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Das alte Kind

Das alte Kind

Titel: Das alte Kind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoe Beck
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er sei mit ihr verabredet. War das falsch?«
    Ben ließ ihn stehen und rannte die Treppen hinauf zu Carlas Zimmer. Die Tür war nur angelehnt. Carla lag regungslos auf dem Boden.

26.
     
    Es war ein Albtraum, der sie weckte, und als sie aus dem Fenster sah, war es schon wieder dunkel. Diese Tabletten, sie musste sich andere geben lassen. Es ging so nicht. Überhaupt nicht. Sie konnte nicht Tage um Tage verschlafen und die Hälfte der Zeit nicht einmal wissen, wo sie war.
    An diesen Moment klammern. Ein wacher Moment. Sie stand von ihrem Bett auf und ging als Erstes ins Bad, um eiskalt zu duschen. Nachdem sie sich wieder angezogen hatte, ging sie zur Tür, denn die Tür – daran erinnerte sie sich – würde offen sein.
    Sie war es nicht. Fiona rüttelte am Türgriff. Trat gegen die Tür. Schrie laut nach jemandem. Bekam keine Antwort. Sie ging zum Telefon. Kein Freizeichen, überhaupt kein Ton. Das Fenster ließ sich öffnen, aber es war vergittert. Sie stellte sich auf Zehenspitzen, spähte durch das Gitter, konnte kaum etwas erkennen, das ihr weiterhalf. Unter dem Fenster stand eine Laterne, aber sie stand nicht an einer Straße, sondern in einem Innenhof, der menschenleer war. Sie sah andere Fenster, die beleuchtet waren. Aber niemand, der am Fenster gestanden oder zu ihr hinaufgesehen hätte. Sie rief laut. Erst »Hallo!« dann »Hilfe!«. Nichts geschah.
    Eine Turmuhr schlug achtmal. Ben, war er wieder zurück? Hatte er die Frau, die vielleicht ihre Mutter war, mitgebracht? Ihr verdammtes Handy. Wo konnte es nur sein? Sie schrie noch einmal um Hilfe. Und noch einmal. Ließ sich an der Tür herabgleiten und setzte sich auf den Boden, die Knie mit den Händen umklammert. Wartete. Nickte ein.
    Endlich hörte sie ein Geräusch, draußen auf dem Flur. Sie sprang auf und rüttelte am Türknauf. »Hören Sie mich? Ich bin eingeschlossen! Öffnen Sie die Tür! Ich will hier raus!« Sie schlug mit den Fäusten gegen das Holz.
    Jemand öffnete die Tür: Dr. Lloyd.
    »Fiona«, sagte er ruhig. »Was ist mit Ihnen?« Er legte einen Arm um ihre Schultern und führte sie sanft zu dem Sessel, der am Fenster stand. »Setzen Sie sich. Erzählen Sie mir.«
    »Die Tür. Warum lassen Sie mich einschließen?«, fragte sie erschöpft.
    »Sie waren gar nicht eingeschlossen. Die Tür war offen.« Er ging zur Tür und drehte den Türknauf, wie um ihr zu beweisen, dass er sich ganz leicht öffnen ließ. »Vielleicht haben Sie es nicht richtig versucht?«
    Der Raum fing an zu beben. Fiona krallte die Finger in die Sessellehne und schloss die Augen. »Mein Handy ist weg«, sagte sie dann. »Und dieses Telefon funktioniert auch nicht. Warum tun Sie das?«
    Er ging zum Telefon, wählte, hielt den Hörer ans Ohr, sah sie lächelnd an. »Ah, ja, Miss Batt…Nein, alles in Ordnung. Ich wollte nur die Leitung überprüfen.…Ja…Neinnein, Mr Allen hat mich auf dem Handy erreicht. Vielen Dank…Ja. In Ordnung.« Er legte auf.
    »Eben war die Leitung tot«, stammelte Fiona.
    »Vielleicht sind Sie auf eine falsche Taste gekommen. Und was war das mit Ihrem Handy?«
    Fiona schluckte. »Ich kann es nicht finden«, sagte sie leise.
    Lloyd schüttelte den Kopf. »Na, das ist aber ärgerlich. Lassen Sie uns noch einmal in Ruhe suchen. Haben Sie wirklich überall nachgesehen?«
    »Mehrfach, ja.«
    Er rieb sich das Kinn. »Auch zum Beispiel in Ihrer Jackentasche? Unterm Bett? Wir schauen noch einmal ganz in Ruhe, ja? Oder nein, ich habe eine viel bessere Idee. Ich rufe einfach Ihre Nummer an, und dann hören wir ja, ob es klingelt. Sagen Sie mir Ihre Nummer?«
    Sie nannte ihm ihre Handynummer, er tippte sie in sein Gerät ein. Ein paar Sekunden später hörte sie ihren erstickten Klingelton. Das Handy lag unter ihrem Kopfkissen. Sie schämte sich.
    »Verdammt, und ich dachte schon…« Sie atmete tief durch.
    »Alles in Ordnung, Fiona?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Nein, das geht so nicht. Ich vertrage diese Tabletten nicht. Am liebsten würde ich gar keine mehr nehmen, das muss doch möglich sein. Ich will die Finger ganz von dem Zeug lassen. Ich schlafe ja nur noch, und wenn ich wach bin, bin ich ganz verwirrt. Das will ich nicht.«
    Lloyd lehnte sich an die Fensterbank und verschränkte die Arme. »Wir können keinen kalten Entzug machen. Das Risiko ist viel zu groß. Aber wir können über etwas anderes nachdenken.«
    Sie spürte, dass sich Schweiß auf ihrer Stirn gebildet hatte. Mit zitternder Hand wischte sie ihn weg. »Puh«, sie lachte

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