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Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Titel: Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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wurde, desto niedriger und demütiger wurde derjenige, der die Prophezeiungen der anderen Bestimmung aussprach. Und sehet, in seinen letzten Tagen, als der Prophet von Mrin zwanzig Jahre lang prophezeit hatte, ward sein Geist restlos zerrüttet, und sein Blödsinn paarte sich mit Wahnsinn, und König Stiernacken war gezwungen, ihn an einen Pfahl vor seinem Pferch anzuketten, auf daß er sich keine Verletzungen zufügte oder fort in die Sümpfe lief, um mit den wilden Tieren zu leben.
Und aus der Entfernung beobachteten wir und warteten ab, und als die Glut der Prophezeiung abgeklungen war, sandten wir einige von uns aus, die Prophezeiungen des Schwachsinnigen von Mrin und des Gottes von Angarak abzuschreiben, damit wir sie vergleichen und aus ihnen lernen könnten.
Es kam während jener Zeit zu kleineren Prophezeiungen. Die Erste Bestimmung sprach durch den Mund eines Händlers im entlegenen Sendarien, und die Zweite Bestimmung sprach durch den Mund eines Sklaven in Rak Cthol in der Öde von Murgos. Und ein Gelehrter in Melcene verfiel in Verzückung und sprach dreihundertundneun Stunden lang mit der Stimme der Ersten Bestimmung – und dann starb er. Und ein Seefahrer und Krieger aus dem Königreich Cherek im hohen Norden fuhr auf einem cherekischen Kriegsschiff aus dem Schlaf hoch, um Prophezeiungen über das Kommen Toraks hervorzustoßen, und seine Kameraden banden ihn mit Ketten und warfen ihn ins Meer.
Und all dem lag ein Plan zugrunde, den wir nicht begreifen konnten. Die Bestimmungen, die im Herzen der Schöpfung miteinander rangen, taten geheimnisvolle Dinge, um sich gegenseitig zu vernichten, und wen sie zu ihrem Sprachrohr erwählten und wo die Prophezeiungen verkündet wurden, war ebenso wichtig wie das, was gesagt wurde – und es überstieg unsere Vorstellungskraft. Mit dem Beginn des Vierten Zeitalters jedoch endete die Zeit der Prophezeiung, und die Zeit des EREIGNISSES hub an. Und das erste EREIGNIS war die Ermordung des Königs von Riva, welcher der Hüter des Orb war. Und Torak frohlockte über den Tod des Königs von Riva, den Zedar der Abtrünnige in die Wege geleitet hatte. Doch der Drachengott wußte nicht, daß sein eigenes Schicksal durch diese Tat besiegelt worden war. Denn sehet, der Tod des RIVANISCHEN Königs erfüllte das Herz Polgaras der Zauberin mit ewigem Haß auf den entstellten Gott, und wo er nicht Polgaras Liebe gewinnen konnte, war er dem Untergang geweiht.

    Und das nächste EREIGNIS war der Angriff Angaraks auf die Königreiche des Westens. Und auf dem Schlachtfeld von Vo Mimbre wurde Torak durch die Macht des Orb besiegt und in Ketten gelegt, um so die Ankunft seines Erzfeindes zu erwarten.
Und EREIGNISSE, kleine und große, folgten der Niederlage Toraks, und wir sahen im Verlauf dieser EREIGNISSE die Hand der beiden Bestimmungen, und desgleichen sahen wir die verwinkelten Züge ihres ewigen Spiels. Doch kein EREIGNIS hallte lauter von den Sternen wider als die Geburt Belgarions. Und in seinem sechzehnten Jahr streckte er seine Hand nach dem Orb aus, um ihn für sich zu beanspruchen, und als er ihn berührte, erklang die ganze Schöpfung wie eine gewaltige Glocke.
Und nun rückte jenes EREIGNIS näher, auf welches das Universum und die Zeit gewartet hatten, und die beiden Bestimmungen traten einander gegenüber in den Ruinen der Stadt der Nacht. Und es geschah, daß Torak, der Drachengott von Angarak, durch die Hand Belgarions, des Hüters des Orb, erschlagen wurde. Und das EREIGNIS bezeichnete den Beginn des Fünften Zeitalters.
Und das Fünfte Zeitalter begann in Finsternis und Wirrsal, denn das Buch des Himmels hatte sich im Augenblick von Toraks Tod verändert, und wir konnten es nicht mehr lesen. Überdies fühlten wir, wie mit Toraks Tod ein Schauder durch die ganze Schöpfung lief, und wir grämten uns, denn eine der Bestimmungen schien verschwunden zu sein, ohne daß wir eine Wahl zwischen beiden getroffen hätten. Die Erste Bestimmung war erfüllt, und die Zweite gescheitert, nur wir wußten noch immer nicht, was gut war und was böse. Und falls die Prophezeiungen Toraks die Stimme der Wahrheit gewesen waren, dann war das Gute für immer aus der Schöpfung getilgt, und wir waren zur ewigen Herrschaft des Bösen verurteilt.
Verzweifelt mühten wir uns, von neuem die Sprache des Großen Buches des Himmels zu lernen, doch einer von uns, der seit jeher seine Aufmerksamkeit den Stimmen der Felsen zugewandt hatte, sagte: »Wisset, die Felsen sprechen noch immer mit zwei

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