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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Lissam aufzugeben und sich darauf zu konzentrieren, hier bei diesem Höhenzug dem Feind den Zugang zu den Kernlanden zu verwehren. Ich sehe keine Möglichkeit, die Ostmark zu halten.«
    »Jetzt müsst Ihr nur Hergrimms Truppen erklären, warum sie ihre Heimat kampflos aufgeben und dann dafür sterben sollen, dass der Feind nicht nach Aldane durchbricht«, entgegnete Desina bissig. »Sie werden kein großes Verständnis dafür haben. Ihr hattet übrigens auch darin recht, in der Ostmark verdienen sie am Krieg und nicht am Frieden, nur wird es uns nicht gelingen, diese Verstrickungen so schnell aufzulösen, dass es uns noch von Nutzen sein kann.«
    Ich hörte gar nicht richtig zu.
    »Ihre Versorgung läuft durch diesen Pass?«, fragte ich.
    Sie schüttelte den Kopf. »Die Legionen kamen durch diesen Pass, und ihr Tross folgte ihnen. Doch jetzt beziehen sie ihren Nachschub fast zur Gänze aus Rangor. Wahrscheinlich wollten sie Aldane nehmen, um ihren Nachschub über den Hafen dort und über Rangor an die Legionen in der Ostmark heranzuführen. Jetzt müssen sie sich damit zufriedengeben, was sie aus Rangor herauspressen können. Es dürfte dennoch reichen, um sie zu versorgen.«
    Ich begann zu lächeln.
    »Ich kenne diesen wölfischen Blick«, meinte Serafine. »Was ist dir eingefallen?«
    »Spielt Ihr Shah?«, fragte ich Desina.
    »Seit meinem vierten Lebensjahr«, antwortete sie.
    »Warum dreht Ihr das Spielfeld nicht und schaut es Euch von Arkins Warte aus an?«
    Sie bedachte mich mit einem langen Blick und marschierte dann um den großen Tisch herum, während wir ihr folgten. »Es ist nicht das erste Mal, dass ich das tue«, sagte sie, während sie ihren Blick über die Karte schweifen ließ. »Es ändert nicht viel, ich sehe eher unsere Schwächen deutlicher.«
    »Unbestritten. Nur sind die für uns nicht von Belang. Nicht für die nächsten drei Wochen … oder sogar mehr. Wo liegen Arkins Schwächen?«
    Sie besah sich die Karte und schüttelte den Kopf. »Ich sehe keine. Er hat sich geschickt aufgestellt … und wenn wir ihn angreifen wollten, sähe er uns, wie Ihr selbst sagt, schon Tage vorher kommen.«
    »Richtig«, nickte ich. »Aber er wird wohl kaum zulassen können, dass wir ihm den Nachschub kappen. Wenn wir das tun, muss er sich bewegen. Dann gibt er seine Positionen auf, und wir bestimmen, wo der Kampf stattfindet. Hier. In dem Gebiet zwischen Rangor und dieser Festung der Titanen, wo er sein Lager hat. Irgendwo hier muss sein Nachschub durch. Vielleicht durch diese Schlucht.«
    Sie sagte nichts. Dann räusperte sich Serafine. »Das ist ein Hügel.«
    Ich nickte weise.
    »Umso besser«, sagte ich unverdrossen. »Von einem Hügel aus hätten wir eine weite Sicht.«
    Desinas Lippen zuckten, aber sie hielt sich zurück. »Daran haben wir auch schon gedacht. Nur fehlen uns die Truppen. Hergrimms Reiter fallen aus. Auf sie ist kein Verlass.«
    Ich spürte selbst, wie mein Grinsen breiter wurde. »Und wenn ich wüsste, wo ich eine Legion finden kann?«
    »Das würde dem Kriegsfürsten gar nicht gefallen«, meinte Desina langsam, und jetzt war sie es, die die Zähne bleckte. »Das verdirbt ihm noch den Spaß an seinem Wettkampf.«
    »Welchem Wettkampf?«, fragten Serafine und ich wie aus einem Munde.
    Nach der Besprechung mit der Kaiserin grollte mir der Magen. Seitdem wir aus Illian aufgebrochen waren, hatte sich noch keine Gelegenheit zum Frühstück ergeben. Das Schicksal unseres seltsamen Piraten zu klären und dann meinen Plan zuerst mit Desina und später auch mit Asela durchzudiskutieren, hatte fast bis zum Mittag gedauert, allein deshalb meldete er sich schon mit Macht.
    Allerdings suchten wir zuvor noch die Amtsstube der zweiten Legion auf, wo ich den armen Leutnant Stofisk mit einem Berg von Aufgaben bedachte, der auch ihn zweifelnd aus seinem Kragen schauen ließ. Den er vergessen hatte, seinem Uniformhemd anzuknöpfen.
    Dann beschloss ich, dem Drängen meines Magens nachzugeben. Wir hätten in der Messe essen können, aber danach stand mir nicht der Sinn, mir war nach Wein und Braten, und nicht nach dünnem Bier.
    Dass dies Ragnar nicht viel anders sah, war keine große Überraschung, so war es auch kein Wunder, dass er bereits in der Silbernen Schlange saß, als wir dort die Tür aufstießen.
    »Hier!«, rief er, als ob wir ihn hätten übersehen können. »Wir haben den Tisch für uns allein.«
    Ich wusste, dass bald Wachablösung war, und dann würde sich die Taverne füllen, doch im Moment

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