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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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das in meiner Lage könnten. Man sagt einem tueur à gages  …«
    »Würden Sie mir das übersetzen, Sie elegantes Arschloch?«
    »Ein Mann, den man auf Killermission schickt, muss Zuversicht haben, muss auf seine Überzeugungen vertrauen können. Er darf keine Sekunde über seine Motive oder seine Gründe nachdenken. Er darf überhaupt keine Zweifel haben. Gar keine. Er muss völlig von seiner Aufgabe besessen sein. Das ist seine einzige Chance für den Erfolg.«
    »Und wenn er keinen Erfolg hat? Wenn er umgebracht wird?«
    »Dann fangen wir so schnell wie möglich wieder von vorne an und setzen jemand anderen ein. McAllister wird in Macao bei ihm sein und die Codes erfahren, mit denen man Sheng erreichen kann. Bourne hat sich damit einverstanden erklärt. Wenn es zum Schlimmsten kommt, könnten wir ja seine Theorie mit dem erfundenen Verschwörer ausprobieren. Er sagt, dafür sei es jetzt zu spät, aber er könnte sich ja irren. Sie sehen, ich schrecke keineswegs davor zurück, etwas dazuzulernen, Alex.«
    »Sie schrecken vor gar nichts zurück«, sagte Conklin zornig und stand auf. »Aber Sie haben etwas vergessen – etwas vergessen, was Sie zu David gesagt haben. Das Ganze enthält einen unübersehbaren Fehler.«
    »Und der wäre?«
    »Ich werde nicht zulassen, dass Sie damit durchkommen.« Alex hinkte zur Tür. »Man kann von einem Mann
eine ganze Menge verlangen, aber dann kommt einmal ein Punkt, wo man nicht noch mehr von ihm verlangen kann. Sie sind erledigt, Sie elegantes Arschloch. Webb wird die Wahrheit erfahren, die ganze Wahrheit.«
    Conklin öffnete die Tür. Er sah sich dem Rücken eines hoch gewachsenen Ledernacken gegenüber, der eine präzise Kehrtwendung vollführte und den Karabiner präsentierte, als die Tür aufging.
    »Aus dem Weg, Soldat«, sagte Alex.
    »Tut mir Leid, Sir !«, bellte der Ledernacken, und seine Augen blickten glasig durch den CIA-Mann hindurch.
    Conklin drehte sich zu dem Diplomaten hinter dem Schreibtisch um. Havilland zuckte die Achseln. »Vorschrift«, sagte er.
    »Ich hab gedacht, diese Leute wären jetzt hier weg. Ich hab gedacht, man hätte sie zum Flughafen gebracht.«
    »Die, die Sie gesehen haben, sind auch dort. Die hier kommen aus dem Konsulat. Downing Street hat dankenswerterweise ein paar Vorschriften gelockert, und so ist das hier jetzt offiziell US-Territorium. Wir haben Anspruch auf militärischen Schutz.«
    »Ich will Webb sprechen!«
    »Das geht jetzt nicht. Er muss gleich weg.«
    »Für wen, zum Teufel, halten Sie sich eigentlich?«
    »Ich heiße Raymond Oliver Havilland. Ich bin Sonderbotschafter und im Auftrag der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika tätig. In Krisenzeiten sind meine Anweisungen ohne Widerspruch auszuführen. Dies ist eine Krise. Sie können mich am Arsch lecken, Alex.«
    Conklin schloss die Tür und ging schwerfällig zu seinem Sessel zurück. »Was kommt jetzt als Nächstes, Herr Botschafter ? Bekommen wir alle drei eine Kugel in den Schädel, oder ziehen Sie eine Lobotomie vor?«
    »Ich bin sicher, dass wir uns verständigen können.«
     
    Sie hielten einander fest. Marie wusste, dass er nur zum Teil er selbst war. Alles war wieder wie in Paris, als sie einen verzweifelten Mann namens Jason Bourne gekannt hatte,
der versuchte, am Leben zu bleiben, aber nicht sicher war, ob er es schaffen würde oder es überhaupt versuchen sollte. Ein Mann, dessen Selbstzweifel für ihn in mancher Hinsicht ebenso lebensgefährlich waren wie seine Feinde, die ihn umbringen wollten. Aber es war nicht ganz so wie in Paris, diesmal gab es keine Selbstzweifel, keine fieberhaft erdachten Taktiken, um den Verfolgern zu entkommen, kein verzweifeltes Rennen, um die Jäger ihrerseits in die Falle zu locken. Was sie an Paris erinnerte, war eher die Distanz, die sie zwischen ihm und sich spürte. David versuchte, an sie heranzukommen – David, der großzügige, einfühlsame David  –, aber Jason Bourne wollte ihn nicht loslassen. Diesmal war Jason der Jäger, nicht der Gejagte, und das stärkte seine Willenskraft.
    »Warum, David? Warum? «
    »Das habe ich dir gesagt. Weil ich es kann. Weil ich es muss. Weil es getan werden muss.«
    »Das ist keine Antwort, mein Liebling.«
    »Also gut.« Webb löste sich von seiner Frau, schob sie ein Stück von sich weg, hielt sie an den Schultern fest, sah ihr in die Augen. »Ich tue es für uns.«
    »Für uns ?«
    »Ja. Sonst würde ich diese Bilder mein Leben lang immer vor mir sehen. Sie würden immer

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