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Das Atmen der Bestie (German Edition)

Das Atmen der Bestie (German Edition)

Titel: Das Atmen der Bestie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Masterton
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war, stellte ich fest, dass ich meine Evel-Knievel-Sonnenbrille im Handschuhfach vergessen hatte.
    Als wir die Fulton Street hinauf zum Krankenhaus fuhren, einem der höchsten Teak-und Betongebäude mit Sicht auf den Ozean, sagte der Taxifahrer: »Schauen Sie mal die verdammten Vögel da. Haben Sie so etwas schon jemals gesehen?«
    Ich sah von meiner Ausgabe des Examiner auf – ich hatte nach irgendeiner Meldung über den Unfall von Bryan Corder gesucht. Wir fuhren gerade zwischen sauber geschnittenen Hecken in den weiten Vorhof des Krankenhauses ein und zu meiner Verwunderung und Beunruhigung wimmelte es auf den Dächern der Gebäude von grauen Vögeln. Es war nicht nur so ein Vogelschwarm, der sich kurz niedergelassen hatte, da saßen Tausende von ihnen. Überall auf der Silhouette des Hauptgebäudes und jedem Nebentrakt, auf der Klinik und den Garagen.
    »Das nenne ich sonderbar «, sagte der Taxifahrer, während er den Wagen durch den Vorhof fuhr und am Haupteingang hielt. »Sonderbar mit einem Ausrufezeichen.«
    Ich stieg aus dem Wagen und blieb einen Augenblick stehen, um die flatternden grauen Massen zu betrachten. Diese Art Vögel kannte ich nicht. Sie waren groß wie Tauben, aber grau wie gewitterschwerer Himmel, grau wie die stürmische See. Was aber noch schlimmer war: Sie waren ganz still. Sie zwitscherten nicht, sangen nicht. Sie saßen auf dem Dach des Krankenhauses, die warme Brise des Pazifiks spielte mit ihrem dunklen Gefieder, geduldig und lautlos wie Vögel auf einem Grabstein aus Granit.
    »Haben Sie den Hitchcock-Film gesehen?«, fragte der Taxifahrer. »Den, wo die Vögel verrückt werden?«
    Ich hustete. » Daran musste ich jetzt nicht erinnert werden, danke.«
    »Tja, vielleicht ist es das«, sagte der Taxifahrer. »Vielleicht starten die Vögel von hier. Stellen Sie sich das vor.«
    Ich bezahlte den Mann und ging durch die automatischen Türen in den kühlen Bereich des Krankenhauses. Alles hier drinnen war sehr geschmackvoll ausgestattet – italienische Holzpaneele auf dem Boden, Gemälde von David Hockney, Palmenbäume und leise Musik. Ins Elmwood Foundation Hospital kam niemand, dessen Krankenversicherung nicht einen ziemlich hohen Beitrag kostete.
    Am Empfang saß ein dralles Mädchen in einem engen weißen Kleid. Sie hatte dichtes schwarzes Haar, auf dem die Schwesternhaube wie ein sauber gelegtes Ei thronte.
    »Hi«, sagte sie. »Ich bin Karen.«
    »Hi, Karen, ich heiße John. Was haben Sie heute Abend vor?«
    Sie lächelte. »Heute ist Mittwoch. Mein Abend zum Haarewaschen.«
    Ich schaute auf ihre zu einem Bienenkorb hochgesteckten Haare. »Sie meinen, Sie waschen das Ding da? Ich dachte, so etwas würde einfach nur immer wieder frisch lackiert.«
    Jetzt war sie beleidigt und drückte einen Knopf, um Dr. Jarvis zu rufen. »Einige von uns achten noch auf gutes Benehmen«, meinte sie sauer.
    Etwas verlegen und stumm stand ich da, bis kurz darauf Dr. Jarvis erschien. Er kam mit ausgestreckter Hand auf mich zu.
    »John! Ich bin froh, dass Sie da sind!«
    Ich schaute in Richtung der dunkelhaarigen Schwester. »Ich bin ebenso froh …«
    Dr. Jarvis führte mich zum Aufzug und wir fuhren zum fünften Stock hinauf. Leise Musik plätscherte beruhigend aus den Lautsprechern: Moon River .
    Wir landeten auf einem sauberen Flur, der von trüben Deckenlampen erhellt wurde und an dessen Wänden mittelmäßige Lithografien der Gegend von Mill Valley und Sausalito hingen. Dr. Jarvis ging auf zwei breite Mahagoni-Flügeltüren zu und drückte sie auf. Ich folgte willig und stand dann in einem Beobachtungsraum mit einer durchgehenden Glaswand, die den Blick in die trüben, bläulich erleuchteten Tiefen einer Intensivstation freigab.
    Dr. Jarvis meinte: »Treten Sie ruhig näher heran«, also ging ich über den gefliesten Boden und schaute durch das Glas.
    Bryans Anblick in diesem bläulichen Raum, wo er mit seinem blanken Schädel auf einem Kopfkissen lag, den voll erhaltenen Körper in einem grünen OP-Kittel, war grausam und furchterregend. Obwohl ich ihn schon zuvor gesehen und den Schock erlebt hatte, als ich versuchte, ihn aus dem Kamin zu ziehen, war dieser Anblick des grinsenden Skelettes zu viel für mich. Noch schlimmer war jedoch der elektrische Bildschirm neben seinem Bett, denn der zeigte, dass sein Herz langsam, aber regelmäßig schlug – kleine wandernde Lichtpunkte, die bedeuteten: »Ich lebe noch immer.«
    »Ich glaube es nicht«, flüsterte ich. »Ich kann es mit meinen eigenen Augen

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