Das Band des Mykerinos - Band 2 (Adrian Pallmers magische Abenteuer) (German Edition)
öffnen, machte er einen vorsichtigen Schritt nach vorn und ... stand auf dem nächsten Stein. Adrian war darüber selbst so erstaunt, dass er dadurch trotzdem beinahe das Gleichgewicht verlor und mit den Armen wedeln musste, um nicht doch noch abzurutschen.
Das nächste Stück der Strecke legte er auf diese Weise zurück, bis er an einer Stelle ankam, wo kein einziger Stein mehr aus dem Wasser ragte. Der Nebel war wieder verschwunden. In der Ferne konnte Adrian gut den Lichtpunkt erkennen, der sein Ziel markierte und der nun schon etwas größer erschien. Doch vor ihm breitete sich eine spiegelglatte Wasserfläche aus, ohne dass irgendein erkennbarer Weg zu entdecken war, wie er das gegenüberliegende Ufer des Sees erreichen konnte, das in einiger Entfernung bedrohlich schwarz aus dem Wasser ragte.
Adrian hatte gerade darüber nachgedacht, ob er die Strecke vielleicht schwimmend zurücklegen könnte, als plötzlich schräg vor ihm für einen Moment ein länglicher, schuppiger Panzer mit einer langgezogenen Rückenflosse mit spitzen Dornen irgendeines riesigen Tieres aus der Tiefe auftauchte und die glatte Wasseroberfläche durchschnitt.
»Was ist das denn?«, fragte Adrian in die Dunkelheit hinein, ohne aber eine Antwort zu erwarten.
Doch das Tier war schon wieder abgetaucht. Nur ein paar Wellenringe auf der ansonsten spiegelglatten Wasserfläche zeugten noch davon, dass dort etwas gewesen war. Entfernt hörte Adrian es plätschern, als wenn Fische aus dem Wasser springen oder jemand Steine ins Wasser werfen würde. Aber er konnte nichts sehen. Mit geschlossenen Augen versuchte er, sich wieder zu konzentrieren. Erst nur schemenhaft, dann aber immer klarer nahm er vor und neben sich ein riesiges Tier im Wasser wahr. Es war lang und schlank wie ein großer Baumstamm. Am hinteren Ende und auch an den Seiten hatte es große, bizarr geformte Schwimmflossen. Und vorn, wo man eigentlich Hals und Kopf erwarten würde, teilte es sich in gleich drei lange Hälse und drei Köpfe.
Das Schlimmste, was Adrian aber bemerkte, war - es kam direkt auf ihn zu geschwommen. Und noch bevor er sich entscheiden konnte, was er wohl tun sollte, schoss auch schon einer der Köpfe nur einen halben Steinwurf von ihm entfernt aus dem Wasser.
Der Anblick erinnerte ihn stark an den Drachen Feuerauge, nur dass der Kopf deutlich kleiner aussah, was aber nicht hieß, dass er nicht trotzdem beängstigend groß war. Das riesige Maul mit den großen Zähnen war weit aufgerissen, als wollte das Monster ihn im nächsten Moment verschlingen. Die kleinen, giftgrün leuchtenden Augen des Wasserdrachens blitzten zornig auf den Eindringling herab. Mit einem bösen Fauchen kam der Kopf dem jungen Zauberer bedrohlich nahe. Adrian blickte flüchtig über seine Schulter, um nach einer Möglichkeit zu suchen, sich auf dem Weg, den er gekommen war, aus der unmittelbaren Nähe des Monsters und in Sicherheit zu bringen. Doch genau in diesem Moment tauchten dort zwei weitere der Drachenköpfe auf, sodass Adrian der Rückweg komplett abgeschnitten war. Die langen Hälse ragten jetzt wie kleine Türme aus dem Wasser. Und jeder der Köpfe fauchte lauter als der andere. Doch vorerst hielten sie noch Abstand zu Adrian. Noch!
Fast zur gleichen Zeit stießen sie dann auf ihn herab. Jeglicher Fluchtmöglichkeit beraubt, hatte Adrian seinen Zauberstab gezogen und schaffte es gerade noch rechtzeitig, einen Schildzauber zu erzeugen. Die drei Drachenköpfe rammten zwar ihre Zähne in den Schild, doch Adrians Zauber war stark genug und hielt dem Angriff stand.
Etwas benommen zogen sich die Köpfe daraufhin ein Stück zurück, doch Adrian gewann dadurch nur ein paar Sekunden, um sich zu konzentrieren und neue Kraft zu sammeln. Dann griff der Wasserdrache erneut und mit noch größerer Wucht an. Auch diesmal hielt der magische Schild der Attacke stand, doch hatte Adrian Probleme, sein Gleichgewicht zu halten und rutschte mit einem Fuß von dem Stein ab. Die einzige Möglichkeit, nicht kopfüber ins Wasser zu stürzen, war für Adrian, sich mit aller Kraft von dem Stein abzustoßen und auf einen der baumstammdicken Hälse zu springen, der gerade ganz dicht neben ihm aus dem Wasser ragte.
Er erreichte ihn und klammerte sich daran fest. Dabei rammte er sich jedoch einen der spitzen Dornen, die den Rücken und die Vorderseite des Monsters schmückten, in sein Bein. Für einen Schmerzensschrei blieb ihm gar keine Zeit, denn sofort versuchte einer der beiden anderen Köpfe, nach
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