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Das Blut-Haus

Das Blut-Haus

Titel: Das Blut-Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Tiefe geholt zu haben, deren Stimmen er in seinem Kopf toben hörte. Sie freuten sich bereits auf ihn, das Opfer, über dem sich die Erde wieder schließen würde.
    Wuchtig schlug eine Faust gegen seinen Nacken; eine zweite erwischte Cabot im Rücken. Die beiden Schläge schleuderten ihn nach vorn. Er stolperte über die eigenen Füße, fiel hin, und jemand zerrte ihn brutal wieder in die Höhe.
    Ein wildes Gesicht mit schiefsitzender Nase erschien vor seinem eigenen. »Die Flucht wird dir nicht gelingen. Du bist für das Grab vorgesehen, dabei bleibt es!« Er nickte nur.
    Dann schoben und stießen sie ihn weiter. Auf die Breitseite des Grabes zu, so daß er schon bald dessen Tiefe erkennen konnte. Ja, sie hatten es sehr tief ausgeschaufelt.
    Viel Erde sollte den Körper bedecken, sehr viel sogar. Er sollte keine Gelegenheit haben, sie wegzudrücken und dem Grab zu entwischen. Ein weißhaariger Mann in schwarzer Soutane erschien vor ihm. Es war der Priester, den Cabot nie gemocht hatte, weil er ihn für scheinheilig hielt.
    Auch jetzt hatte sich der Ausdruck im Gesicht des Geistlichen nicht geändert.
    »Hast du mir noch etwas zu sagen, mein Sohn?«
    Cabot überlegte. Er holte dabei zweimal tief Luft. Dann erst nickte er.
    »Ja, ich habe dir noch etwas zu sagen, Pfaffe!«
    Beim letzten Wort zuckte der Geistliche zurück, bewegte klimpernd die Augenlider, behielt aber die Fassung und fragte mit kaum veränderter Stimme: »Was denn, mein Sohn?«
    »Fahr zur Hölle, Pfaffe!«
    Der Geistliche ballte die Hand zur Faust und hob den Arm. »Du bist des Teufels, Cabot. Du bist von dem Bösen besessen, und er wird deine Seele aus dem Körper reißen, um sie der ewigen Qual und Pein zu übergeben. Sie wird in der Hölle schmoren, sie wird erleben, was es heißt, die Ewigkeit begreifen zu lernen. Sie wird…«
    Der Schmied griff ein und zerrte den Geistlichen zurück. »Ja, schon gut, das weiß er selbst.«
    Cabor lachte roh. Dann senkte er den Kopf und starrte in das Innere des Grabes. »Kriege ich keinen Sarg?«
    »Nein!« erwiderte der Schmied. »Du wirst so hineingeworfen, wie du bist. Verstanden?«
    »Ja, gut…«
    »Noch was?«
    Cabot richtete sich zu voller Größe auf und wunderte sich, woher er den Mut fand zu sprechen. »Ihr könnt mich in das Grab werfen, dagegen kann ich nichts mehr tun. Aber«, und jetzt erhob er seine Stimme zu voller Lautstärke, »ihr werdet euch wundern. Ja, ihr werdet euch wundern, das spüre ich sehr deutlich.«
    »Willst du dich gegen den Brauch stemmen, Cabot?« schrie jemand hinter ihm.
    Bei der Antwort drehte Cabot sich nicht um. »Nein, ich stemme mich nicht gegen den Brauch. Ich werde ihn nur ein wenig verändern, das kann ich euch versprechen!«
    »Niemand verändert etwas!« schrie der Schmied.
    »Schmeiß ihn doch endlich in die Grube, Neill!«
    Der Schmied nickte, als er Cabot anschaute. »Ein Gebet wolltest du nicht sprechen, tröstende Worte wolltest du auch nicht hören. Also bleibt nur die Erfüllung des Schicksals.« Er umfaßte mit seinen starken Händen die Schultern des Verurteilten.
    Cabot wehrte sich nicht. Er hätte treten können, aber was brachte das?
    Nichts, denn sein Schicksal war nicht mehr zu ändern. Der Schmied drängte ihn zurück. Weit war es nicht mehr zur Grube. Automatisch ging Cabot mit, bis er plötzlich ins Leere trat. Sein Körper bekam den Stoß zurück. Er selbst schrie nicht, es waren andere, die laut aufbrüllten, als sie sahen, wie der von ihnen Verurteilte in der Grube verschwand.
    Cabot prallte auf den Rücken. Durch die gefesselten Hände zuckte der Schmerz, der sich ausdehnte bis zu den Ellbogen. Durch den Aufprall war auch die Wunde auf seiner Brust wieder aufgebrochen, und er spürte die Nässe des Blutes.
    Plötzlich hatten sie es eilig. Die hinteren drängten sich nach vorn. Ein jeder wollte den Blick in das offene Grab werfen, wo der neue Ankou seinen Platz gefunden hatte.
    Beinahe wären zwei Kinder über den Rand in die Grube gerutscht. Sie glitten bereits ab, als es zwei Männern gelang, sie zu halten und die beiden schreienden Personen wieder zurückzuzerren. Cabot hatte die Augen weit geöffnet und schaute zu. Plötzlich bereitete es ihm Spaß, die Leute zu sehen. Sie standen an den Rändern und glotzten ihn an, als wollten sie auf eine bestimmte Art und Weise Abschied von ihm nehmen.
    Er konnte es nicht vermeiden, er mußte einfach lachen, öffnete den Mund und schickte ihnen ein schauerliches und röhrendes Gelächter entgegen,

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