Das blaue Zimmer
Mal?
Die Personenbeschreibung konnte zutreffen! Kugelblitz führte ein kurzes Telefongespräch. Er erfuhr zu seiner Überraschung, dass Jan Fietse über eine neue Wohnung verfügte, die nur wenige Minuten von der Bankfiliale entfernt war. Eine knappe halbe Stunde später klingelte K. K. an dem gut erhaltenen Mietshaus in der Innenstadt.
„Oh, Kommissar Kugelblitz! Welche Überraschung!“, grüßte Jan Fietse. Er sah ihn mit strahlend blauen Augen fröhlich an.
„Fast habe ich schon mit Ihrem lieben Besuch gerechnet! Sie wollten mir Blumen zum Einzug bringen. Oder irre ich mich?“
Kugelblitz verschlug es fast die Sprache bei dieser großen Kaltschnäuzigkeit. Oder hatte der Mann wirklich ein reines Gewissen? Jan Fietse, der im weißen Malerkittel und mit einem Leimpinsel in der Hand vor ihm stand, sah wirklich nicht so aus, als habe er vor kurzem einen Banküberfall gemacht.
„Darf ich mich ein wenig umsehen, ehe wir von den Blumen sprechen?“, erkundigte sich der Kommissar gefasst.
„Aber bitte sehr. Treten Sie näher. Es sieht nur alles noch etwas ungemütlich aus. Wie bei einem Umzug eben. Wir kleben gerade die neuen Tapeten fest.“ Jan Fietse führte den Kommissar in einen Raum, der vermutlich das Schlafzimmer werden sollte. Jedenfalls stand ein Bett darin. Die Wände waren noch kahl und nackt. Durch die halb offene Flügeltür konnte man in das Nebenzimmer sehen. Ein Mann war damit beschäftigt, eine leuchtend blaue Tapete an der Wand festzukleben.
„Was verschafft mir die Ehre – falls es nicht die Blumen sind?“, erkundigte sich Jan Fietse belustigt.
„Oh, ich bin auf der Suche nach einer größeren Geldsumme ...“
„Das bin ich auch immer!“, grinste Jan. „Aber sehen Sie sich ruhig hier um. Das ist schnell geschehen. Möbel habe ich noch kaum. Aber vielleicht suchen Sie mal unter der Matratze ...“
Kugelblitz ließ sich durch die Frotzeleien seines Gegenübers nicht aus der Ruhe bringen. Nachdenklich ging er von Raum zu Raum. Die Wohnung war tatsächlich so gut wie unmöbliert.
K. K. sah keine Möglichkeit, wo Jan die Beute versteckt haben konnte – falls er der Täter war. Schon wollte der Kommissar sich wieder verabschieden. Da fiel ihm eine Kleinigkeit an Jan Fietse auf. Sein Blick schweifte vom Boden an die Decke, streifte noch einmal die Wände des blauen Zimmers. Dann sagte er:
„Lieber Herr Fietse, ich denke, diesmal sind auch neunundneunzig Alibis nicht genug. Ich bin nicht sicher, dass Sie vor kurzem noch mit dem Rad unterwegs waren. Und ich weiß, wo Sie das geraubte Geld versteckt haben!“
Bist du bereit für das Detektivrätsel?
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Frage an alle Detektive, die nicht nur schnell mit dem Rad sind:
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Der Heiratsschwindler
Kommissar Kugelblitz stand im Flughafengebäude und beobachtete die kleine Privatmaschine, die gerade auf der Rollbahn aufsetzte.
„Das müsste der Gesuchte sein“, sagte sein Kollege von der Flughafenpolizei. „Wir haben uns von der Polizei in Korsika die Flugzeugnummer durchgeben lassen. Sie stimmt.“
„Vermutlich hat unser Freund in der Luft wieder seinen Namen gewechselt“, seufzte Kommissar Kugelblitz. Er war schon seit geraumer Zeit hinter dem Heiratsschwindler und Scheckbetrüger Walter Zeyer her, der aber immer wieder in letzter Minute unter einem anderen Namen untertauchte. Jetzt jedenfalls tauchte er erst einmal auf.
„Herr Zeyer?“, fragte Kugelblitz höflich, als der Gesuchte durch den Zoll trat: braun gebrannt, mit lockigem blonden Haar.
Erstaunt sah der schöne Fremde auf und fragte: „Meinen Sie mich?“
„Allerdings“, bestätigte Kugelblitz.
„Dann irren Sie sich. Ich bin Baltasar Leone. Hier ist mein Pass. Sie müssen mich verwechseln.“ Kugelblitz musterte einen Augenblick den Pass und sagte dann:
„Hier steht allerdings: Haarfarbe, braun.“
„Ich habe mir die Haare gefärbt. Ist das verboten?“
„Hatten Sie einen Grund dafür?“
„Natürlich. Es steht mir besser!“
Leone lachte
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