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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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aufgenommen.«
    »Die Entscheidung wurde von einem Einzelnen getroffen, nicht von der Regierung der Vereinigten Staaten. Das sollte klar sein.«
    »In Ordnung«, nickte der Diplomat. »Sein Name war Conklin, aber das ist belanglos, Jack. Die Regierung hat mitgemacht. Es ist geschehen.«
    »Personal der Regierung hatte auch entscheidenden Anteil daran, dass sein Leben gerettet wurde.«
    »Etwas später«, murmelte Havilland.
    »Aber warum ?«, fragte McAllister; er beugte sich vor, von dem bizarren Bericht gebannt. »Er war einer der unseren. Weshalb hätte jemand ihn ausschalten sollen?«
    »Man vermutete hinter seinem Gedächtnisverlust etwas anderes. Man war irrtümlich der Meinung, er sei umgedreht worden; dachte, er habe drei seiner Führungsoffiziere getötet und sei mit einem beträchtlichen Betrag verschwunden
 – Regierungsgeldern in Höhe von beinahe fünf Millionen Dollar.«
    »Fünf Millionen  …?« McAllister sank erstaunt in den Sessel zurück. »Ihm persönlich standen derartige Beträge zur Verfügung?«
    »Ja«, sagte der Botschafter. »Das gehörte auch mit zur Strategie und war Teil des Projekts.«
    »Ich nehme an, dass dies der Punkt ist, wo Schweigen geboten ist. Das Projekt, meine ich.«
    »Ja, das ist unerlässlich«, antwortete Reilly. »Nicht wegen des Projekts – trotz allem, was geschehen ist, haben wir keinen Anlass, uns für diese Operation zu entschuldigen, sondern wegen des Mannes, den wir uns geholt haben, damit er Jason Bourne wurde. Und auch wegen des Ortes, von dem er kam.«
    »Das klingt sehr geheimnisvoll.«
    »Das wird gleich klarer.«
    »Das Projekt, bitte!«
    Reilly sah Raymond Havilland an; der Diplomat nickte und meinte dann: »Wir haben einen Killer geschaffen, um den gefährlichsten Meuchelmörder von ganz Europa aus der Reserve zu locken und ihm eine Falle zu stellen.«
    »Carlos?«
    »Sie sind schnell, Herr Staatssekretär.«
    »Gab es denn sonst noch jemanden? In Asien hat man Bourne und den Schakal andauernd miteinander verglichen.«
    »Das war Absicht«, sagte Havilland. »Die Strategen des Projekts, eine Gruppe mit dem Namen Treadstone Einundsiebzig, haben diesen Vergleich in die Welt gesetzt. Die Gruppe nannte sich nach einem Haus in der Einundsiebzigsten Straße in New York, wo der wiedererweckte Jason Bourne ausgebildet wurde. Das war die Kommandozentrale. Sie sollten sich den Namen merken.«
    »Ich verstehe«, meinte McAllister nachdenklich. »Dann waren diese Vergleiche als eine Herausforderung für Carlos gedacht. Und dann ging Bourne nach Europa – um ihn zu
zwingen, aufzutauchen und sich dem Herausforderer zu stellen.«
    »Sehr schnell, Herr Staatssekretär. In kurzen, dürren Worten war das die Strategie.«
    »Außergewöhnlich. Wirklich brillant. Und man braucht kein Fachmann zu sein, um das zu erkennen; das bin ich nämlich weiß Gott nicht.«
    »Vielleicht werden Sie einer …«
    »Und Sie sagen, dieser Mann, der Bourne, der geheimnisvolle Meuchelmörder, wurde, hat drei Jahre damit verbracht, diese Rolle zu spielen, und wurde dann verletzt …«
    »Man hat auf ihn geschossen«, unterbrach Havilland. »Eine Kopfverletzung.«
    »Und er hat das Gedächtnis verloren?«
    »Völlig.«
    »Mein Gott!«
    »Und trotz allem, was mit ihm passiert ist, und mit Hilfe dieser Frau – sie war übrigens Volkswirtin und für die kanadische Regierung tätig – hätte er das Ganze um Haaresbreite geschafft. Eine erstaunliche Geschichte, nicht wahr?«
    »Unglaublich. Aber was für ein Mann gehört dazu, so etwas zu tun, und wer kann das tun?«
    Jack Reilly hustete halblaut, worauf der Botschafter ihm einen Blick zuwarf und verstummte. »Wir kommen jetzt zum kritischen Punkt«, sagte der Aufpasser und rutschte in seinem Sessel herum, um McAllister voll anzusehen. »Wenn Sie die geringsten Zweifel haben, kann ich Sie immer noch gehen lassen.«
    »Ich versuche mich nicht zu wiederholen. Sie haben Ihr Band.«
    »Ist ja schließlich Ihre Neugierde.«
    »Ich nehme an, das ist nur eine andere Formulierung, um zu sagen, dass es vielleicht nicht einmal einen Prozess geben könnte.«
    »Das würde ich nie sagen.«
    McAllister schluckte und sah dem Mann vom Sicherheitsrat in die Augen. Dann wandte er sich Havilland zu.
»Bitte, fahren Sie fort, Herr Botschafter. Wer ist dieser Mann? Woher kam er?«
    »Er heißt David Webb. Zurzeit ist er Dozent für Orientalistik an einer kleinen Universität in Maine. Er ist mit der Kanadierin verheiratet, die ihn buchstäblich aus seinem

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