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 Das Abkommen

Das Abkommen

Titel: Das Abkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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was jeder anständige Collegeabbrecher, der etwas auf sich hält, tun würde: Er schwankte sternhagelvoll in seine Bank, hob das Geld ab, das er sich in der Zeit, in der er die Vorlesungen geschwänzt hatte, als Programmierer verdient hatte, und gründete eine Computerspielfirma. Und wenn Gott heute einen Kredit brauchte, rief Er bei Darius an.
    »Ist er da?«, fragte das Mädchen.
    Ich zuckte mit den Achseln, und zu meiner Überraschung kam sie plötzlich wieder auf mich zu sprechen.
    »Und was machst du beruflich?«
    »Ich bin … ähm … Trustafari.«
    Sie verzog die Nase, was unglaublich süß aussah. »Trustafari? Was um alles in der Welt ist ein Trustafari?«
    Ich überlegte, was ich ihr antworten sollte, und kippte den Rest meines warmen Gin Tonic hinunter, um die Tatsache zu verbergen, dass ich Zeit zu schinden versuchte. Wie bei allen Dingen im Leben hing die Antwort auf ihre Frage von der Perspektive ab …
     
    Trustafari (m) 1: Person, die ihr Vermögen als Trust geerbt hat und ihr Einkommen in Form von Raten aus besagtem Trust erzielt. 2: Jemand, der von der harten Arbeit und dem Einfallsreichtum toter Verwandter lebt, die so dumm waren, ihr Geld nicht für Frauen und Alkohol zu verschwenden. 3. Person, die ein gutes Leben führt, aber nichts zur Gesellschaft beiträgt. 4. Ein zu nichts zu gebrauchender Faulpelz, der mit dieser Einstellung nie etwas im Leben erreichen wird …
     
    »Dann tust du also nichts? Überhaupt nichts?« Sie deutete auf die Gäste. »Du gehst nur auf Partys?«
    Ich seufzte unhörbar angesichts ihrer Beschreibung des euro-arabischen Ideals. In diesen zivilisierteren Gesellschaften hielt einen jeder für etwas Besseres, wenn man Geld hatte und keinen einzigen Tag in seinem Leben zu arbeiten brauchte. In Amerika war das alles schon erheblich komplizierter. »Ich arbeite in unserem Familienunternehmen.«
    Sie nickte, und es sah tatsächlich so aus, als würde sie das interessant finden. Ich war davon ausgegangen, dass sie jetzt krampfhaft versuchen würde, das Gespräch wieder auf Darius den Großen zu bringen. Als sie eine Packung Zigaretten aus der Tasche zog, wich das Interesse in ihren Augen einem Ausdruck der Entschuldigung.
    »Darf ich?«, fragte sie, während sie in ihren Taschen nach einem Feuerzeug suchte. Ich zog meines heraus und gab ihr Feuer.
    »Willst du auch eine?«
    Es war zwar nicht meine Marke, aber ich nahm trotzdem eine, zündete sie an und machte wie immer nur einen leichten Zug.
    »Du warst gerade dabei, mir was über das Familienunternehmen zu erzählen«, brüllte sie.
    »Wirklich?«
    »Na ja, du wolltest jedenfalls.«
    Ich bin zwar kein gewohnheitsmäßiger Lügner, aber manchmal behelfe ich mich mit einer kleinen Notlüge. »Wir haben diese kleinen Filzdinger erfunden, die man unten an die Stuhlbeine klebt, damit sie nicht den Boden zerkratzen.«
    »Ihr habt den Filz erfunden?«
    »Nicht den Filz an sich – nur die Verwendung von Filz für Möbelbeine.«
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es praktisch unmöglich ist, länger als drei Minuten über Filz zu sprechen. Der aktuelle Rekord liegt bei zweieinhalb.
    »Ich hätte nie gedacht, dass man damit ein Vermögen machen kann.«
    »Kann man auch nicht«, erwiderte ich. »Ehrlich gesagt ist es kein sehr großer Trust. Aber jedes kleine bisschen …«
    Ich brach ab, als mir auffiel, dass der klar abgegrenzte Rand der Menge auf der Tanzfläche aufbrach und eine kleine Wellenbewegung entstand, als sich die Leute kurz zur Mitte und dann sofort wieder zum Rand hin schoben. Ich war zwar nicht sicher, was der Auslöser für diese sonderbare Unruhe war, hatte aber einen konkreten Verdacht.
    »Jedes kleine bisschen was …?«, hörte ich das Mädchen sagen. Ich stellte mich vor sie, um ihr die Sicht zu versperren und sie vor den Blicken der anderen zu verstecken. Aber es war zu spät. Die Musik wurde immer leiser, bis sie eine Lautstärke erreicht hatte, bei der Kommunikation nicht mehr brüllend zu erfolgen hatte.
    »Programmiererin. Tina. Neu, stimmt’s?«
    Darius redete immer so. Einzelne. Worte. Bestimmte Reihenfolge? Keine. Widerwillig trat ich beiseite. Darius ging sofort zum Angriff über und strich sich lässig die Haare aus dem Gesicht, die ihm bis zur Schulter gingen. Aus irgendeinem Grund – reine Willenskraft vermutlich – waren die blau getönten, rechteckigen Brillengläser, die er ständig trug, in der dampfenden Feuchtigkeit um uns herum nicht beschlagen. Er starrte das Mädchen, dessen Name ich

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