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1261 - Blut aus dem Jenseits

1261 - Blut aus dem Jenseits

Titel: 1261 - Blut aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Obwohl sie den fremden Laut nur einmal vernommen hatte, wusste sie, wo die Quelle war. Er war über ihr erschallt, in der letzten Wohnung unter dem Dach. Nur stand die leer. Die Mieter waren vor mehr als einem Monat ausgezogen. Seit dieser Zeit hatte sich kein Mensch für die Räume interessiert.
    Und jetzt?
    Tina hatte sich nicht geirrt. Sie war zwar im warmen Wasser der Wanne etwas schläfrig geworden, jedoch nicht eingeschlafen. Also hatte sie auch nicht träumen können.
    Einbrecher! Es war der nächste Gedanke, der ihr durch den Kopf schoss. Sie verwarf ihn wieder, denn die Logik sagte ihr, dass es sich nicht lohnte, die leere Wohnung zu durchsuchen. Da war kein Möbelstück zurückgelassen worden.
    Zum zweiten Mal zuckte sie zusammen, denn wieder hörte sie die dumpfen Laute. Jetzt allerdings war sie darauf gefasst gewesen, und so lauschte sie, was dort passierte. Da bewegte sich jemand über den Boden hinweg. Sie glaubte zumindest, Schritte zu hören, die im bestimmten Abstand auf die Bohlen hackten. Sie vernahm auch ein Poltern, als wäre etwas umgefallen. Dann wieder die schnellen Schritte, sogar ein Schrei!
    Die Gänsehaut kehrte zurück. Der Schrei passte nicht zu der üblichen Kulisse. Sie bewegte ihre Hände, drehte den Kopf in die verschiedensten Richtungen, legte ihn auch zurück, um gegen die Decke zu schauen, aber dort war nichts zu sehen.
    Zudem wurde es wieder still…
    Tina Steene atmete tief durch. Obwohl sie wusste, dass diese unbestimmten und fremden Laute nichts mit ihr persönlich zu tun hatten, fühlte sie sich bedroht. Sie schaute sich im Sitzen um. Ihr Blick glitt an den meerblauen Kacheln entlang. Sie schaute sich auch die Fläche der Decke an, aber weder an ihr noch den Wänden entdeckte sie eine Veränderung.
    Da stimmte etwas nicht. Da lief einiges daneben. So etwas hatte sie noch nie zuvor gehört. Es war ein normales Haus, in dem sie wohnte. Fremde Geräusche hatten sie nie erschreckt, vor allen Dingen nicht aus der leeren Wohnung über ihrer.
    Der nächste Schrei!
    Gellend und abrupt. Wütend zugleich. Dem Schrei folgte ein Poltern, dann trat wieder die normale Stille ein, die Tina nicht als eine solche empfand.
    Es war so anders geworden. Wartend, lauernd, als hätte die Stille Leben bekommen. Tina wartete darauf, dass sie unterbrochen wurde. Lieber die Schreie hören als unter dieser Stille leiden, denn nichts anderes passierte mit ihr.
    Pitsch!
    Wieder hörte sie ein Geräusch. Es war schwer für sie, es einzustufen. Tina schaute in die Höhe, sah nichts, senkte den Kopf, um die Fläche des Wassers abzusuchen.
    Pitsch!
    Das Geräusch war zu hören, und sie entdeckte noch in der gleichen Sekunde die Ursache.
    Etwas war von oben herab auf die Wasserfläche gefallen und hatte dieses Geräusch verursacht.
    Ein Tropfen.
    Sie schaute hin.
    Es war ein Tropfen - ja. Er hatte auch das Wasser getroffen und seine Form verloren. So sah er aus wie ein leicht zerfetztes Blütenblatt.
    Rot!
    Pitsch!
    Wieder prallte ein Tropfen auf die Wasserfläche. Dicht vor ihrer Nase und zwischen die Knie, die wie kleine Inseln aus dem Wasser hervorschauten.
    Tina schaute nur nach oben. Ihr Mund stand offen. Sie konnte ihn nicht mehr schließen, denn jetzt erst kam ihr zu Bewusstsein, was da von oben herabgefallen war.
    Blut!
    ***
    Keine Tropfen aus Wasser, sondern aus Blut! Es gab für Tina keine andere Möglichkeit. Sie schaute auf die Fläche und sah die Rötung an mehreren Stellen.
    Sie war auch bereit, sich Gedanken darüber zu machen, aber sie bekam nichts in die Reihe. Es war einfach zu schlimm und auch zu unglaubwürdig. Blut aus der Decke? Ein Albtraum. So etwas konnte man nur träumen, das entsprach der Wahrheit nicht. Das war einfach unmöglich.
    Und wieder fiel ein Tropfen nach unten. Nein zwei, sogar drei. Mit weit geöffneten Augen und auch offenem Mund schaute sie zu. Sie hörte den Aufschlag der Tropfen und vernahm ein Zischen, als wäre kaltes Wasser auf eine Herdplatte gefallen.
    Unglaublich…
    Plötzlich steckte etwas in ihrer Kehle fest. Trotz des Drucks in ihrer Brust schlug das Herz schneller als sonst..
    Es regnete Blut!
    Der nächste Tropfen traf sie mitten auf die Stirn. Es war nur ein leichter Aufschlag, aber sie spürte ihn doppelt schwer. Er klatschte gegen die Haut, er platzte dort auseinander, und dann merkte sie, wie er an ihrer Stirn nach unten rann.
    Der nächste Blutstropfen erwischte Tina. Sie war nicht mehr in der Lage, etwas zu unternehmen, denn sie hatte sich in eine

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