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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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dass ich es vorziehen würde, davon nichts zu erwähnen. Alle würden das. Aber schließlich habe ich auch Edward nicht alles gesagt. Er verfügt noch nicht über genügend Distanz zwischen seinen ethischen Vorstellungen und den Anforderungen seines Berufs. Wenn er einmal so weit ist, könnte er meinen Platz einnehmen, aber ich glaube nicht, dass er dazu fähig ist.«
    »Sie haben David alles gesagt, für den Fall, dass er der Gegenseite in die Hand fällt«, fuhr Conklin fort, ohne Havilland zuzuhören. »Wenn er Sheng nicht umbringen kann, dann wollen Sie, dass man ihn festnimmt. Sie rechnen auf die Amphetamine und das Skopolamin. Die Drogen ! Dann wird Sheng die Nachricht bekommen, dass uns seine Verschwörung bekannt ist, und er wird sie inoffiziell bekommen, nicht von uns, sondern von einem Geisteskranken ohne offizielle Rückendeckung. Herrgott! Das ist eine Variation von dem, was Webb Ihnen gesagt hat!«
    »Inoffiziell«, pflichtete der Diplomat ihm bei. »Auf die Weise lässt sich so viel erreichen. Keine Konfrontationen, ganz glatt.«
    »Wenn man vom Leben eines Mannes absieht!«, schrie Alex. »Er wird sterben. Er muss sterben, und zwar vom Standpunkt beider Seiten aus.«
    »Das ist der Preis, Mr. Conklin, falls er bezahlt werden muss.«
    Alex wartete, als rechne er damit, dass Havilland weitersprach. Aber da kam nichts, nur der bohrende Blick der starken, traurigen Augen. »Das ist alles, was Sie zu sagen haben? Dass das der Preis ist – wenn er bezahlt werden muss?«
    »Die Einsätze sind viel höher, als wir uns vorgestellt haben  – weit höher. Das wissen Sie ebenso gut wie ich. Machen Sie also kein so erschüttertes Gesicht.« Der Botschafter lehnte sich in seinem Sessel zurück, er wirkte dabei etwas steif. »Sie haben auch schon solche Entscheidungen getroffen, solche Berechnungen angestellt.«
    »Nicht so. Niemals so! Man schickt seine Leute hinaus und kennt die Risiken, aber man baut nicht einen Mann auf
dem Schlachtfeld auf und schneidet ihm den Rückzug ab! Da war er noch besser dran, als er glaubte – glaubte  –, er würde den Killer bringen, um seine Frau zurückzubekommen!«
    »Diesmal geht es um ein anderes Ziel. Ein unendlich viel Wichtigeres.«
    »Ich weiß das. Dann schicken Sie nicht ihn! Dann beschaffen Sie sich die Codes und schicken einen anderen ! Einen, der nicht vor Erschöpfung halb tot ist!«
    »Erschöpft oder nicht, er ist der beste Mann für diesen Einsatz und besteht darauf, ihn zu übernehmen.«
    »Weil er nicht weiß, was Sie getan haben! Wie Sie ihn eingeengt haben, wie Sie ihn zu einem Boten gemacht haben, der sterben muss!«
    »Ich hatte keine Wahl. Sie haben es ja selbst gesagt, er hat mich gefunden. Ich musste ihm die Wahrheit sagen.«
    »Dann, und ich wiederhole, dann sollten Sie einen anderen schicken! Ein Killerteam, das von einem Strohmann angeheuert ist, ohne Verbindung zu uns, ein Team, das einfach für einen professionellen Mord bezahlt wird, dessen Ziel Sheng ist. Webb weiß, wie man an Sheng herankommt, das hat er Ihnen gesagt. Ich werde ihn überreden, dass er Ihnen die Codes gibt, und Sie kaufen ein Killer team!«
    »Sie stellen uns wohl mit den Ghadafis dieser Welt auf eine Stufe?«
    »Das ist so kindisch, dass mir die Worte fehlen …«
    »Vergessen Sie’s«, unterbrach Havilland. »Wenn man je eine Spur fände, die zu uns führt – und das könnte man –, müssten wir unsere Raketen auf China abschießen, ehe die etwas auf uns werfen können. Unvorstellbar.«
    »Was Sie hier tun, ist unvorstellbar!«
    »Es gibt wichtigere Prioritäten als das Überleben eines einzelnen Individuums, Mr. Conklin, und ich kann nur wiederholen, dass Sie das ebenso gut wissen wie ich. Das war Ihr Beruf – wenn Sie mir das bitte verzeihen wollen –, aber der vorliegende Fall liegt auf einer höheren Ebene als alles, was Sie bisher erlebt haben. Nennen wir es eine geopolitische Ebene.«

    »Sie Arschloch!«
    »Jetzt kommen Ihre Schuldgefühle ans Licht, Alex – wenn ich Sie Alex nennen darf –, sonst würden Sie mich nicht persönlich beleidigen. Ich habe niemals Jason Bourne auf die Abschussliste gesetzt. Meine größte Hoffnung ist, dass er Erfolg hat, dass es ihm gelingt, Sheng zu töten. Wenn das geschieht, ist er frei; China, der ganze Ferne Osten, ist ein Ungeheuer los, und der Welt wird ein chinesisches Sarajewo erspart. Das ist meine Aufgabe, Alex.«
    »Dann sagen Sie es ihm wenigstens! Warnen Sie ihn!«
    »Das kann ich nicht. Ebenso wenig wie Sie

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