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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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wieder zurückkehren und mich zerstören, weil ich dann wüsste, was ich hinter mir zurückgelassen habe, und damit könnte ich nicht fertig werden, und dann würde ich abstürzen und dich mitreißen, weil du bei aller Intelligenz nicht genug Verstand hast, rechtzeitig abzuspringen.«
    »Lieber stürze ich mit dir ab, als ohne dich zu leben. Versteh mich recht: Für mich ist die Hauptsache, dass du am Leben bleibst.«
    »Das ist kein Argument.«
    »Aber immerhin etwas, worüber du nachdenken solltest.«
    »Ich werde nur sagen, was zu tun ist, nicht selbst handeln.«
    »Was, zum Teufel, soll das jetzt wieder bedeuten?«

    »Ich möchte, dass Sheng erledigt wird, umgebracht, das ist mein absoluter Ernst. Er verdient es nicht, weiter zu leben, aber ich werde ihn nicht persönlich erledigen …«
    »Spiel nicht den lieben Gott, das passt nicht zu dir!«, unterbrach ihn Marie scharf. »Lass doch andere darüber entscheiden. Halt du dich raus und bring dich in Sicherheit.«
    »Du hast mir nicht richtig zugehört. Ich war dort und habe ihn gesehen – ihn gehört. Er verdient es nicht, dass er weiterlebt. Er hat das Leben als ein wertvolles Geschenk bezeichnet. Darüber lässt sich streiten, je nachdem, um was für ein Leben es sich handelt, aber für ihn bedeutet Leben überhaupt nichts. Er will töten – vielleicht muss er das, ich weiß es nicht; da musst du Panov fragen –, das steht in seinen Augen geschrieben. Er ist Hitler und Mengele und Dschingis-Khan … der Kettensägenmörder – was auch immer, aber er muss weg. Und ich muss dafür sorgen, dass er verschwindet.«
    »Aber warum ?«, flehte Marie. »Du hast mir immer noch nicht geantwortet!«
    »Das habe ich, aber du hast mir nicht zugehört. Ich würde ihn so oder so jeden Tag sehen, seine Stimme hören. Ich würde ihn dabei beobachten, wie er mit von Schrecken gelähmten Menschen spielt, ehe er sie umbringt, sie abschlachtet. Versuche doch zu verstehen. Ich habe es versucht und bin kein Experte dafür, aber ich habe einiges über mich gelernt. Nur ein Idiot lernt nichts über sich selbst. Es sind die Bilder, Marie, die verdammten Bilder, die immer wiederkehren, Türen, die sich öffnen – Erinnerungen, von denen ich nichts wissen will, die ich aber doch nicht loswerde. Einfach ausgedrückt, ich kann das nicht mehr ertragen. Ich kann nicht zulassen, dass meine Sammlung von Schreckensbildern sich vergrößert. Siehst du, ich will, dass es besser wird – ich erwarte nicht, dass ich wieder ganz gesund werde, doch damit könnte ich leben –, aber ich will auf keinen Fall wieder in diese Hölle zurück. Um unser beider willen.«
    »Und du meinst, du wirst diese Bilder los, wenn du für den Tod eines Menschen sorgst?«

    »Ich glaube, das wird helfen, ja. Alles ist relativ, und ich wäre nicht hier, wenn Echo nicht sein Leben weggeworfen hätte, damit ich leben kann. So was auszusprechen ist ein bisschen aus der Mode, aber wie die meisten Menschen habe auch ich ein Gewissen. Vielleicht ist es auch Schuldgefühl, weil ich überlebt habe. Ich muss es einfach tun.«
    »Du hast dich selbst davon überzeugt?«
    »Ja, das habe ich. Ich bin am besten dafür ausgerüstet.«
    »Und du sagst, du gibst nur die Anweisungen, führst sie nicht selber aus?«
    »Anders möchte ich es nicht haben. Ich komme zurück, weil ich noch ein langes Leben mit dir zusammen führen möchte, Lady.«
    »Und was für eine Garantie bekomme ich? Wer wird denn die Anleitungen ausführen ?«
    »Der Zuhälter, der uns in all das hineingeritten hat.«
    »Und wer ist der Zuhälter?«
    »McAllister. Der Mann, der an Anstand glaubt und so lange ein scheinheiliges Gesicht macht, bis die Herren an der Macht von ihm verlangen, dass er als Zuhälter auftritt. Wahrscheinlich wird er Havilland zu Hilfe rufen, und das soll mir recht sein. Zu zweit werden sie es schaffen.«
    »Aber wie ?«
    »Es gibt Männer – und Frauen –, die bereit sind zu töten, wenn nur der Preis hoch genug ist. Diese Leute haben vielleicht kein Ego wie der legendäre Jason Bourne oder der reale Schakal Carlos, aber in diesem gottverfluchten, stinkenden Reich der Finsternis gibt es sie überall. Edward, dieser Zuhälter, hat uns gesagt, dass er sich überall im Fernen Osten Feinde gemacht hat, von Hongkong bis zu den Philippinen, von Singapur bis Tokio. Und alles im Namen Washingtons, das hier Einfluss wollte. Wenn man sich Feinde macht, weiß man, wer sie sind, und kennt die Signale, die man aussenden muss, um sie zu

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