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Das Band des Mykerinos (Adrian Pallmers magische Abenteuer, Band 2) (German Edition)

Das Band des Mykerinos (Adrian Pallmers magische Abenteuer, Band 2) (German Edition)

Titel: Das Band des Mykerinos (Adrian Pallmers magische Abenteuer, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steeve M. Meyner
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eigenen, aufgeregten Atem und das schnelle Pochen seines Herzens hörte. Jetzt, wo er so am Boden lag, kam der Schmerz im Bein wieder. Dazu brummte ihm noch der Kopf und seine Nase fühlte sich so an, als hätte er einen Baseballschläger dagegen bekommen. Doch noch schlimmer brannte aber die Erkenntnis, dass er sowohl seinen Zauberstab als auch das Band des Mykerinos eingebüßt hatte. Dazu war er mitten in einem Säulen-Labyrinth in völliger Dunkelheit und irgendwo da draußen war ein unbekanntes Wesen, dass ihm alles andere als freundlich gesinnt zu sein schien. Kurzum, seine Lage war bescheiden und genau so fühlte er sich auch.
    Wieder versuchte er sich zu konzentrieren, um die von Meister Li erlernten Fähigkeiten zu nutzen, aber seine Gedanken drehten sich nur um seinen Zauberstab und das Band, so dass er auch auf diese Weise nichts wahrnehmen konnte. Entmutigt lehnte er sich an eine Säule und schloss seine Augen. Es dauerte noch eine ganze Zeit, bis er sich endlich wieder etwas beruhigt hatte und klar denken konnte.
    Als er dann seine Augen öffnete, stellte er zu seiner Verwunderung fest, dass es doch nicht völlig dunkel war. Ganz in der Ferne musste ein Feuer brennen, denn das flackernde Licht schien ganz leicht zwischen den Säulen hindurch.
    Das Nasenbluten hatte inzwischen aufgehört und Adrian wischte sich das halb angetrocknete Blut mit seinem Ärmel aus dem Gesicht. Fast hätte er laut aufgeschrien, als er mit seiner Hand die Stelle an seinem Bein berührte, wo ihn der Dorn des Wasserdrachens verletzt hatte. Aber er biss die Zähne zusammen, erhob sich und machte sich auf, in die Richtung des Lichts zu laufen, wobei er sehr vorsichtig vorging, um nicht irgendwelche Geräusche zu machen, die ihn verraten könnten. So eine winzig kleine Resthoffnung hatte er doch noch, den hinterhältigen Dieb seines Armbandes vielleicht aufzuspüren und so wenigstens sein Band zurückholen zu können.
    Die Strecke zog sich und zog sich immer länger. Ohne den Lichtschimmer als Orientierung würde er in dem Säulenwald wahrscheinlich immer im Kreise gehen. Zumindest war ihm klar, dass er auf keinen Fall den Weg zurück zum See finden würde. Nach einem gefühlt endlosen Marsch, vorbei an unzähligen der dicken und dünnen Säulen, hörten diese plötzlich auf und Adrian stand am Rande eines breiten Grabens, der so tief war, dass dessen Grund im Dunkel verborgen war. Ein paar hundert Meter von ihm entfernt, stand in der Mitte des Grabens ein hoher Turm, auf dessen Spitze ein großes, helles Feuer brannte. Zu dem Turm führte eine schmale, geländerlose Brücke. Von der Stelle aus, wo sich Adrian befand, war keine andere Möglichkeit zu erkennen, wie dieser Graben zu überwinden sein würde.
    Adrian nahm einen Stein, der vor seinen Füßen lag, und warf ihn in den Graben. Sekunden vergingen, bis das Platschen zu hören war, als der Stein ins Wasser fiel, das da unten sein musste. Das Echo hallte noch lange nach. Eines war somit klar, wenn er den Graben überwinden wollte, so blieb ihm nur die Brücke. Aber er musste ja zum Glück nicht auf die andere Seite!
    Während er darüber nachdachte, was wohl als Nächstes zu tun sei, sah er plötzlich einen fahlen Schatten zwischen den Säulen am Fuße der Brücke hervorhuschen. Da war er, der Dieb! Soweit Adrian es aus der Ferne erkennen konnte, musste das Wesen vielleicht einen Meter groß sein. Es wirkte alt und gebrechlich, weil es stark nach vorn gebeugt lief. Auf seinem übergroßen Kopf trug es nur wenig, halblanges, ungepflegtes, graues Haar. Seine großen, spitz zulaufenden Segelohren standen weit zur Seite ab. Das Gesicht konnte Adrian nicht erkennen, da der Kobold ihm den Rücken zugewandt hatte.
    Die einzige Kleidung, die er trug, war ein versifftes, abgenutztes Leinentuch, dass er sich um die Hüfte geschlungen hatte. Seine bleiche, fleckige Haut war von Schmutz überzogen. An seinen großen Füßen trug er keine Schuhe, sondern hatte sie sich nur mit ein paar Lappen aus dem gleichen Leinen wie bei seinem Lendenschurz umwickelt. Seine Arme waren dürr und so lang, dass seine Hände fast den Boden berührten.
    So wie es aus der Ferne aussah, trug er in seiner rechten Hand noch immer das Band des Mykerinos und ... Nein, das konnte nicht sein! Aber so war es! Er hatte ebenfalls Adrians Zauberstab in seiner Hand.
    »DU GEMEINER DIEB!«, schrie Adrian und rannte, so schnell er konnte und es die Gegebenheiten zuließen, zu dem Kobold hin. »Gib mir sofort meinen

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