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Das Blut der Rhu'u

Das Blut der Rhu'u

Titel: Das Blut der Rhu'u Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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herum verteilten und sie anzündeten. Sie stellten eine Räucherschale in jeder der fünf Spitzen des Pentagramms und entzündeten in jeder eine andere Art von Räucherwerk, die den Verstand, die Klarheit des Geistes, die Lebenskraft, den Willen, die Intuition und die Stabilität stimulieren sollten. Als die Kräuter in den Schalen brannten und ein angenehmer Duft sich im Raum ausbreitete, legten sie alle Kleidung, Uhren und Schmuck ab und stellten sich nackt im Kreis um den Altar auf. Sie arrangierten die neun Fragmente sternförmig, dass sie sich mit je einer ihrer Spitzen in der Mitte berührten. Ihre äußeren Bereiche waren fast schwarz, im Kernbereich aber pulsierte jeder Splitter rot mit dem Blut der ersten neun Rhu’u, das ihm einst seine Macht gegeben hatte.
    Auf Cals Zeichen hin berührte jeder einen Splitter mit dem Zeigefinger der linken Hand, ehe sie der Reihe nach ihre Namen nannten und sich dem Arrod’Sha vorstellten. Anschließend fassten sie sich an den Händen, hielten ihre vereinigten, ineinander verschränkten Finger über die Splitter und begannen mit einem Sprechgesang in Unadru.
    » Arrod’Sha, be’u ani yika iku! Belshútunee! Aitakee, Arrod’Sha! Aitakee o belshútunee Rhu’una iku! – Arrod’Sha, Stein mit unserem Blut! Vereinige dich! Lebe, Arrod’Sha! Lebe und vereine das Blut der Rhu’u!«
    Sie wiederholten den Gesang neun Mal, während sie langsam im Uhrzeigersinn um den Altar schritten, ohne einander loszulassen.
    Mit jeder Umrundung pulsierten die Fragmente stärker. Sie begannen zu vibrieren und zu summen. Erst leise, dann lauter, bis der Ton dieselbe Lautstärke hatte wie der Gesang, dem sich das Summen des Steins in Melodie und Intonation anpasste, als würde der Arrod’Sha die Beschwörung mitsingen.
    Als sie das letzte Wort gesungen hatten, summte der Kristall die Melodie noch einmal selbst und wisperte die Worte dazu. Gleichzeitig begannen die Splitter, sich aufzurichten und zusammenzufügen. Mit dem letzten Summton des Kristalls schlossen sie sich zu einer perfekten Kugel zusammen. Die Ränder der Fragmente glühten auf, ehe sie miteinander verschmolzen und das Glühen erlosch.
    Vor ihnen lag der Arrod’Sha, heil und ganz, und das Blut der Rhu’u pulsierte sanft leuchtend in seinem Herzen. Im nächsten Moment zuckten dunkelrote Lichtfinger auf und fuhren allen neun Rhu’u zwischen den Augen in den Kopf, lähmten sie und zwangen sie unter die Macht des Kristalls.
     
    Es war vollbracht! Arrod’Sha war wieder im Vollbesitz seiner alten Macht. Die Erben des Blutes hatten sich um ihn versammelt und ihn geheilt. Er würde ihnen dienen, wie er ihren Vorfahren gedient hatte. Jedem auf seine Weise und allen gemeinsam. Mit einem wichtigen Unterschied. Er würde sie einen. Untrennbar und für alle Zeit, damit sie immer wie einer handelten, wenn sie sich seiner Macht bedienten.
    Arrod’Sha berührte den Ersten.
    Rhu’Calibor. Nachkomme von Rhu’Ca, der ersten Rhu’u. Inkubus mit dem Blut von Werwölfen, Feuerdämonen und Menschen. Nicht der Älteste von ihnen, aber ein Anführer. Überlegt, stark, mit scharfen Sinnen, scharfem Verstand und der latenten Gabe des Hellsehens. Der Liebe fähig wie ein Mensch. Seine Blutbeimischung und die daraus resultierende Magie waren gut verträglich mit dem ursprünglichen Rhu’u-Blut. Arrod’Sha tilgte den Anteil Menschenblut, berührte Calibors magisches Zentrum, brachte seine vorhandenen Fähigkeiten zu größtmöglicher Entfaltung und wandte sich dem Nächsten zu.
    Rhu’Catunua. Nachfahrin von Rhu’Cabu, dem Störenfried. Älteste der Rhu’u. Sukkubus mit dem schmutzigen Blut von Seelenfressern und Blutdämonen sowie Sanddämonen und Vampiren. Machtgierig, rücksichtslos, zutiefst selbstsüchtig und brutal. Stark hellsichtig, aber eine Störenfriedin, die die Rhu’u ins Verderben reißen würde, falls sie jemals Gelegenheit dazu bekäme. Arrod’Sha tilgte das schmutzige Blut vollständig aus ihr, berührte ihr magisches Zentrum und sog ihre Kraft in sich ein, bis nur noch die reine Sukkubus-Magie in ihr blieb. Danach versiegelte er ihre Verbindung mit sich selbst und schloss sie für immer von dem Zugriff auf seine Macht aus.
    Die Nächste. Rhu’Cayuba. Sukkubus mit Werwolfblut, Dryadenblut und dem von Feuerdämonen. Kühl und überlegt, Einzelgängerin, aber verlässlich und loyal. Bewandert in Zaubersprüchen und mit der Fähigkeit, Pflanzenwachstum zu beeinflussen. Ihr Blut war kompatibel. Arrod’Sha verstärkte ihre

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