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Das alte Kind

Das alte Kind

Titel: Das alte Kind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoe Beck
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Klammergriff zu lösen.
    Auf dem Flur wartete die Ärztin. Sie bat Ben zu sich.
    »Dr. Randolph« stand auf ihrem Kittel. Sie stellte sich ihm nicht vor. »Pulsadern an beiden Armen geöffnet. Anschließend selbst versucht, die Blutung zu stoppen. Den Notruf gewählt. Bewusstlos aufgefunden. Blutverlust groß genug für Transfusion, aber sie weigert sich. Ungewöhnlich hohe Werte von Diazepam im Blut. Normalerweise wäre sie nicht aufgewacht. Ist sie abhängig?«
    Ben zuckte die Schultern. »Wahrscheinlich«, sagte er vorsichtig.
    »Sie gehört unter Beobachtung«, sagte die Ärztin. »Am besten gleich mit einem Entzug verbunden. Wobei, der könnte über Monate gehen. Man würde mit Ihnen einen Plan ausarbeiten, wie das Medikament abzusetzen ist.« Dr. Randolph verschwand, ohne sich zu verabschieden. Ben blieb mit den Polizisten zurück.
    »Das war nicht das erste Mal, richtig?«, sagte DS Hepburn. Sie klang faktisch, nicht mitfühlend.
    Ben nickte.
    »Hören Sie auf die Ärztin. Eine…Pause würde Ihrer Verlobten guttun.«
    »Sie ist nicht meine Verlobte.«
    Die beiden Polizisten sahen sich ohne Überraschung an.
    »Hat sie Angehörige, die verständigt werden müssen?«, fragte Hepburn.
    »Ihren Vater. Aber ich habe keine Telefonnummer. Was passiert jetzt mit ihr? Kann sie nach Hause gehen?«
    Hepburn überließ die Antwort ihrem Constable. »Wir wurden gerufen, weil sie behauptet, jemand habe versucht, sie umzubringen.«
    Ben hatte gehofft, sie hätte nur einen Scherz gemacht. »Nehmen Sie das ernst?« Er versuchte, neutral zu klingen.
    »Würden Sie uns zur Wohnung Ihrer Freundin begleiten?«, fragte Hepburn anstatt einer Antwort.
    Bevor Ben etwas sagen konnte, klingelte sein Handy. Nina. Er drückte sie weg und schaltete das Telefon aus. Die Polizistin hob die Augenbrauen.
    »Ich komme mit«, sagte er.
    Sie mussten Fionas Schlüssel gar nicht benutzen, um in ihre Wohnung in der Forth Street zu gelangen. Das gesamte erste Stockwerk war hell erleuchtet, und an einem der Fenster stand Fiona und telefonierte. Nur, dass es nicht Fiona sein konnte. Sie behielten sie noch mindestens bis zur nächsten Visite im Krankenhaus, hatte ihm eine Schwester versichert. Aber dort stand sie, in ihrem grünen kurzen Kleid, den kastanienbraunen langen Haaren, dem zu dunklen Lippenstift, drückte ihr Handy ans Ohr und sah auf die Straße, ohne dem kleinen Grüppchen vor dem Haus Beachtung zu schenken.
    »Ist das nicht…«, begann Hepburn.
    »Nein, das ist Mòrag«, unterbrach Ben. »Mòrag Friskin. Hoffentlich.«
    »Ihre Schwester?«
    »Ihre Mitbewohnerin.«
    »Aber sie…«, murmelte Hepburn, sprach aber nicht weiter. Ben beschloss, nichts zu sagen. Erst abzuwarten, ob es wirklich Mòrag war, die am Fenster stand.
    Sie war es. Und sie schien nicht überrascht darüber, dass morgens um halb sieben Ben mit zwei Kriminalbeamten vor der Tür stand.
    »Ich habe gerade mit Fiona telefoniert«, sagte sie und ließ sie herein. »Leider zu spät. Wenn ich gewusst hätte, was passiert ist…« Sie deutete mit einer vagen Handbewegung auf einen Putzeimer, der im Flur stand. »Ich dachte, jemand hätte mit Wasserfarben rumgesaut.«
    »Sie haben die Wohnung sauber gemacht? Mitten in der Nacht?«, fragte Constable Black und klang erschüttert.
    »Sie können doch trotzdem noch Spuren sichern? Ich hab schließlich nicht mit Bleiche geputzt. Bleiche macht die DNS-Struktur kaputt, stimmt doch? Hab ich bei CSI gesehen.« Mòrag presste die Lippen zusammen und sah herausfordernd von einem zum anderen. »Aber die Tür hab ich nicht angerührt.« Sie zeigte auf die Wohnungstür, aus der das Schloss herausgebrochen war.
    »Prima. Da find ich jetzt bestimmt raus, welche Schuhgröße der Rettungsassistent hatte. Durchaus ermittlungsrelevant«, ätzte Black. Mòrag zuckte nur mit den Schultern.
    Ben konnte sehen, dass sich Hepburn im Moment vor allem eins fragte: Warum trug Mòrag Friskin ein extravagantes, tief dekolletiertes Kleid, wenn sie gerade geputzt hatte? Sie fragte Mòrag aber nur, ob ihr beim Nachhausekommen etwas Ungewöhnliches aufgefallen war (war es nicht), während sich Black nach etwas umsah, das Mòrag noch nicht geschrubbt hatte. Dann inspizierte Hepburn eingehend die kaputte Wohnungstür, sah sich das Bad und Fionas Zimmer an, die Küche, das gemeinsame Wohnzimmer und zum Schluss auch noch Mòrags Zimmer, bedankte sich und schob Black und Ben nach draußen. Das Einzige, was sie eingesteckt hatte, war die Mülltüte aus dem Bad. Dort

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