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Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Titel: Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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wissenschaftlichen Forschung kamen die verschiedenen Ämter, Behörden, Abteilungen und Fakultäten überein, man solle einen Versuch unternehmen, Senji zu ermorden. Ein sehr bekannter Defenestrator wurde gedungen, um den jähzornigen alten Alchemisten aus einem hochgelegenen Fenster in einem der Türme der Universität zu werfen. Das Experiment verfolgte drei Zwecke. Was die verschiedenen Institutionen herauszufinden wünschten, war: a) ob Senji tatsächlich nicht zu töten war, b) welche Maßnahmen er ergreifen würde, während er dem Erdboden entgegenstürzte, um auf diese Weise c) womöglich das Geheimnis des Fliegens zu entschlüsseln, indem man Senji keine andere Möglichkeit ließ. Tatsächlich aber fanden sie lediglich heraus, daß es immense Gefahren birgt, einen Zauberer zu bedrohen – selbst einen so unfähigen wie Senji. Der Defenestrator fand sich an einen Punkt ungefähr fünfzehnhundert Meter über dem Hafen versetzt, fünf Meilen weit entfernt. In dem einen Augenblick hatte er Senji noch auf das Fenster zu gestoßen, im nächsten fand er sich in körperloser Luft hoch über einer Fischfangflotte wieder. Sein Ableben wurde nicht über Gebühr betrauert – außer von den Fischern, deren Netze durch seinen raschen Absturz arg beschädigt wurden. In einem Ausbruch rechtschaffener Empörung ging Senji sodann dazu über, die Vorsitzenden der Institutionen zu züchtigen, die sich darauf verständigt hatten, seiner Person Gewalt anzutun. Am Ende konnte nur das persönliche Eintreten des Kaisers ihn dazu bewegen, von einigen ziemlich exotischen Bestrafungen abzulassen. (Senjis Hang zum Skatologischen hatte ihn auf ganz natürliche Weise dazu geführt, zum Zwecke der Bestrafung an den normalen Ausscheidungsfunktionen zu manipulieren.) Nach der Epidemie von Massenverstopfung, welche die Institutionen befiel, waren deren Mitglieder nur zu gern bereit, Senji unbehelligt seines Weges ziehen zu lassen.
    Nachdem Senji seine Ruhe vor ihnen hatte, gründete er eine Privatakademie und warb um Studenten. Auch wenn seine Schüler nie Zauberer von der Qualität eines Belgarath, einer Polgara, eines Ctuchik oder Zedar wurden, waren sie doch zu einigen rudimentären Anwendungen des Willens und des Wortes in der Lage, was sie hoch über die Magier und Hexen stellte, die ihre Kunst innerhalb der Grenzen der Universität betrieben.
    Es war während dieser Epoche des Friedens und der Ruhe, daß die erste Begegnung mit den Angarakanern stattfand. Obwohl sie in diesem ersten Treffen den Sieg davontrugen, erkannten die pragmatischen Melcener doch, daß die Angarakaner sie schlußendlich durch ihre schiere Überzahl besiegen würden. In der Zeit, als die Angarakaner ihre Aufmerksamkeit der Errichtung der dalasischen Protektorate zuwandten und Toraks ganze Konzentration der Entstehung der angarakanischen Königreiche auf dem westlichen Kontinent galt, herrschte Frieden zwischen den Angarakanern und den Melcenern. Es war ein brüchiger Frieden – und ein sehr mißtrauischer –, aber nichtsdestoweniger Frieden. Die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Nationen vermittelten ihnen ein etwas besseres Verständnis des anderen, obwohl die kultivierten Melcener sich über die religiöse Besessenheit amüsierten, die selbst den weltlichsten Angarakaner auszeichnete. Gelegentlich verschlechterten sich die Beziehungen zwischen den beiden Ländern in den darauffolgenden achtzehnhundert Jahren bis hin zu häßlichen kleinen Kriegen, die aber selten länger als ein oder zwei Jahre dauerten und bei denen beide Seiten es tunlichst vermieden, ihre gesamte Truppenstärke aufzufahren. Offensichtlich wollte keine Seite eine umfassende Konfrontation riskieren.
    In der Hoffnung, mehr Informationen über einander zu erhalten, griffen die beiden Nationen schließlich auf eine altehrwürdige Praxis zurück. Kinder der verschiedenen Führer wurden für bestimmte Zeitspannen ausgetauscht. Die Söhne hochrangiger Bürokraten aus der Stadt Melcene wurden nach Mal Zeth gesandt, um dort in den Familien der angarakanischen Generäle zu leben, und die Söhne der Generäle wurden im Austausch in die kaiserliche Hauptstadt geschickt, um dort ihre Erziehung zu erhalten. Als Ergebnis dieses Austausches entstand eine Gruppe junger Männer mit ausgeprägt kosmopolitischer Gesinnung, was in mancher Hinsicht später die Norm für die herrschende Klasse des malloreanischen Kaiserreichs werden sollte. Es war einer dieser Austausche am Ende des vierten Jahrtausends, der

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