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Das Blut der Medusa

Das Blut der Medusa

Titel: Das Blut der Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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in wenigen Sekunden das Herz erfassen würde.
    Noch schlug es. Nur war dieser Schlag auch nicht normal. Ein schweres Pumpen, als hätte das Herz seine Schwierigkeiten, all das Blut zu transportieren.
    Fritz Hoppitzan röchelte. Er wußte mit einer selten erlebten Klarheit Bescheid. Diesem Grauen konnte er nicht mehr entrinnen. Die Medusa, dieses verdammte Bild, war zum Leben erwacht, und ein Fluch aus der Antike erfüllte sich bei ihm.
    Der Druck in seiner Brust nahm zu. Schweiß lag auf seinem Gesicht. Er hatte die Augen weit aufgerissen. Das Bild ließ ihn einfach nicht los. Diese Faszination der Medusa nahm er auch mit in den Tod. Er sah das Lächeln, das jetzt so kalt und grausam wirkte, und er sah auch die Schlangen auf dem Kopf.
    Sie bewegten sich. Sie zischten sogar. Aus den Mäulern zuckten kleine, gespaltene Zungen hervor.
    Ein letztes Lächeln, ein letzter Gruß, den Fritz Hoppitzan mit in den Tod nahm.
    Als Statue blieb er zwei Schritte vor dem Bild der Medusa stehen. Das Grauen aus der Antike hatte wieder einmal ein Opfer gefunden…
    »Wenn du dich bewegst, bist du tot!«
    Die Worte hatte mir mein Führer gesagt, bevor er mich hatte stehenlassen und einfach verschwunden war. Weg wie ein Schatten, mit einem leisen, häßlichen Lachen zum Abschied.
    Ich stand in der Finsternis dieser uralten Höhle und dachte daran, daß ich zu vertrauensselig gewesen war. — Daß ich bereits das Ziel erreicht hatte, daran wollte ich nicht glauben, vielleicht stand ich nicht einmal dicht davor, möglicherweise würde es mir so ergehen wie den anderen Menschen, deretwegen ich überhaupt die Reise in das südöstliche Europa angetreten hatte.
    Es fiel mir schwer, mich in dieser feuchten Dunkelheit zu konzentrieren. Es war keine normale Finsternis, diese hier kam mir rußig vor, drückend, als würde sie leben und irgend etwas in sich verbergen, das sie erst zu einem bestimmten Zeitpunkt freilassen wollte.
    Nur nicht bewegen!
    Der Kerl hatte gut reden gehabt. Durch einen Tip war ich an ihn geraten, hatte ihm Geld gegeben, und er hatte mich zu dieser Höhle geführt, die auf einer menschenleeren Insel lag, von der es in der Ägäis zahlreiche gab.
    Worum ging es?
    Ganz genau wußte ich das auch nicht. Jedenfalls hing es mit verschwundenen Männern zusammen. Jungen Touristen aus England, Germany, Frankreich und anderen Ländern, die einfach nicht mehr zurückgekehrt waren. Das zog sich bereits über mehr als zwei Jahre hin, wie ich erfahren hatte. In der heutigen Zeit kein Grund zur Aufregung, besonders dann nicht, weil keiner der Verschwundenen als Leiche an einem Strand angeschwemmt worden war.
    Es zählte ja heute zu den Privilegien junger Mensehen, die Brocken des Alltags hinzuschmeißen und auszusteigen. Das mußte man hinnehmen und darauf hoffen, daß der Sohn oder die Tochter irgendwann einmal gesund zurückkehrte.
    Nur war das bei den Verschwundenen nicht der Fall gewesen. Keiner war zurückgekehrt. Aber es hatte eine Spur gegeben. Aus der Tiefe des Meeres und nach einem Unwetter, dem ein Erdbeben leichterer Stärke gefolgt war, hatte sich einiges an Masse verschoben. Fischer, die nach dem Erdbeben wieder aufs Meer fuhren und ihre Netze auswarfen, hatten den großen Fang gemacht. Fische hatten sich kaum in den Netzen befunden, dafür ein anderer Gegenstand, der sehr schwer gewesen war.
    Eine Statue!
    Aber eine menschliche. Naturgetreu, als würde der Mann noch am leben sein, aber er war zu Stein erstarrt.
    Die Fischer hätten diesen Fund sofort wieder dem Meer übergeben, wenn ihnen das Schicksal in Gestalt eines Patrouillenbootes der Küstenwacht nicht einen Streich gespielt hätte. Sie waren noch bei der Arbeit, als das Boot angehalten wurde und die Beamten an Deck gingen, um den Kahn nach Schmuggelware zu durchsuchen.
    Sie fanden den Versteinerten.
    Einer der Polizisten, er hatte Geschichte studiert und keinen Job bekommen, wußte Bescheid. Er war ganz blaß im Gesicht, als er vom Fluch der Medusa sprach und von der Insel der Toten. Niemand lachte über seine Worte. Die Polizisten nahmen den Versteinerten mit. In Athen begann die Untersuchung. Man stellte fest, daß es sich nicht um einen Griechen handelte. Ein schlauer Mensch hatte die Idee, den Computer einzuschalten. Dieser Mensch wußte auch von den in den letzten Jahren verschwundenen jungen Männern. Und richtig. Der Computer gab ihm die Antwort.
    Diese Statue stimmte im Aussehen völlig mit einer der Personen überein, die seit einem halben Jahr verschwunden

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