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Das Beste aus 40 Jahren

Das Beste aus 40 Jahren

Titel: Das Beste aus 40 Jahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather , Carole Mortimer , Lynne Graham , Sarah Morgan
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schloss die Augen.
    Als sie erwachte, war sie allein. Sie hatte großen Durst, und ihr dröhnte der Kopf. Mein erster Kater, dachte sie unglücklich, stand auf und ging auf unsicheren Beinen ins Badezimmer. Eine Dusche würde ihr helfen. Sie stieg gerade aus der Duschkabine, in ein großes Badetuch gehüllt und bleich wie ein Geist, als sie Alex an der Tür bemerkte.
    „Oh nein, nicht jetzt“, stieß sie hervor und konzentrierte ihren Blick auf seine Füße. „Müsstest du nicht im Büro oder sonst wo sein?“, flüsterte sie.
    „Es ist Samstag.“
    „Ich dachte, du gehst jeden Tag ins Büro.“ Jedenfalls hatte er bisher keinen Tag zu Hause verbracht. Verschwommen nahm sie wahr, dass er umwerfend aussah in seinen engen schwarzen Jeans und dem hellen Sweatshirt, das seine gebräunte Haut betonte. So umwerfend, dass ihr die Knie weich wurden. Wie unter Zwang sah sie ihm in die dunklen Augen, und der Schmerz kehrte wieder und drohte sie zu überwältigen.
    „Wer ist das?“ Alex hielt ihr eine Zeitung hin.
    Sarah betrachtete das Foto. Stefan und sie. Ein lächelndes Paar, das sehr vertraulich wirkte. Was für ein Witz, dachte sie bitter und schlüpfte an Alex vorbei, der still wie eine Statue dastand, ein Bild der Gleichgültigkeit und Beherrschung.
    „Sarah?“
    Sie ließ sich auf die Bettkante sinken. Wie hatte Vivien sie nur in eine so unangenehme Lage bringen können? Sie fuhr sich mit der Hand durch das Haar und wusste, dass sie schrecklich aussehen musste.
    „Vivien hat ihn für die Nacht engagiert“, sagte sie erschöpft. „Und sie hat dem Fotografen einen Tipp gegeben.“
    „Vivien?“, stieß Alex verblüfft hervor.
    „Es ist mir egal, ob du mir glaubst oder nicht.“ Sarah erzählte ihm kurz die Geschichte, ohne ihm in die Augen zu sehen. Es hätte zu weh getan.
    „Warum hast du mir die Wahrheit gesagt? Du hättest auch lügen können“, erklärte Alex nach langem Schweigen.
    „Weil ich solche Tricks nicht mag.“ Sarah sah zu ihm hoch, die grünen Augen dunkel vor Schmerz. „Und was hätte es auch für einen Sinn?“
    Er betrachtete sie angespannt mit seinen glänzenden Augen. „Manchmal fallen Männer wie ich auf solche Tricks herein.“
    „Das ist nicht mein Stil.“ Sarahs Mund war wie ausgetrocknet.
    „Aber Viviens. Warum hast du mir die Wahrheit gesagt?“, wiederholte er.
    Wie oft hatte Vivien seinen Vater belogen und betrogen? Wie viel davon hatte Alex mitbekommen? Vivien war im Grunde sehr freundlich und liebevoll, und Alex hatte sie offensichtlich gern. Aber anscheinend hatte sie ihn zu dem Glauben gebracht, dass Frauen niemals ehrlich waren, sondern täuschten und logen und betrogen. Er verstand einfach nicht, warum Sarah ihm freiwillig erzählte, dass Stefan und das Foto nur ein Täuschungsmanöver gewesen waren.
    „Warum?“, wiederholte er noch einmal. „Als ich dich gestern anrief …“
    Sie errötete. „Ich habe eine Menge Unsinn geredet. Was man eben so sagt, wenn man wütend ist.“
    „Letzte Nacht war die Hölle für mich“, gab er widerwillig zu. „Ich dachte wirklich, du würdest …“
    „Mich zum Gespött machen, um dich zu ärgern?“ Sarah seufzte. „Nein. Dafür bin ich wohl zu spießig.“
    „Gestern Nacht im Wagen hast du aber gar nicht spießig ausgesehen“, erklärte Alex schroff.
    „Es war das erste Mal, dass ich mich betrunken habe – und das letzte Mal, glaube ich.“ Sarah betrachtete den Teppich zu ihren Füßen.
    Alex stieß laut den Atem aus und wandte ihr den Rücken zu. „Ich schulde dir eine Erklärung für mein Verhalten“, sagte er rau.
    Keine Entschuldigung, eine Erklärung. Nun, was hatte sie erwartet?
    „Nach unserer Hochzeit wollte ich dich so schnell wie möglich loswerden. Ich war wütend, dass du mich zu dieser Ehe gezwungen hast, um das Sorgerecht für Dimi zu bekommen. Ich war sehr verbittert. Aber glaube mir, inzwischen liebe ich ihn.“ Er wandte sich ihr mit erstaunlich ernster Miene zu. „Er kam unter Umständen zur Welt, die ich persönlich nie gut geheißen hätte. Trotzdem musste ich dafür die Verantwortung übernehmen.“
    „Es tut mir leid.“ Schuldbewusstsein drohte Sarah zu überwältigen.
    „Aber welche Wahl hatte ich? Du kanntest Dimis Bedürfnisse besser als ich. Ich hätte ihn nicht allein aufziehen können, und Elise“, er verzog den Mund, „hätte ihn nie akzeptiert. Ich mag Kinder sehr gern, habe aber nicht viel Erfahrung mit ihnen. Mir ist nur bewusst, dass dieses Kind uns beide braucht.

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