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Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Titel: Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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stammte von ihm, er hatte eine üble Schnittwunde am linken Arm.
    »Das war schon ein besserer Versuch«, sagte Janos. Er wickelte sich ein Tuch um die Hand und zog eine abgebrochene Schwertklinge aus seiner Seite. Eine klaffende Wunde an seinem Oberschenkel ließ dunkle Tropfen in den Staub der Straße fallen. »Ein halbes Dutzend mehr, oder einfach nur mehr Armbrüste, und es wäre anders gekommen.« Er warf die abgebrochene Klinge zur Seite. »Wie geht es euch?«, fragte er dann.
    »Ich bin wütend«, antwortete Sieglinde. »Serafine würde mir nie verzeihen, dass ich das Schwert fallen ließ!«
    Sie blutete an der Schulter, wo ein Dolch sie getroffen hatte. Leandra hatte nur eine kleine Verletzung am Ohr, aber sie stammte von einem Bolzen, der sie nur knapp verfehlt hatte. Ich dankte den Göttern, dass ihr sonst nichts geschehen war. Ich selbst hatte nur einen Schnitt am Handrücken. Seelenreißer hatte sein letztes Opfer gefunden, nachdem ich die Wunde erhalten hatte, und so schloss sie sich schon wieder.
    »Alles in Ordnung«, sagte ich, und auch Leandra nickte bestätigend.
    »Helis! Marinae?«, rief Armin. Helis lächelte ihn an, sie verstand nicht, was geschehen war, Marinae war ebenfalls unverletzt, wirkte aber bleich und rang um Fassung.
    »Der Hinterhalt war nicht schlecht«, gab ich zu. Eben noch hatte sie doch so ruhig gewirkt? Ich sah mich um, versuchte das Gemetzel um uns herum mit ihren Augen zu sehen. Was drei Bannschwerter anrichten konnten, war nun wirklich erschreckend genug. Aber wir hatten gesiegt, und das war das Wichtigste. »Ordentlich ausgeführt, obwohl sie sicherlich nicht viel Zeit hatten.«
    »Das mit dem Fass war übertrieben«, sagte Janos. »Ich frage mich, wer sie waren. Diese Nachtfalken, von denen Ihr berichtet habt?« Er nahm einer der Leichen das Halstuch ab und band es sich um seine Wunde.
    »Nein. Die arbeiten nur nachts. Wären sie es gewesen, hätten wir verloren.«
    Ich bückte mich und drehte einen der Angreifer auf den Rücken. Leere Augen starrten zum Himmel empor. Ich musterte die Hand des Toten: Schwielen und Dutzende alter, feiner Narben.
    »Soldaten«, sagte Janos, und ich nickte.
    Wir hatten die Straße nun für uns, alle anderen waren geflüchtet. Von den Stadtwächtern lebte nur noch einer, der linke Arm des Mannes hing nutzlos herunter, aber er näherte sich mit gezogenem Schwert.
    Aus der Entfernung ertönten Pfiffe und das Geräusch heraneilender Stiefel.
    »Was geht hier vor?«, rief einer der hinzugestoßenen Wächter, kam jedoch nicht näher. Ich sah, wie er die Erschlagenen um uns herum zählte.
    Zwei weitere Wächter erschienen, kurz darauf noch zwei andere. Der eine Wächter konnte bestätigen, dass wir angegriffen worden waren.
    »Esserin, ich fordere euch dennoch auf, die Waffen einzustecken und uns zu folgen. Der Vorfall muss gemeldet werden.«
    »Sie haben die Erlaubnis, eine Klinge zu ziehen«, sagte Marinae kühl, sie hatte ihre Fassung wiedererlangt. Sie trat vor und schlug ihre Haube zurück. »Ihr nicht. Steckt Eure Klinge ein und begrüßt Marinae vom Haus des Baums, Tochter des Löwen, zurückgekehrt in die Stadt ihrer Vorfahren.«
    »Prinzessin! Ich danke den Göttern, Euch unter den Lebenden zu sehen!«, rief der Mann. »Verfügt über mich, über mein Herz wie über mein Schwert.«
    »Gut«, sagte Marinae in einem Tonfall, der mir sagte, dass sie nicht zum ersten Mal Befehle gab. Sie schaute zu mir. »Ich schätze, Ihr habt diesmal nichts dagegen, wenn ich die Wachen zwischen uns und weiteren Angreifern postiere?«
    Ich versenkte Seelenreißer in seiner Scheide und verbeugte mich. »In der Tat, das erscheint mir keine schlechte Idee, Essera.« Das Kribbeln in meinem Nacken war fast vergangen, aber noch immer spürte ich eine innere Unruhe, die ich mir kaum erklären konnte. Faraisa fing an zu weinen, und selbst Helis hatte es nicht leicht, sie zu beruhigen.
    Die Essera Marinae wandte sich wieder an die Wachen, die sie immer noch ansahen, als wäre sie soeben von den Toten auferstanden. In gewissem Sinne war sie das ja auch.
    »Sammelt die Köpfe der Toten ein. Sie sollen auf dem Marktplatz aufgespießt werden, fünf Silberstücke für den, der sie erkennt. Lebt einer von ihnen noch, sorgt dafür, dass es so bleibt, und lasst ihn zu meinem Vater bringen. Er wird Fragen haben.«
    »Es wird geschehen, wie Ihr befehlt«, riefen die Soldaten im Chor und liefen zu den Leichen hinüber.
    Marinae sah unsere Blicke. »Verfahrt ihr in eurem Land

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