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Das Blut der Rhu'u

Das Blut der Rhu'u

Titel: Das Blut der Rhu'u Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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Sie allein gehen ließe. Hätte Jarod sich nicht angeboten, hätte ich darauf bestanden, Ihnen ein Taxi zu rufen. Danke, Jarod.«
    »Ist mir ein Vergnügen.« Er sah Kara an. »Wollen wir?«
    Da ihr kein plausibler Grund einfiel, mit dem sie das Angebot hätte ablehnen können, verließ sie mit Jarod das Haus. Kaum war sie mit ihm allein auf der Straße, fühlte sie sich wieder unwohl. Gleichzeitig hatte sie das Bedürfnis, sich Jarod in die Arme zu werfen und noch viel mehr zu tun als nur das. Gott, was war nur los mit ihr?
    »Woher stammst du, Kara?«
    Sie zuckte bei der unerwarteten Frage zusammen. »Lochinver, wie dein Onkel mehrfach erwähnt hat.«
    »Mich interessiert mehr, wer deine Familie ist. Dein Stammbaum sozusagen.«
    Obwohl er das mit einem Lächeln zu kaschieren versuchte, entgingen ihr nicht sein lauernder Blick und seine Anspannung. Ihre Intuition sagte ihr, dass er nicht aus Neugier fragte.
    »Ich bin, wie mein Name besagt, eine MacLeod aus dem Clan MacLeod of Lewis. Warum fragst du?« Sie blieb stehen und sah ihm in die Augen. »Bitte, Jarod, was ist los? Du machst mir langsam Angst«, entfuhr es ihr, bevor sie es verhindern konnte.
    »Interessant.« Seine Stimme, obwohl ruhig wie bisher, kam ihr kalt vor. »Bei unserer letzten Begegnung habe ich dir, glaube ich, keine Angst gemacht.«
    Das reichte. »Es ist wohl besser, wenn ich allein nach Hause gehe. Guten Abend, Jarod.«
    Sie eilte die Straße hinunter. Er hatte sie nach wenigen Schritten eingeholt. Zu ihrer Erleichterung machte er keine Anstalten, sie festzuhalten.
    »Bitte warte, Kara. Ich will dir wirklich nicht absichtlich Angst machen. Aber du bist nicht mehr die Frau, die ich vor zwei Jahren kennengelernt habe.«
    »Stimmt, ich bin zwei Jahre älter. Danke, dass du mich daran erinnert hast, dass ich nicht jünger werde.«
    Sie ging schneller. Er fasst sie am Arm und blieb stehen. Die Berührung elektrisierte sie. Sie machte sich los.
    »Das meinte ich nicht. Du hast begonnen, dich zu verändern in einer Weise, die ... nun, ungewöhnlich ist. Nicht wahr?«
    Sie starrte ihn verblüfft an. Sie öffnete den Mund, um ihn zu fragen, woher er das wusste. Eine warnende innere Stimme gebot ihr Schweigen. Er wertete das jedoch als Bestätigung.
    »Darum habe ich nach deiner Herkunft gefragt. Bist du adoptiert? Vielleicht ein Findelkind?«
    Das war absurd. »Nein. Ich bin mit absoluter Sicherheit die Tochter meiner Eltern. Bestätigt durch meine Geburtsurkunde, meine Mutter, die Ärztin, die mir auf die Welt geholfen hat, und die Anekdote, die sie beide mir immer wieder über meine Geburt erzählt haben.«
    »Welche Anekdote?«
    Sie ging weiter. »In dem Moment meiner Geburt ist nach tagelangem Regen endlich die Sonne durch die Wolken gekommen und hat einen wunderschönen Regenbogen erzeugt. Darum habe ich den Namen Kara bekommen. Dr. MacLeod hat ihn vorgeschlagen. Er stammt aus dem Lateinischen und heißt ›die Teure‹. Mom sagt immer, dass ich ihr so teuer bin wie die Sonne für die Erde. Eigentlich schreibt sich der Name mit C am Anfang, aber Mom fand die Schreibweise mit K exotischer.«
    Jarod lächelte. »Der Name ist an sich schon exotisch genug. Aber wunderschön.« Er wurde ernst. »Wer ist dein Vater?«
    »Er war, bevor die See ihn geholt hat, ein ganz normaler Fischer, der schon in der vierten oder fünften Generation in Lochinver beheimatet war. Verdammt, Jarod, was soll die Fragerei?«
    Er kam nicht dazu zu antworten. Sie befanden sich auf der St. Leonard’s Street und gingen auf ein indisches Restaurant zu. Aus der schmalen Seitengasse, die unmittelbar vor dem Restaurant links von der Straße abzweigte, kamen drei Männer und zwei Frauen, die ihre Aufmerksamkeit eindeutig auf Kara konzentrierten. Alle fünf hielten seltsam geformte Dolche in den Händen, die rötlich glühten, als wären sie gerade aus dem Schmiedefeuer gekommen. Karas aufkeimende Angst wurde von einem so starken Gefühl von Wut und Hass unterdrückt, dass sie für einen Moment keine Luft bekam.
    Auch Jarod hatte die Gefahr erkannt. »Stopp! Polizei! CID Edinburgh. Sie ...«
    Die fünf ließen sich davon nicht beeindrucken. »Tut uns leid, Sir«, sagte einer, ehe er Jarod mit seinem Dolch angriff, während seine Kumpane und die beiden Frauen sich auf Kara stürzten.
    Sie war noch nie in ihrem Leben körperlich angegriffen worden. Sie hätte gelähmt sein sollen. Stattdessen hatte sie das Gefühl, dass etwas in ihr nur auf so eine Gelegenheit gelauert hatte, seine

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