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Das Atmen der Bestie (German Edition)

Das Atmen der Bestie (German Edition)

Titel: Das Atmen der Bestie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Masterton
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Machen Sie schnell, dass Sie da rauskommen.«
    Mit zitternden Knien schnappte ich mir die Straßenkarte und die Brieftasche und sprang über die zuckenden Beine der Bärenfrau zur Tür. Sie rollte ihren Augapfel herum, um mich zu sehen. Sie flüsterte: »Coyote wird dich kriegen. Nur keine Sorge.«
    Ich riss die Wohnungstür auf, lief hinaus und bevor ich sie wieder schloss, schaute ich nach, ob das Halsband noch fest um den Türgriff gedreht war. Dann lief ich mit weichen Knien zum Aufzug. Erst als ich auf der Straße ein Taxi angehalten hatte und wir uns bereits mitten im Verkehr befanden, merkte ich, dass mir schlecht wurde.
    Ich tippte der Fahrerin auf die Schulter.
    »Ja, was is’n?«, fragte sie.
    »Entschuldigung, ich glaube, ich muss mich übergeben.«
    Sie drehte den Kopf zu mir und starrte mich an. Eine Zigarette hing an ihrer Unterlippe. »Mister«, sagte sie, »das hier ist keine verdammte Airline. Kotztüten gibt’s hier nicht.«
    »Was dann? Was soll ich jetzt tun?« Ich schwitzte.
    Sie fuhr mit 40 Meilen in der Stunde über eine Kreuzung, die Federung des Taxis wogte wild auf und ab. »Schlucken Sie’s runter.« Und damit war die Diskussion beendet.
    Es mag sein, dass Indianer selbstbeherrscht und asketisch sind, aber an diesem Morgen war George Thousand Names nicht so selbstbeherrscht, dass er nicht meine Hand in seine beiden nahm, als ich durch die Tür seines Zimmers im Mark Hopkins trat, und er war auch nicht so asketisch, dass er uns nicht beiden einen großen Jack Daniels einschenkte.
    »Es ist ein Albtraum. Die ganze verfluchte Sache ist ein Albtraum«, sagte ich.
    Er trug einen roten Satin-Morgenmantel und Slipper, die komplett mit Perlen bestickt waren. Er wirkte wie ein Star in einem Cowboy-Film, produziert von Liberace. »Das ist der schlimmste Fehler, den Sie machen können, zu denken, dass es ein Albtraum ist. Wenn Sie das glauben, werden sie die Augen vor allem schließen, was passiert, und ständig hoffen, aufzuwachen. Aber Sie sind wach, John, und das alles passiert wirklich.«
    »Aber wie zur Hölle kann eine Frau, die ich kenne, eine Frau, in die ich verliebt war, verdammt, die ich immer noch liebe, sich in eine solche Kreatur verwandeln?«
    Der alte Indianer setzte sein Glas auf dem Fernseher ab. Auf dem Bildschirm verkündete irgendein Golfpromi die Vorteile einer Zahnpolitur.
    »Sie war ein Bär, George. Sie hatte überall Haare, nur ihr Gesicht war frei. Und sie erkannte mich nicht einmal. Ich konnte nichts sagen. Sie kam quer durch die Küche auf mich zu wie eine Lokomotive, und sie hätte mich getötet, wenn ich ihr die Chance dazu gegeben hätte.«
    George Thousand Names setzte sich auf die Bettkante. Es sah nicht benutzt aus. Ich hatte mal gehört, dass gut trainierte Indianer im Stehen schlafen können. Vielleicht war das ja nur ’ne blöde Legende, aber irgendwie konnte ich mir gut vorstellen, wie George Thousand Names in einer Ecke stand, die Arme ineinander verschränkt, und friedlich durch die Nacht schnarchte.
    »Irgendwann in der Zwischenzeit, in der Sie Jane fortgeschickt haben, um den Türklopfer zu holen, und bis wir sie in der 17th Street fanden, muss Coyote sie angefallen haben.«
    Ich nahm einen großen Schluck Whisky. »Angefallen? Ich verstehe nicht!«
    George Thousand Names sah zu mir herüber mit ehrlicher Besorgnis. In diesem Moment spürte ich für diesen Mann zum ersten Mal echte Gefühle, wie ein Sohn sie für seinen Vater empfinden sollte. Er sorgte sich um mich und verstand mich, aber er war auch zynisch und weise, und man wusste, dass alles, was er sagte, Gottes ehrliche Wahrheit war. Oder die ehrliche Wahrheit des Manitou.
    »Coyote ist der lüsternste aller Dämonen. Er hat sie wahrscheinlich vergewaltigt. Es gibt ein altes Navaho-Lied über das Zusammentreffen von Coyote und einer Jungfrau auf einem Bergpfad. Eines Tages traf Coyote auf dem Bergpfad eine junge Frau. Was hast du in dem Paket, fragte sie. Fischeier, antwortete Coyote. Kann ich welche davon haben?, fragte die Jungfrau. Nur, wenn du die Augen schließt und dein Kleid hochhebst. Sie tat, was ihr gesagt wurde. Höher, sagte Coyote und trat an die Frau heran. Ich kann nicht, sagte sie, irgendetwas krabbelt zwischen meinen Beinen herum. Keine Sorge, sagte Coyote, es ist ein Skorpion, ich fang ihn. Dann ließ die Frau ihr Kleid fallen. Du warst nicht schnell genug, er hat mich gestochen.«
    Er hatte den Text des Liedes mit flacher, monotoner Stimme aufgesagt. Als er geendet hatte, schaute

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