Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)
Euch seine Liebe.«
Sie nickte ergeben. »Diese guten Menschen hier bemühten sich, mir ein Heim zu geben, aber es ist nicht mein Zuhause. Ich bin froh, gehen zu können.«
»Gut«, sagte ich. »Dann lasst uns aufbrechen.«
Es war nicht weit vom Haus des Bäckers zum Palast des Mondes, kaum mehr als zwanzig Minuten. Dennoch nahm meine Unruhe zu, je länger wir unterwegs waren. Ich berührte Seelenreißer ständig, aber auch das Schwert konnte mir nicht weiterhelfen.
»Ich fühle mich, als säße ich auf heißen Steinen«, sagte ich. »Meine Nackenhaare stehen schon die ganze Zeit, und meine Nase kribbelt.«
»Ja.« Leandra sah sich vorsichtig um. »Ich teile das Gefühl. Seitdem wir in der Bäckerei waren, habe ich das Gefühl, dass etwas nicht stimmt.«
»Ich erwarte jeden Moment einen Bolzen, wenigstens kommt es mir so vor«, sagte Janos. »Aber bei den Göttern, ich finde nichts, was mich beunruhigen sollte.«
»Vielleicht fehlt es mir an euren Instinkten«, sagte Sieglinde. »Aber ich merke nicht viel, außer dass ihr mich nervös macht.«
»Und mich«, sagte Marinae. »Ihr seid gerüstet und bewaffnet. Ich habe nur meinen Dolch. Aber ich könnte den beiden Wächtern dort befehlen, uns Geleit zu geben.«
Ich überlegte kurz und schüttelte dann den Kopf. »Nein. Sie könnten uns behindern.«
»Ihr haltet euch für so viel besser als die Wachen meines Vaters?«, fragte Marinae. Ich musterte sie verwundert, denn sie schien der Antwort große Bedeutung beizumessen.
»Ja«, sagte Janos. »Mit Grund.«
»Achtung!«, rief Sieglinde. »Das Fass!« Ein Karren mit Weinfässern wurde nicht weit von uns entladen. Eines der Fässer, fast mannshoch, war dem Arbeiter, der es entladen wollte, entglitten und rollte auf uns zu. Es rollte langsam und war keine Gefahr. Wir wichen ihm ohne Mühe aus, es krachte hinter uns an eine Wand und zersplitterte.
In den Trümmern des Fasses bewegte sich etwas, und das Geräusch einer abgeschossenen Armbrust ertönte. In diesem Fass befand sich kein Wein.
Seelenreißer sprang aus seiner Scheide, als um uns herum scheinbar jeder Passant ein Messer oder Schwert unter seiner Kleidung hervorzog und sich auf uns und die beiden Wächter stürzte.
Von der Mauer über uns sprangen drei Männer herab.
Sieglindes Klinge beschrieb einen Bogen, der zwei von ihnen traf, der dritte jedoch riss sie zu Boden und versuchte, sie mit einem Dolch zu erstechen. Sieglinde hatte beim Sturz Eiswehr verloren und kämpfte mit bloßen Händen gegen den Mann mit dem Dolch an, bis Janos ihn mit einem Fußtritt von ihr fegte.
Janos ließ die mächtige Axt kreisen und besiegelte in wenigen Lidschlägen das Leben von drei Angreifern, während Seelenreißer in meiner Hand kurz nach hinten ruckte und einem anderen das Herzblut nahm.
Leandra stand über Marinae, Helis und Faraisa, Steinherz erhoben, ihr Gesicht ruhig und gelassen, die Augen zusammengekniffen. Als zwei Angreifer versuchten, zu ihr zu gelangen, geriet auch sie in Bedrängnis. Einer der Angreifer kam beinahe nahe genug heran, um Helis, die sich mit dem Instinkt einer Mutter über Faraisa geworfen hatte, mit seinem Schwert zu durchbohren, während Steinherz dem anderen mit einem Streich den Schwertarm nahm. Doch im nächsten Moment zuckte Steinherz so schnell wie eine Schlange vor und spießte den Mann im Herzen auf, klappernd fiel sein Schwert herab, während der entseelte Körper nach hinten taumelte und zusammenbrach.
Ich war beschäftigt, doch ich bewunderte die Ruhe der Prinzessin Marinae. Sie kauerte sprungbereit neben Helis auf dem Boden und hatte einen Dolch gezogen, sie schien auf eine Gelegenheit zu warten, in den Kampf einzugreifen. Ich hoffte, sie blieb, wo sie war, ich vertraute Leandra und Steinherz mehr als den Kampfkünsten einer Prinzessin.
Armin befand sich mit zwei weiteren Angreifern im Nahkampf. Woher er die beiden Dolche hatte, konnte ich nur vermuten, aber er verstand es, die Waffen mit großem Geschick einzusetzen.
Während ich einen weiteren Gegner abwehrte, sah ich aus den Augenwinkeln, wie Helis mit dem Gesichtsausdruck eines neugierigen Kindes die Hand nach Eiswehr ausstreckte, aber bevor sie die Klinge berühren konnte, sprang diese durch die Luft in Sieglindes Hand und trennte dem letzten Angreifer beide Beine unter den Knien ab, sodass er wimmernd zu Boden fiel.
Schwer atmend standen wir da; eine der Leichen auf dem Boden wurde zur Seite gerollt, und Armin erhob sich blutüberströmt. Nur ein Teil des Blutes
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