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Das Bourne Duell

Das Bourne Duell

Titel: Das Bourne Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Augen heraus.
    »Madre de Dios, qué linda muchacha!« , hatte er ausgerufen.
    Wegen der Nachwirkungen des Skorpionstiches kaufte sie sich einen durchsichtigen Umhang, außerdem ein paar Strandtücher, eine große Dior-Sonnenbrille, ein modisches Sonnenschild und eine Sonnencreme, mit der sie sich sofort einrieb.
    Antonios Freund hieß Ramos, und er hatte genau das
richtige Boot für sie besorgt: groß und protzig. Die Dieselmaschinen brummten, während sie und Antonio an Bord gingen und Ramos ihnen alles zeigte. Er war ein kleiner massiger Mann mit lockigem schwarzem Haar, Tätowierungen an den kräftigen Armen und einem freundlichen Lächeln.
    »Ich habe Waffen da – Pistolen und halbautomatische Gewehre –, falls ihr welche braucht«, sagte er hilfsbereit. »Sind im Preis inbegriffen, nur die verschossenen Kugeln kosten extra.«
    Soraya bedankte sich, sagte ihm aber, dass sie keine Waffen brauchen würden.
    Als sie wieder an Deck gingen, machten sie sich auch gleich auf den Weg. Puerto Peñasco war etwa neun Kilometer entfernt.
    »Wir haben noch zwei Stunden bis Sonnenuntergang«, erklärte Ramos über dem Dröhnen der Dieselmaschinen. »Dann fährt Arkadin normalerweise mit seinem Boot raus. Ich habe eine Angelausrüstung. Am Riff gibt es jede Menge Heilbutt, Sägebarsche und Rote Schnapper. Was meint ihr?«
    Soraya und Antonio angelten eineinhalb Stunden vor dem Riff, bevor sie das Angelzeug einpackten und Kurs auf den Jachthafen nahmen. Ramos zeigte auf Arkadins Boot, als er die Jacht um die Landspitze herumlenkte und in den Hafen einfuhr. Arkadin war noch nicht da, doch Soraya sah einen älteren Mexikaner, der das Boot fertig machte zum Auslaufen. Der Mexikaner war dunkelhäutig und hatte ein Gesicht mit tiefen Furchen von der harten Arbeit, dem salzigen Wind und der sengenden Sonne.
    »Sie haben Glück«, sagte Ramos. »Er kommt.«
    Soraya blickte in die Richtung, in die Ramos zeigte, und sah einen kraftvoll aussehenden Mann über den Pier schreiten. Er trug eine Baseballkappe, eine schwarzgrüne Surferbadehose, ein Dos-Equis-T-Shirt und Gummisandalen. Sie legte den Umhang ab. Ihre dunkle Haut glänzte von der Sonnencreme.
    Der Pier ragte weit in den Hafen hinaus, und sie hatte genug Zeit, ihn zu betrachten. Er hatte dunkles kurz geschnittenes Haar, ein markantes Gesicht, das nichts preisgab, die breiten Schultern eines Schwimmers, wenngleich seine Arme so lang und muskulös waren wie die eines Ringers. Seine Bewegungen waren mühelos und gleitend, so als hätte er Kugellager an den Füßen. Er strahlte eine Energie aus, die ihr irgendwie beunruhigend, aber doch auch seltsam vertraut erschien.
    Und dann traf es sie wie ein elektrischer Schlag, und sie sah mit beängstigender Klarheit, was ihr an ihm so bekannt vorkam: Er bewegte sich wie Jason.
    »So, da wären wir«, sagte Ramos, manövrierte die Jacht an Arkadins Boot vorbei und ließ sie langsam zum Anlegeplatz gleiten.
    Arkadin sagte etwas zu dem Mexikaner und lachte, als Ramos’ Boot in sein Blickfeld kam. Er blickte auf, kniff die Augen gegen die tief stehende Sonne zusammen und sah Soraya. Seine Nasenflügel blähten sich, als er ihr exotisches Gesicht betrachtete, und ihren Körper, der in dem winzigen Bikini so gut wie nackt war; vielleicht, so dachte Soraya, war die Wirkung so sogar noch größer, weil es ein klein wenig der Fantasie überließ. Sie hob einen Arm, wie um das Sonnenschild festzuhalten, doch es war in Wirklichkeit nur
eine Geste, die die sinnliche Ausstrahlung ihres Körpers verstärkte.
    Und dann, von einem Moment auf den anderen, wandte er sich ab und sagte etwas zu dem Mexikaner, der leise lachte. Soraya war enttäuscht. Ihre Finger umklammerten die Reling, als wollte sie sie erwürgen.
    »Der Gringo muss schwul sein«, meinte Antonio.
    Soraya lachte. »Sei nicht albern.« Doch seine Bemerkung hatte ihre momentane Frustration vertrieben. »Die Herausforderung war einfach noch nicht groß genug für ihn.« Da kam ihr eine Idee, sie wandte sich Antonio zu und legte ihre Arme auf seine Schultern. »Küss mich«, sagte sie und sah ihm in die Augen. »Küss mich, und hör nicht auf.«
    Antonio schien ihrem Wunsch gerne nachzukommen. Er nahm sie um die Taille und drückte seine Lippen auf die ihren. Seine Zunge schien sie zu verbrennen, als sie sich in ihren Mund vorwagte.
    Ramos manövrierte die Jacht ein bisschen zu nah an das Schnellboot heran, sodass der Gringo und der alte Mexikaner aufblickten. Während der Mexikaner zum Bug

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