Das Albtraumreich des Edward Moon
Mister Speight, Mrs Grossmith, Mina, die bärtige Hure. Die
liebreizende Charlotte ist auch dabei – mit strahlender Miene, selbst wenn
sie schweißüberströmt mit Baumwurzeln oder widerspenstigen Ästen kämpft. Ihre
natürliche Schönheit wird von dieser Umgebung nur noch gesteigert und umrahmt.
An der Spitze der Gesellschaft geht ein Mann, den
ich anfangs nicht erkenne. Er ist völlig kahl, und sein Schädel glänzt vom
Schweiß, während er die anderen durch den Wald führt. Vor ein Rätsel gestellt
verfolge ich sein Vorankommen eine Weile, bis es mir wie Schuppen von den Augen
fällt, und obwohl ich den Traum schon Dutzende Male gehabt habe, bin ich jedes
Mal verblüfft über die Erkenntnis: Es ist der Schlafwandler, jedoch ohne
Perücke und Backenbart – ohne falschen Schein und Verstellung, den
Requisiten seines Lebens mit Moon. Seine Haut ist nicht sonnenverbrannt, und
wie immer sagt er kein Wort.
Endlich stößt die Gesellschaft am Rande des Waldes
auf einen kleinen, wenige Fuß hohen Felsvorsprung. Sie blicken hinab und sehen
unter sich den Susquehanna, dessen breites blaues Band sich durch die
Landschaft windet und zu beiden Seiten von einem üppigen, prachtvoll grünen
Streifen gesäumt wird – unbevölkert, fruchtbar und der Pantisokratie
harrend.
Der Schlafwandler starrt hinab auf dieses
Stückchen Eden und lächelt. Dann öffnet er – zu meiner immerwährenden
Überraschung und Freude – den Mund und spricht. Seine Stimme klingt nicht
im Entferntesten so wie erwartet.
»Nun denn«, sagt er, »wo wollen wir beginnen?«
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