden verteilt, nach Themen sortiert.
    Er blickte mich vorwurfsvoll an.
    »Verzeih mir, Joe. Ein neuer Fall …«
    »Wir wollten doch heute Abend meine Eltern zum Essen einladen.«
    »O Gott! Es tut mir schrecklich leid.« Mir wurde ganz schlecht. Joe hatte gesagt, dass wir die beiden auf ein erstklassiges Steak bei Harris einladen würden, um ganz bewusst noch ein bisschen Zeit mit ihnen zu verbringen. Ich hatte diese Information irgendwo in meinem Hinterkopf abgelegt und mich nie wieder darum gekümmert.
    »Jetzt sind sie auf dem Rückflug nach New York.«
    »Liebling, ich rufe sie morgen gleich an und entschuldige mich bei ihnen. Das ist ja schrecklich. Und das, wo sie immer so nett zu mir sind.«
    »Sie wollen uns eine Hochzeitsreise spendieren. Eine kleine Luxushütte auf Hawaii. Sobald wir Zeit dafür haben.«
    »Ach, du Scheiße. Das haben sie gesagt? Da fühle ich mich gleich noch ein bisschen schlechter. Wir haben ein vermisstes Baby …«
    »Hast du schon was gegessen?«, wollte er wissen.
    »Bloß Automatenfraß. Und das ist schon ziemlich lange her.«
    Joe ging in die Küche. Ich folgte ihm wie ein

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