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Das 1x1 der Schlagfertigkeit

Das 1x1 der Schlagfertigkeit

Titel: Das 1x1 der Schlagfertigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Oettl; Gitte Haerter
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Machen Sie Ihre persönliche Grenze unmissverständlich klar. Dann sollten Sie aber bitte auch nicht mitlachen. Wenn Sie einerseits protestieren, gleichzeitig aber humorvoll tun, kommt beim anderen nicht an, dass eine Grenze berührt ist, oder sie wird nicht ernst genommen.
    Auf Zweideutigkeiten können Sie ganz unterschiedlich reagieren:
    BELEIDIGT, VERBISSEN ODER ZICKIG SEIN
Vorsicht! Wenn Sie so reagieren, erreichen Sie in der Regel eins: Sie schaden Ihrem Image und fordern Ihr Gegenüber heraus (»Jetzt erst recht!«). Oder Ihr Verhalten amüsiert so, dass man Sie künftig weiter hochnimmt, nur um Ihre Reaktion zu genießen.
    EINE LOCKERE RETOURKUTSCHE BRINGEN
Wenn Ihnen ein guter Spruch einfällt und Sie so dem anderen gekonnt eine »mitgeben« können, dann nichts wie los. Aber achten Sie darauf, ihn nicht zu verletzen oder vor den anderen lächerlich zu machen.
Kommentar: »Warum gucken Frauen Pornofilme immer bis zum Schluss? – Weil sie denken, dass am Ende geheiratet wird!«
Retourkutsche: »Ha-ha. Und wissen Sie, warum Männer keine Brüste haben? – Weil sie mit der Doppelbelastung nicht zurechtkämen.«
    SICH DUMM STELLEN
Fragen Sie nach – das nimmt der Bemerkung den Witz und richtet das Spotlight auf den Spaßvogel. Und diesem ist es möglicherweise plötzlich ganz schön peinlich, wenn Sie den Spieß umdrehen, statt sich verlegen zu winden.
Bemerkung: »Sie haben wohl gestern Nacht nicht rangedurft.«
Antwort: »Was genau meinen Sie?« oder »Warum sagen Sie das?« Schauen Sie dabei interessiert und halten Sie unbedingt Blickkontakt.
    SAGEN, WENN SIE ES NICHT LUSTIG FINDEN
»Ich kann über so was nicht lachen.« Schauen Sie dabei unbedingt ernst und lächeln Sie nicht entschuldigend.
    DIE ANZÜGLICHKEIT IGNORIEREN
Gehen Sie einfach nicht weiter auf die Bemerkung ein. Ein Publikum, das nicht lacht, bringt nichts. Wenn Sie sich unbeeindruckt zeigen, sucht sich der Witzbold wahrscheinlich andere Zuhörer.
    EINE KLARE GRENZE ZIEHEN, WENN SIE MIT DERLEI BEMERKUNGEN NICHT BEHELLIGT WERDEN MÖCHTEN
Kritisieren Sie dabei die Sache, nicht aber die Person. Es passiert leicht, dass man das Gegenüber angreift – gerade wenn man aufgewühlt ist. Doch hier wie bei Kritik gilt: Verhalten Sie sich auf jeden Fall konstruktiv und stellen Sie die Angelegenheit in den Vordergrund.
»Ich finde obszöne Witze ehrlich gesagt ziemlich daneben und möchte Sie bitten, in meiner Gegenwart keine mehr zu erzählen.«
    TIPP
    Männersache?
Sexuell anzügliche Bemerkungen sind keineswegs nur Männersache. Auch Frauen gehen mit dem eigenen und dem anderem Geschlecht häufig ganz schön zur Sache. Sexistische Sprüche sind niemals in Ordnung, auch dann nicht, wenn Geschlechtsgenossen unter sich sind.
    NONVERBAL REAGIEREN
Sie können mit den Augen rollen, demonstrativ gähnen oder pantomimisch andeuten, dass der Witz einen Bart hat. Aber Vorsicht! Das kann auch eine willkommene Bestätigung sein und den Sprücheklopfer noch ermutigen. Reagieren Sie auf diese Weise also nur, wenn Sie der Sache eigentlich locker gegenüberstehen, aber nicht, wenn Sie eine Grenze aufzeigen möchten.
    Haben Sie Angst, dass Ihnen Humorlosigkeit vorgeworfen wird? Das wird immer wieder gerne als Druckmittel benutzt. Lassen Sie sich nicht manipulieren, sondern stehen Sie zu sich und Ihren Grenzen!
Wiederholen Sie einfach sachlich Ihren Standpunkt:
»Du bist vielleicht eine Spaßbremse!«
»Das hat nichts mit Spaßbremse zu tun. Für mich sind obszöne Witze weder lustig noch angebracht, und ich möchte sie einfach nicht mehr hören.«
Gehen Sie kurz und sachlich auf den Vorwurf ein:
»Ich wusste gar nicht, dass du zum Lachen in den Keller gehst!«
»Das tue ich auch nicht.«
Oder ignorieren Sie die Bemerkung einfach.
Was tun bei gezielten Bosheiten?
    Ein ganz anderes Kaliber als unangenehme Witze und anzügliche Bemerkungen haben regelrechte Bosheiten: direkte Anspielungen sexueller Natur oder persönliche Verletzungen à la »Sie dumme Gans« oder »Kein Wunder, dass Sie geschieden sind. Mit Ihnen hält’s ja nun wirklich keiner aus!«
    Gezielte persönliche Verletzungen oder bösartiges Lästern sind immer inakzeptabel und fallen mitunter sogar in die Kategorie verbale Gewalt. Blickt man auf die »Täterseite«, lassen sich unterschiedliche Motive für den Schlag unter die Gürtellinie erkennen: als Ablenkungsmanöver, aus eigener Unsicherheit, aus Geltungsbedürfnis, Angst oder Unachtsamkeit. Manche »Angreifer« haben ihre Emotionen nicht im

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