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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Gürtelschnalle, der Kerl ist ein Nekromant! Er will ein Gott werden, was erwartet Ihr? Dass er ihnen Geschenke bringt? Ich hörte, er hätte Hunderttausende unter seinen Bann gezwungen, was machen da ein paar Barbaren mehr noch aus?«
    »Das mag sein. Aber er kann nicht alle beherrschen, und die Barbaren würden sich gegen ihn wenden. Er muss eine Möglichkeit gefunden haben, sie zu überzeugen.«
    »Er wird ihnen das Land hier versprochen haben«, meinte Kelter.
    »Das hat er mit Sicherheit. Doch er bezahlt sie dafür, uns anzugreifen, aber das allein kann nicht der Grund sein, weshalb sie ihm folgen. Was nützen Nomaden, die von dem Land leben, goldene Münzen? Sie könnten sie höchstens hier ausgeben … aber es gibt keinen Handel zwischen uns.« Abgesehen davon hoffte ich, dass auch die Geldwechsler hier mittlerweile wussten, dass der Besitz von Münzen aus Thalak ihnen den Kopf kosten konnte. »Wenn es Frieden in der Ostmark geben soll, kann er nicht hier errungen werden. Nicht in einer Festung, deren Wälle sie mit Blut getränkt haben. Die Antwort liegt da draußen, in der Steppe. Ich will dorthin gehen und sie suchen.«
    »Aber wohl nicht allein«, stellte er verärgert fest. »Ich habe mich schon gefragt, was Bannersergeantin Lannis mit Eldred zu tun hat … sie ist normalerweise die Erste, die auf die Hammerköpfe schimpft.«
    »Ich brauche sie«, teilte ich Kelter unumwunden mit. Was ihn dazu brachte, hart aufzulachen.
    »Ja«, meinte er bitter. »Nehmt mir den Rest meiner Veteranen ab! Wenn sich, wie Ihr es prophezeit, hier das Schicksal des Reichs entscheidet, wird es dann genau deshalb in den Händen grüner Rekruten liegen!«
    Ich ging darauf nicht ein. »Wir werden morgen früh auf eine Streife aufbrechen und nicht mehr zurückkommen. Jeder wird denken, wir wären desertiert.«
    »Desertiert?« Er schaute mich ungläubig an. »Niemand ist so blöde und desertiert in der Ostmark! Man wird annehmen, dass ihr den Barbaren zum Opfer gefallen seid … denn das ist weitaus wahrscheinlicher. Also gut, Ihr reitet aus. Was dann?«, fragte er säuerlich. »Was wollt Ihr tun? Die Barbaren erobern, ein neues Reich errichten?«
    »Vielleicht auch das«, antwortete ich ihm, ohne es ernst zu meinen. »Sagt, habt Ihr jemals von einer Stadt mit Namen Tir’na’coer gehört?«
    Er schüttelte den Kopf. »Hört sich elfisch an. Wo soll sie liegen?«
    »Dort«, sagte ich und wies in Richtung Fenster. »In der Steppe. Irgendwo da draußen. Vor Jahrhunderten hat hier ein Offizier der Federn gedient, er machte sich die Mühe, mit den Barbaren zu reden, fragte sie nach ihrem Leben, ihrer Kultur und ihren Legenden. Er schrieb es in einem Buch nieder, und dort erwähnte er auch diese Stadt. Sie ist für die Barbaren ein heiliger Ort, vielleicht finden wir dort etwas, das wir verwenden können.«
    »Und zu was soll das nütze sein?«, fragte er verärgert. »Es ist wahrscheinlich nur ein Hirngespinst. Die Barbaren besitzen keine Kultur, sie sind Wilde!«
    »Zwei Eurer Soldaten und vier Frauen aus Alkith verdanken dem, was er schrieb, bereits ihr Leben«, teilte ich ihm mit. »Es öffnet uns einen Weg, mit ihnen zu verhandeln.«
    »Also ist es wahr, dass Ihr Euch halb nackt ausgezogen und bemalt habt, und er die Gefangenen dann einfach gehen ließ?«, fragte er ungläubig. »Ich habe den Bericht gelesen, von Thurgau, aber ich habe nicht ein Wort geglaubt.«
    »Glaubt es«, sagte ich. »Jedes Wort ist wahr. Ich wusste, was ich sagen musste, weil sich ein Major der Federn vor Jahrhunderten die Mühe machte, mit den Barbaren zu reden, ohne sie gleich zu erschlagen.« Ich stand auf und hielt mich an der Wand fest, während ich wartete, bis die Welt zu kreisen aufhörte. »Ihr solltet besser überlegen, wie es sein kann, dass die Barbaren unsere Sprache besser sprechen als manche unserer Rekruten, und wieso sie viel von uns wissen und wir so gut wie nichts von ihnen.« Ich sah ihn direkt an. »Ich habe dort auf der Waldlichtung keine Barbaren getroffen, Lanzenobrist, sondern Krieger mit Ehre.«
    »Hmpf«, meinte er. »Ich will Euch keiner Lüge bezichtigen …«
    »Dann tut es nicht«, riet Serafine ihm.
    »Gut«, meinte er. »Wenn Ihr es sagt. Was wollt Ihr, dass ich tue?«
    »Hergrimm hat sich an das zu halten, was er selbst gefordert hat. Er wollte, dass die Last der Verteidigung der Ostmark nicht allein auf seinen Schultern ruht. Setzt Euch gegen die Kommandeure der Grenztruppen durch und sendet uns morgen früh auf

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