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Das Blutgericht

Das Blutgericht

Titel: Das Blutgericht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Hilton
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Kopf über das, was ich sah. »Wissen Sie, für so eine Müllkippe sollten Sie sich eigentlich schämen.«
    »Ich bin nicht Shuggie, Arschloch. Und das war auch nicht das, was ich gemeint habe.«
    »Ja, ich weiß schon, was Sie meinen.«
    »Ich hab den Laden unter Kontrolle. Und von allen Geschäften unter diesem Dach kriege ich was ab.« Er streckte mir zum zweiten Mal seine schmierige Hand entgegen. »Her damit!«
    Ich zuckte mit den Schultern.
    »Okay.«
    Er hatte die SIG zwischen den Augen, noch bevor das Grinsen sich vollständig über sein Gesicht ausgebreitet hatte.
    Stühle wurden gerückt, und Geschrei brach los, als fast alle im Raum aufsprangen und ebenfalls ihre Pistolen zogen. Ein paar der empfindsameren Bargäste brachten sich in Sicherheit.
    Es war, als ob das Verteidigungsministerium gerade die höchste Alarmbereitschaft verkündet hätte und der Ausbruch der Anarchie unmittelbar bevorstünde.
    Es passte irgendwie zu meiner Laune.
    »Und jetzt sage ich euch, was wir tun werden«, richtete ich mich an alle Anwesenden in der Bar. »Jeder entspannt sich, steckt seine Waffe weg und sieht zu, dass er mir aus dem Weg geht. Ansonsten wird Biker Boy hier in naher Zukunft seine eigene Totenwache abhalten.«
    »Das ist doch nur ein einziger Schlappschwanz«, kam ein Schrei aus der Menge. »Den machen wir locker fertig.«
    »Ein Schlappschwanz, der eine Pistole an den Kopf eures Bosses hält«, erinnerte ich den Zwischenrufer. Ich wendete meine Aufmerksamkeit wieder dem Tätowierten zu und fragte ihn: »Wie wollen Sie, dass es läuft? Sie scheinen mir ja eher der Partytyp zu sein. Da kommen bestimmt einige Leute zur Totenwache.«
    »Nehmt eure Scheißknarren runter«, schrie der Tätowierte. »Wenn’s einem von euch Arschlöchern in den Fingern jucken sollte, dann kriegt er es mit mir zu tun!«
    Freundlich lächelnd, packte ich ihn an seiner Jeanskutte.
    »Wir beide werden jetzt zusammen hier rausmarschieren«, erklärte ich ihm. Er war kleiner als ich, aber deutlich breiter. War gar nicht so leicht, einen brauchbaren Griff um seinen Hals anzusetzen. Ich begnügte mich damit, seinen putzigen kleinen Zopf in die linke Hand zu nehmen, und drückte die SIG unter sein Ohr. So bewegten wir uns auf die Tür zu.
    Ein Mann zu meiner Rechten dachte wohl immer noch, ich wäre ein Cop. Cops warnen dich immer, bevor sie schießen. Er sprang auf mich zu und versuchte, die Pistole vom Hals des Tätowierten wegzureißen.
    Aber ich bin nun mal kein Cop.
    Mit einem Sidekick traf ich sein Knie. Man konnte hören, wie die Sehnen rissen, und dann hatte sein Bein ein neues, in beide Richtungen bewegliches Gelenk. Sein schmerzverzerrtes Gesicht bot ein gutes Ziel für meinen Ellenbogen. Er ging zu Boden, aber wenigstens spürte er in seinem bewusstlosen Zustand keinen Schmerz mehr.
    In dem Sekundenbruchteil, den es dauerte, den Idioten flachzulegen, hatte ich mit der SIG nie das Ziel aus den Augen verloren.
    »Noch jemand von euch Wichsern, der sich mit mir anlegen will?«, knurrte ich.
    Sie blieben auf Distanz wie eine Meute Hyänen, die am Verhungern waren, aber zu ängstlich, dem Löwen in ihrer Mitte seine Beute streitig zu machen.
    Das nahm ich zum Anlass, den Tätowierten rückwärts aus der Tür zu zerren. Draußen an der Straße standen einige tiefer gelegte und umgebaute Harley-Davidsons und andere Motorräder aufgereiht, deren Fabrikate ich nicht kannte. Ich schoss auf ein paar davon und durchlöcherte ihre Tanks mit 9mm-Geschossen. Eins ging in die Luft wie ein Space Shuttle und zog einen Feuerschweif aus brennendem Benzin hinter sich her, der die meisten anderen Maschinen in Brand setzte. Schnell zog ich den Tätowierten aus der Feuersbrunst, als die anderen Typen aus dem Shuggie’s herausströmten. So hin und her gerissen wie sie waren zwischen ihrem Wunsch, den Tätowierten zu befreien und ihre geliebten Motorräder zu retten, konnte es nur einen Sieger geben. Ich verfrachtete den Tätowierten in meinen Ford Explorer, ohne dass jemand versuchte, den Helden zu spielen.
    Ich raste vom Parkplatz, bog mit quietschenden Reifen auf die Straße Richtung Osten, hatte schnell 130 Sachen drauf und gab weiter Gas.
    »Scheiße, Mann«, meinte der Tätowierte vom Beifahrersitz, »du hättest nicht so weit gehen müssen, ihre Maschinen in die Luft zu jagen.«
    Ich zuckte mit der Schulter. Lächelte. Das alles hatte Wunder gewirkt gegen meine schlechte Laune.
    »Es musste echt aussehen, Ron. Sonst hätten sie noch gedacht, du

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