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Das Atmen der Bestie (German Edition)

Das Atmen der Bestie (German Edition)

Titel: Das Atmen der Bestie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Masterton
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der Furcht standen wir auf dem abschüssigen Bürgersteig und blickten wieder auf das tote, marode Haus, das uns einfach nicht loslassen wollte.
    George Thousand Names sagte: »Was gleich auch passieren wird, ich möchte, dass Sie meinem Wissen und meiner Erfahrung einfach vertrauen und tun, was ich Ihnen sage. Es könnte den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen.«
    Ich lachte nervös. »Sie haben ja eine Art, die Dinge auszusprechen, dass selbst die ängstlichen Herzen ermuntert werden.«
    Er sah mich prüfend an: »Sie tun einfach, was ich sage, ja?«
    »Sie sind der Boss!«
    Wir öffneten das quietschende Tor und gingen die Stufen zur Eingangstür hoch. Die Bruchstücke des Türklopfers waren verschwunden, obwohl man auf der alten grauen Lackierung noch erkennen konnte, wo er befestigt gewesen war, bis George Thousand Names ihn zerstört hatte. Irgendwie spürte man ihn noch. Das Wort »Rückkehr« war verschwunden.
    Ich drückte gegen die Tür, aber sie schien verschlossen zu sein.
    »Vielleicht hat die Polizei abgeschlossen«, sagte ich. »Die SWAT-Leute könnten irgendwann hier gewesen sein.«
    Ich trat einen Schritt zurück und starrte nach oben. Das Haus wirkte grimmig und unter den dichten Wolken wie eine starre Fotografie. Es lag ein Gefühl in der Luft, dass etwas Dunkles und Unangenehmes passieren würde, und ohne es verhindern zu können, erschauerte ich.
    Eine Sekunde lang schien in einem der oberen Fenster etwas zu flackern. Es war bleich und zeigte sich nur einen kurzen Moment. Aber ich krallte mich in George Thousand Names’ Schulter: »Ich habe etwas gesehen. Sie sind da drin. Ich schwöre es.«
    Der alte Indianer schaute hoch in den Himmel und man hörte das Dröhnen eines Flugzeuges aus der Richtung des SF-International-Flughafens. »Es war nur eine Spiegelung von dem Flugzeug. Sie müssen sich nicht selbst verrückt machen.«
    »George, da ist etwas im Haus.«
    Er starrte mich an. Uns trennten 40 Jahre und zwei unterschiedliche Kulturen, und ich vermutete, dass diese Lücke sich niemals wirklich überbrücken lässt. Aber irgendetwas arbeitete zwischen uns, eine Art Vertrauen, und dafür war ich dankbar.
    Wir näherten uns wieder der Tür. George Thousand Names streckte die Hand nach dem Griff aus. Er murmelte schnell einige Worte beim Ausatmen und vollführte mit der linken Hand drei Bewegungen; die Tür klickte und sprang auf. Drinnen herrschte die bekannte staubige, abstoßende Dunkelheit und ich roch wieder diesen faden Geruch, der mich bis zu dem Moment meines Todes an 1551 Pilarcitos Street erinnern wird. Der Indianer sagte: »Los«, und wir traten ein.
    Zuerst überprüften wir die unteren Räume. Seymour Wallis’ Büro, das Esszimmer, die verlassene Küche. Im Wohnzimmer, durch die vorgezogenen Vorhänge in Düsternis getaucht, sahen wir die gespenstisch wirkenden Tücher, die zum Staubfangen über die Möbel geworfen worden waren, eine kupferfarbene Uhr still unter ihrer Glasglocke und einige Ölgemälde mit seltsamen Hetzjagden durch albtraumartige Landschaften, die jedoch so dunkel waren, dass es nahezu unmöglich war, Einzelheiten zu erkennen. Das Haus um uns herum war dermaßen still, dass wir den Atem anhielten und uns so leise wie möglich bewegten.
    Wieder zurück in der Diele, blieb George Thousand Names stehen und lauschte angestrengt. Er runzelte die Stirn: »Hören Sie was? Irgendetwas?«
    Ich stand still und horchte angespannt. »Nein, ich glaube nicht.«
    »Ich spüre, dass wir beobachtet werden«, sagte er. »Wer immer es ist, was immer es ist, es weiß, dass wir hier sind.«
    Wir blieben noch einige Augenblicke still stehen, schauten auf die alte Tapete mit all den hellen Flecken, wo die Bilder vom Mount Taylor und Cabezon Peak bis vor Kurzem noch gehangen hatten, aber das Haus blieb so still, dass ich zu glauben begann, wir hätten uns geirrt. Vielleicht war es leer und was ich am Fenster gesehen hatte, war wirklich nur die Reflexion eines Flugzeuges gewesen. Ich musste ein paarmal wegen des Staubes niesen und putzte mir schließlich die Nase.
    Als ich mein Taschentuch in die Hose stecken wollte, schaute ich die Treppenstufen hinauf und erstarrte förmlich. Ein schmales Gesicht beobachtete mich von der obersten Stufe aus. Ein böses, haariges Gesicht mit rot leuchtenden Augen und einem Grinsen, so wölfisch und unheilvoll, dass ich mich nicht bewegen, nicht sprechen, nicht nach Georges Arm greifen konnte, um ihn zu warnen.
    Es war der Türklopfer. Der lebendige

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