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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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die dunklen Wolken am Himmel und schaute dann zu mir. »Es sieht nach Regen aus … wenn wir jetzt zurückkehren, werden wir die Hand vor Augen nicht mehr sehen. Wir sollten besser hier in der Nähe rasten.«
    »Wenn es regnet, ist es gut, es dämpft die Geräusche«, teilte ich ihm mit. »Und wenn ihr nichts sehen könnt, sieht auch euch niemand. Der Weg ist schwer zu verfehlen … schlafen könnt ihr, wenn ihr wieder sicher in der Feste angekommen seid.«
    »Und du, Lenar?«, fragte er. »Was hast du vor?«
    »Wir werden ein wenig weitermarschieren«, erklärte ich ihm. »Wir haben etwas mehr als eine Kerzenlänge bis zur Dämmerung. Dann werden wir irgendwo Rast machen.« Ich schaute von den Köpfen zu den rauchenden Ruinen hin, der Anblick war leichter zu ertragen. »Nicht alle Feuer sind vollends erloschen, hier und da schwelt es noch. Es ist keine zwei Tage her, dass das geschehen ist. Je weniger wir sind, desto weniger fallen wir auf.«
    Er musterte mich sorgfältig.
    »Es ist nicht das erste Mal, dass du so etwas gesehen hast«, meinte er dann.
    »Ja«, nickte ich. »Es wird auch nicht das letzte Mal sein.«
    Hochkommandant Keralos hatte recht behalten. Es war an der Zeit gewesen, am eigenen Leib zu erfahren, was es hieß, ein kaiserlicher Legionär zu sein. Jetzt stand ich da und sah dem Aldanen nach, wie er mit seiner su’Tenet davonmarschierte und dachte, dass es eine Schande war, mir den Namen des Aldanen nicht gemerkt zu haben. Als ich mich wieder umdrehte, sah ich in zehn müde Gesichter, die von mir wissen wollten, was nun zu tun war. Und ja, der Aldane hatte recht, es würde bald zu regnen anfangen.
    »Wir gehen in einer Reihe«, teilte ich ihnen mit. »Die zwei Armbrustschützen an dritter und siebter Position. Du … Petir?«
    »Petar, Ser.«
    »Petar. Du kümmerst dich nicht um das, was vor uns geschieht, du schaust nur nach hinten. Jeder Zweite schaut nach rechts, die anderen nach links. Wir marschieren nicht, wir gehen. Und jeder schaut bei seinem Vordermann, wo etwas klappert oder die meisten Geräusche entstehen. Wir reden nicht, wir flüstern. Ich gehe an der Spitze, und ihr folgt in zwanzig Schritt Abstand. Wenn ich die Hand hebe, oder stehen bleibe, bleibt ihr stehen, wenn ich mich ducke, duckt ihr euch, und wenn ich mich fallen lasse, will ich euch alle im Dreck liegen sehen, bevor ich selbst dort ankomme.« Ich wies auf das verbrannte Dorf vor uns. »Das ist höchstens zwei Tage her. Wer immer das angerichtet hat, könnte noch in der Nähe sein.«
    Als der Regen kam, hatten wir das, was von Dormuth übrig war, bereits ein gutes Stück hinter uns gelassen. Man hatte den Wald um das Dorf herum geschlagen und Felder angelegt; es gab viel fruchtbaren Boden hier. Aber ich war erleichtert, als wir den Wald erreichten. Das nasse Laubwerk dämpfte die Geräusche und gab uns Deckung, wir waren nicht mehr ganz so leicht zu entdecken.
    Die Erleichterung hielt nicht lange an, denn dort, abseits des Weges, ein Stück in den Wald hinein, fanden wir einen anderen unserer Kameraden an einen Baum genagelt vor.
    Die Regenwolken hatten die Dämmerung beschleunigt, unter dem Laubwerk war es bereits so dunkel, dass man kaum etwas sehen konnte, so war es nicht verwunderlich, dass ich ihn ohne Seelenreißer wahrscheinlich nicht gesehen hätte. Gleich zu Beginn unserer Reise nach Askir war ich für ein paar Tage blind gewesen, damals hatte ich gelernt, mich auf die Wahrnehmung meines Schwertes zu verlassen. Seitdem war ich darin besser geworden, mittlerweile konnte ich durch Seelenreißer alles Leben in einem Umkreis von gut vierzig Schritt wahrnehmen, von dem Hirschkäfer in der Borke bis hin zu unserem Kameraden, dem man hölzerne Nägel durch alle Gelenke getrieben hatte.
    Dass ich ihn durch Seelenreißer fühlen konnte, bedeutete aber auch, dass er noch am Leben war.
    Ich hob die Hand, und hinter mir hörte das leise Klappern auf. Vorsichtig trat ich näher, doch erst als ich keine zwei Schritt mehr von ihm entfernt stand, bemerkte der Unglückliche mich und hob mühsam den Kopf, um einen gurgelnden Laut auszustoßen.
    »Götter!«, rief Bemmert, einer der Rekruten. »Er lebt noch!« Er brach aus der Reihe aus und rannte auf uns zu. »Worauf wartet ihr?«, rief er seinen Kameraden zu. »Wir müssen ihm helfen!«
    »Keiner bewegt sich!«, rief ich nach hinten, als die anderen ihm folgen wollten. »Auch du nicht, Bemmert!«
    Denn der Legionär am Baum versuchte mir etwas zu sagen. Was ohne Zunge schwierig

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