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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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gestorben wäre. Erst später gab sie es auf.«
    »Als ich feststellte, dass es keine Bedeutung hatte. Asela … sie gab mir dieses Geschenk. Sie … sie wollte und konnte nicht mehr leben, als sie sich wieder an sich selbst erinnerte. Ich kenne ihre Erinnerungen und weiß warum. Sie gab mir einen neuen Anfang, den ich nicht verschwenden werde. Und Finna, du bist immer noch eine Freundin. Du warst es für sie … und auch für Balthasar.«
    »Du hast ihre Erinnerungen?«, fragte Serafine leise.
    »Jede. Alle. Die, die sie wollte … und ebenfalls die, die sie nicht ertragen konnte. Sie konnte nicht mehr damit leben, Finna. Aber es sind ihre Erinnerungen, die mich zu ihr formen«, sagte Asela mit einem wehmütigen Lächeln. »Es ist mir recht. Auf diese Art überlebt wenigstens ein Teil von ihr.«
    »Santer sagte, er hätte deinen Geist gesehen«, erinnerte sich Serafine.
    Asela lächelte mühsam. »Ja. Ich habe ihn tüchtig erschreckt. Wirst du mein Geheimnis wahren, Finna?«
    »Der Nekromantenkaiser hat keinen Einfluss mehr auf dich?«, fragte Serafine.
    »Nein. Er wird ihn auch nicht erlangen können. Ich weiß jetzt, wie ich mich und andere dagegen schützen kann.«
    »Ich werde dich nicht verraten«, entschied Serafine mit einem schmerzvollen Lächeln. »Dazu war Asela mir zu viel wert. Ob ich dir noch Freundin sein kann, muss ich mir erst überlegen.« Sie schaute zu mir hin. »Ich glaube nicht, dass ihr mich hier noch braucht«, meinte sie zu mir und wischte sich über ihre feuchten Augen. Ich nickte nur, und wir sahen zu, wie sie den Raum verließ und die Tür sanft hinter sich schloss.
    Asela sah mich mit gequälten Augen an.
    »Was für eine götterverfluchte Scheiße«, flüsterte sie.
    Mir fiel nichts ein, was ich dazu noch sagen konnte.

Der Wagenzug
     
    42  Am nächsten Morgen fand Marschall Hergrimm doch noch die Zeit, um uns eine Audienz zu gewähren. Er kam sogar zu uns in das Amtszimmer.
    »Ich erfuhr soeben, dass Ihr es wart, der veranlasst hat, Kelters Legion abzuziehen«, schnaubte er wütend zur Begrüßung. »Und zudem Anweisung gegeben hat, dass alle Bürger Askirs sich aus den Grenzfesten zurückzuziehen haben! Seid Ihr denn vom Wahn befallen? Genauso gut können wir die Grenzfesten gleich ganz aufgeben!«
    »Genau das tun wir, Marschall«, antwortete ich ihm ungerührt und wies auf einen Stuhl. »Bis auf Braunfels. Wollt Ihr Euch vielleicht setzen?«
    »Nein«, knurrte er. »Das will ich nicht! Ich will wissen, welcher Dämon Euch geritten hat!«
    Unwillkürlich dachte ich an Kayla … und schüttelte den Gedanken ganz schnell ab. »Uns liegen Beweise vor, dass Eure Grenztruppen nicht nur die Barbaren immer wieder zum Kampf angestachelt, sondern auch Wagenzüge und sogar Dörfer überfallen haben, sie brandschatzten und plünderten und es den Barbaren in die Schuhe schoben. Ihr habt beim letzten Kronrat darüber geklagt, wie wenig Unterstützung die Ostmark von dem Rest des Reichs erfährt, und gedroht, Euch abzuspalten. Tatsächlich aber ergab die Prüfung schon einiger weniger Bücher, dass der größte Teil des Golds niemals bei den Truppen ankam. Ihr und Euresgleichen habt euch seit Jahrhunderten daran bereichert und diesen endlosen Krieg mit den Barbaren geschürt, anstatt Frieden zu suchen.«
    Mit jedem meiner Worte wurde sein Gesicht röter.
    »Ich sollte Euch für diese Unterstellung fordern«, rief er erbost.
    »Gerne«, sagte ich und stand auf. »Jetzt gleich?«
    Hastig trat er einen Schritt zurück. »Ihr habt keine Beweise«, versuchte er es.
    »Doch, die haben wir«, teilte ich ihm mit. »Genug, um die Hälfte von euch in den Kerker zu bringen. Aber es ist die Mühe nicht wert. Wir können die Ostmark nicht halten. Der Feind hat fünf volle Legionen, zehntausend ausgebildete Soldaten mehr, als ihr angeblich besitzt. Der Feind kann sich aussuchen, wo er angreifen wird, aber Ihr müsst versuchen, jede einzelne Stadt zu verteidigen … und das Land um sie herum. Das kann Euch nicht gelingen. Wir ziehen unsere Truppen an die Grenzen von Aldane zurück und werden uns dort befestigen, das Gelände dort ist leichter zu verteidigen.«
    »Und was macht Ihr, wenn wir uns mit dem Feind vereinen?«, fragte er erzürnt. Eine Drohung, die er schon einmal ausgesprochen hatte.
    »Die Hälfte Eurer Soldaten, die angeblich Sold beziehen, existiert nur auf irgendwelchen Listen. Eure tapferen Grenzreiter sind nichts anderes als Räuberbanden. Wenn Ihr Eure Städte schutzlos zurücklassen

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