Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)
er Levy gebeten, eines seiner Testsets mitzubringen.
»Guter Gott!«
Wenn er das jetzt noch einmal sagt …
»Nicht ihre Unterschrift? Von wem …?« Er sah zu Jack hinüber und erbleichte. »Ich werde dem später nachgehen.« Ohne Jack aus den Augen zu lassen, klappte er das Handy zusammen und legte es auf den Tisch. »Sie haben in Julias Schlafzimmer einen Brief gefunden, in dem Raum, in dem sie ermordet worden ist. Er ist mit ihrem Namen unterschrieben, aber die Unterschrift hat nicht die geringste Ähnlichkeit mit ihrer Handschrift. Darin steht alles über Boltons Vaterschaft von Dawn und …« Er schüttelte den Kopf. »Nur zwei Menschen wussten davon: Sie und ich. Und ich habe den Brief nicht geschrieben, damit bleiben …«
»Warum sehen Sie mich so an?«
»Weil Sie …«
»Vergessen Sie die Geschichte mit dem Brief. Was ist mit dem Test?«
Levy sah sich das Kärtchen noch einmal an.
»Was soll ich Ihnen da sagen. Was die anDNA betrifft, spielen Sie in der Jeremy-Bolton-Liga. Ich möchte wetten, Sie übertreffen seine Werte sogar noch.«
Jack lehnte sich zurück. Genau das, wovor er sich gefürchtet hatte, was er nicht hatte hören wollen, obwohl er gespürt hatte, dass das dabei herauskommen würde.
Levy deutete – nein, wies mit einem anklagenden Finger auf ihn. Sein Gesicht war noch eine Spur blasser geworden, seine Stimme heiser.
»Sie! Sie waren das! Sie haben Bolton da unter den Laster … Sie haben diesen Brief geschrieben, um ihn aufzuhetzen … Sie wussten, er würde sich auf Julia stürzen und …«
»Wie kann man wissen, ob die Therapie wirkt oder nicht, wenn man ihn nicht provoziert? War das nicht Ihre Herangehensweise?«
»Ja, aber … Guter Gott …«
»Könnten Sie sich bitte einen anderen Entsetzensschrei oder Fluch oder sonst was aussuchen? Bitte!«
Er hörte gar nicht zu. »Bolton kam zu mir nach Hause, nachdem er Julia umgebracht hatte! Das war nicht das Pickering-Mädchen oder Thompson, die ihn von da weggebracht haben. Sie waren das. Guter Gott!«
»Habe ich Sie nicht gerade gebeten …?«
»Sie haben ihn an diesen … Guter Gott!« Er rückte so weit wie möglich von Jack weg und drückte sich an die Rücklehne seiner Bank. »Was für ein Mensch tut so etwas?«
Jack verzichtete auf eine Antwort. Die kannten sie beide: jemand mit einer Menge anDNA.
Levy riss sich zusammen. »Andererseits haben Sie mir wahrscheinlich das Leben gerettet.«
»Wahrscheinlich?«
Levy sah zur Seite. »Na schön. Ganz sicher.«
»Nehmen wir einmal an, alles, was Sie da sagen, stimmt. Dann habe ich jetzt doch ein Problem, oder?«
»Was für ein Problem?«
»Sie.«
Levy zuckte zusammen. »Ich?«
»Sie wissen verdammt viel über mich. Vielleicht zu viel. Was soll ich jetzt dagegen unternehmen?«
Levys Gesicht war jetzt schneeweiß, sogar seine Lippen.
»Sehen Sie, ich stecke in dieser Sache genauso tief drin wie Sie. Die Behörde wird wissen wollen, wer diesen Brief geschrieben hat, und ich bin der Erste, den die verdächtigen werden.«
»Und dann sagen Sie denen …?«
»Nichts. Was könnte ich denn über Sie sagen, ohne mich selbst zu belasten?«
Genau das, was Jack hören wollte.
»Gut. Denn wenn die bei mir auftauchen, dann verpfeife ich Sie, ohne mit der Wimper zu zucken – als Beschaffer des Briefkopfes, als Quelle all der anDNA-Informationen und so weiter und so fort. Ich würde vorschlagen, Sie gehen zurück in Ihr Labor und fangen damit an, gewisse Daten zu löschen. Wenn die mich drankriegen, dann sind Sie auch dran. Vergessen Sie das nicht.« Er deutete auf das Testkärtchen auf dem Tisch. »Und vergessen Sie das nicht.«
Levy schluckte. »Das werde ich nicht.«
»Gut.« Er ging davon aus, dass er sich klar ausgedrückt hatte, und deutete auf den Test. »Bedeutet das, dass ich einer von denen bin?«
»Von denen?«
»Ein Abkömmling von Jonah Stevens?«
»Aus seiner direkten Blutlinie? Das bezweifle ich. Aber irgendwo in der fernen Vergangenheit haben Sie vielleicht einen gemeinsamen Vorfahren.«
Jack seufzte. »Wie entzückend.«
»Das ist ein qualitativer Test, der nur bedingt quantitative Rückschlüsse erlaubt. Kommen Sie irgendwann mal, wenn sich alles wieder beruhigt hat, in meinem Büro vorbei und wir machen eine komplette Analyse.«
»Mir reicht das hier.«
»Ich meine das ernst.«
»Ich bin sicher, dass Sie das tun.«
»Aber … Wollen Sie denn nicht wissen, ob Sie auch das Auslösergen in sich tragen?«
Jack schenkte ihm einen, wie er hoffte,
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