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Das Ambulanzschiff

Das Ambulanzschiff

Titel: Das Ambulanzschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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Das Licht ihrer Scheinwerfer enthüllte ihnen auch noch andere Dinge – zerschmetterte, entzweigerissene und unidentifizierbare Massen getrockneten, organischen Materials, die Überreste der Besatzung oder domestizierter Tiere, die der vor Jahrhunderten erfolgten Katastrophe zum Opfer gefallen waren. Doch das Trennen des organischen Materials von dem Metallschrott wäre einerseits außerordentlich gefährlich gewesen, andererseits auch ein reiner Zeitverlust. Das Finden Sutherlands hatte eine höhere Priorität als die Befriedigung ihrer Neugier über die physiologische Klassifikation der Spezies, die dieses Schiff erbaut hatte.
    Inzwischen waren sie bereits sieben Stunden unterwegs und kamen nun in Decks, die, wenn ihre Struktur auch verzogen und brüchig war, nicht mehr mit Schrott und Metallteilen verstopft waren. Das war eine glückliche Fügung, denn Prilicla stieß nun mitunter aus reiner Müdigkeit gegen eine Wand oder einen Vorsprung, und auch jeder dritte oder vierte Atemzug Conways wurde zu einem Gähnen.
    Er befahl eine Pause und fragte den Empathen, ob er irgendeine Form emotionaler Strahlung außer seiner eigenen aufspüren könnte. Prilicla verneinte und war zu müde, um seiner Stimme auch nur den gewohnten entschuldigenden Klang zu geben. Als Conway beim nächsten Mal das periodische Zischen in seinem Helmlautsprecher hörte, antwortete er, indem er seinen Sendeknopf dreimal hintereinander kurz ein- und ausschaltete und das in kurzen Intervallen einige Minuten lang wiederholte.
    Er hoffte, dem Kapitän durch die ständige Wiederholung des Buchstabens S klargemacht zu haben, daß sie nun eine Schlafpause einlegten.
    Der nächste Abschnitt ihrer Suche gestaltete sich wesentlich einfacher und schneller, da sie einfach größtenteils unbeschädigten Korridoren folgen und nur gelegentlich einmal eine breite Rampe oder eine enge Leiter, die Teil des Weges zum Zentrum war, emporsteigen mußten. Nur einmal mußten sie langsamer werden und einige Trümmer beseitigen, die offensichtlich von einem Meteoreinschlag verursacht worden waren. Wenige Minuten später entdeckten sie die erste intakte Luftschleuse.
    Offensichtlich war diese Schleuse von den Überlebenden der Katastrophe erbaut worden, denn sie bestand aus nicht viel mehr als einem metallenen Kubus, den man um eine luftdichte Tür herum festgeschweißt hatte, und einem sehr unzuverlässigen äußeren Schließmechanismus. Beide Türen waren offen, und das schien schon sehr lange Zeit so zu sein, denn die Kammer dahinter war mit getrockneter Vegetation angefüllt, die praktisch unter ihren Fingern zu Staub zerfiel, wenn sie sie berührten.
    Conway erschauerte plötzlich, als er sich dieses gewaltige Schiff vorstellte, schwer, aber nicht tödlich verwundet von zahllosen Meteoreinschlägen, geblendet, aber nicht energielos, die Gruppen der Überlebenden, die in kleinen Inseln voller Licht und Atemluft lebten, isoliert durch den ständig fallenden Druck. Doch die Überlebenden waren nicht bar jeglicher Rohstoffe gewesen. Sie hatten Luftschleusen gebaut, die es ihnen ermöglicht hatten, zwischen ihren Inseln zu reisen und in Fragen des Überlebens zu kooperieren, und zumindest eine Weile waren sie in der Lage gewesen, am Leben zu bleiben.
    „Freund Conway“, sagte Prilicla unvermittelt, „deine emotionale Strahlung ist plötzlich sehr schwer zu analysieren.“
    Conway lachte nervös. „Ich sage mir immer und immer wieder, daß ich nicht an Gespenster glaube, aber ich will mir einfach selbst nicht glauben.“
    Sie umgingen die hydroponischen Räume, da die Markierungen es von ihnen verlangten, und etwa eine Stunde später betraten sie einen Korridor, der völlig intakt war, abgesehen von zwei Löchern in der Decke, die ihre gezackten Widerparts auch im Fußboden hatten. Hier wurde die Dunkelheit von einem seltsamen Licht verdrängt, daher schalteten sie ihre Scheinwerfer aus.
    Ein helles Leuchten drang durch eines der Löcher herein, und als sie sich zu dessen Rand hinbewegten, war es, als blickten sie hinab in einen tiefen Brunnen, auf dessen Grund ein winziges Lichtlein brannte. Schon nach wenigen Sekunden war das Sonnenlicht wieder verschwunden, und nach weiteren Sekunden wurde auch das Loch am anderen Ende des Tunnels erleuchtet. Dann herrschte wieder totale Dunkelheit.
    „Nun“, sagte Conway erleichtert, „kennen wir endlich eine Abkürzung zurück zur äußeren Hülle. Aber wenn wir nicht genau zum richtigen Zeitpunkt hier angekommen wären, als die

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