Das Band des Mykerinos (Adrian Pallmers magische Abenteuer, Band 2) (German Edition)
ragte.
Er erreichte ihn und klammerte sich daran fest. Dabei rammte er sich jedoch einen der spitzen Dornen, die den Rücken und die Vorderseite des Monsters schmückten, in sein Bein. Für einen Schmerzensschrei blieb ihm gar keine Zeit, denn sofort versuchte einer der beiden anderen Köpfe, nach ihm zu schnappen. Diesen Angriff wehrte Adrian mit einem magischen Blitz ab. Der Drache bewegte seinen Kopf zwei, drei Male benommen hin und her, um dann mit noch mehr Wut erneut anzugreifen. Diesmal nutzte Adrian einen Sprengzauber, der den Kopf des Drachens wie eine überreife Melone zerfetzte. Erleichtert atmete er auf. Doch schon im nächsten Moment begann der verletzte Stumpf des langen Halses zu verheilen und sofort wuchs ein neuer Kopf mit einer beängstigenden Geschwindigkeit nach, bis er die gleiche Größe hatte wie zuvor. Unterdessen wurde Adrian von dem dritten Kopf angegriffen. Mehrere der Attacken konnte Adrian nur knapp mit einem Schildzauber abwehren, da er keine geeignete Schussposition für einen weiteren Sprengzauber hatte. Schließlich gelang es ihm aber doch, auch den zweiten Kopf zumindest kurzzeitig zu vernichten.
»Willst du noch mehr davon? Bei mir geht noch was!«, rief Adrian von seinem Erfolg beflügelt dem Drachen zu.
Doch anstatt mit den nachgewachsenen Köpfen erneut anzugreifen, begann der Drache, seinen Hals wie wild hin und her zu werfen. Adrian schaffte es nur mit allergrößter Mühe, sich an der schuppigen Haut des Monsters festzuklammern. Mit voller Wucht schlug der Drache mit seinem Hals und Kopf auf die Wasseroberfläche auf, so dass Adrian die Luft wegblieb und er beinahe den Halt verlor. Im nächsten Augenblick wurde er auch schon wieder in die Höhe gerissen, um gleich darauf auf der entgegengesetzten Seite auf das Wasser geklatscht zu werden.
Aber Adrian schaffte es dennoch, sich weiter festzuhalten. Dabei rutschte ihm jedoch sein Zauberstab, den er noch immer in der Hand hielt, aus den Fingern und versank in den dunklen Tiefen des Sees. Im Moment blieb ihm jedoch keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen oder sich zu ärgern, da der Wasserdrache jetzt schon wieder zu einer neuen Strategie überging, um seinen Angreifer abzuschütteln. Dazu tauchte er den Kopf, an dessen Hals Adrian hing, tief unter Wasser. Doch der hielt seine Luft an und klammerte sich mit seinen Armen fest an den Drachen. Dabei brach einer der Dornen ab, die die Rückseite des Halses schmückten, als Adrian versuchte, sich daran festzuhalten. Unterdessen wurde seine Luft wirklich knapp. Da ertastete er mit den Fingern seiner anderen Hand zwischen den harten Schuppen des Monsters eine weiche Stelle. Ohne zu zögern rammte er den Dorn, den er in der anderen Hand hielt, genau dort hinein.
Augenblicklich durchzuckte den Drachen ein starkes Zittern und er änderte abrupt seine Bewegungsrichtung. Wie eine Rakete schoss er in Richtung Wasseroberfläche und von dort weiter in die Höhe und zwar keinen Moment zu früh für Adrian, der hastig einatmete, da sie Sekunden später schon wieder ins Wasser eintauchten. Diesmal gelang es ihm aber nicht, sich festzuhalten. Mit voller Wucht war Adrian auf der Oberfläche aufgeschlagen und wurde anschließend tief unter Wasser gezogen. Dann war der Drache plötzlich weg. Mit ein paar kräftigen Schwimmbewegungen erreichte Adrian die Wasseroberfläche. Hier war er von absoluter Dunkelheit umgeben. Von dem Wasserdrachen war nichts zu sehen oder zu hören. Da Adrian seinen Zauberstab verloren hatte, konnte er auch keinen neuen Leuchtzauber ausführen. Deshalb konzentrierte er sich auf das, was er von Meister Li gelernt hatte. Und tatsächlich konnte er etwas erkennen. Im Abstand von nur ein paar Metern durchstießen alle drei Köpfe des Drachens mit einem Mal die Wasseroberfläche - mit ihm im Zentrum. Gleichzeitig stimmten sie ein fürchterliches Gebrüll an, das vom Echo in der riesigen Höhle noch einmal zig-fach verstärkt wurde. Drei Paare grün blitzender Augen richteten sich auf Adrian. Dann fuhren die Köpfe mit weit aufgerissenen Mäulern auf den jungen Zauberer herab, bereit, ihn zu packen und in Stücke zu zerreißen.
»Con'Or ist verschwunden. Er ist weder in seinem Haus noch sonst irgendwo. Und keiner weiß, wo Con'Or zu finden ist.«
Mit unbewegter Miene nahm Sa'Guor den Bericht der von ihm ausgesandten Zwerge entgegen, die den Druiden herzuschaffen sollten. Nicht die feinste Regung verriet, was er gerade dachte oder plante. Alle Augen waren auf ihn
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