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Das Buch Der 1000 Wunder

Titel: Das Buch Der 1000 Wunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Artur Fuerst , Alexander Moszkowski
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Zeitung bequem lesen könnte, selbst wenn sich das Blatt zehnmal in der Sekunde drehte.)
    Im Vergleich mit allen anderen Sinneserfahrungen beweist das Experiment: der Raum an sich wirkt auf den Organismus und in diesem einzig durch das Ohr. Das Tier, dem beide Labyrinthe fehlen, zeigt durch seinen guten Appetit, daß eine jähe und sonst geradezu betäubende Raumveränderung für seine Wahrnehmung nicht mehr existiert. Vergegenwärtigt man sich das Verhalten des ganzen Quartetts, innerhalb dessen jedes Meerschweinchen als Kontrolle des anderen auftritt, so gelangt man unweigerlich zu dem Schluß: der Raum ist sinnfällig und offenbart sich als etwas Wirkendes durch einen Teil des Gehörorgans.
    Diese Erkenntnis verdankt man den Meerschweinchen, die sich einer so peinlichen Operation unterwarfen, um bei der Auffindung einer ins Gebiet der Philosophie schlagenden Wahrheit mitzuhelfen.

81. Die Erde als Bakterienhotel
    Quelle: Dr. Hermann Schubert: »Mathematische Mußestunden«, erster Band. G. J. Göschensche Verlagshandlung, Leipzig, 1907.
    Im Zeitalter der Bakterien ist es nicht uninteressant zu erfahren, wie vielen dieser freundlichen Tierchen höchstens das Luftmeer der Erde gastliche Unterkunft gewähren kann. Sind die Bakterien auch noch so klein, so ist die Zahl, in der sie um uns hausen können, doch keineswegs unendlich groß.
    Das um die Erde liegende Luftmeer ist ein Kugelring. Der Radius der äußeren begrenzenden Kugel sei 869 Meilen lang, der der inneren Kugel 860 Meilen. Diese nach den heutigen Forschungsergebnissen als ungefähr richtig anzusehenden Zahlen vorausgesetzt, erhält man einen Inhalt des Kugelrings aus Luft von 35 300 Quadrillionen Kubikmillimetern. In jedem Kubikmillimeter kann ganz gut eine Million Bakterien hausen. Aber mehr als 35 300 Quintillionen von ihnen haben doch nicht in der Luft Platz.
    Immerhin ist das schon eine recht erhebliche Zahl, in der vom gut verwendbaren Hefebazillus bis zum Erreger der Lepra oder der Cholera alle Abarten in billionenfacher Zahl Raum zum Lebens finden.

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82. Wie alt werden die Tiere?
    Quelle: Dr. Richard Hesse: »Der Tierkörper als selbständiger Organismus«, erster Band des Werks: »Tierbau und Tierleben in ihrem Zusammenhang betrachtet« von Dr. Richard Hesse und Dr. Franz Doflein. Verlag von B. G. Teubner, Leipzig und Berlin, 1910. Z.
    Das Höchstalter, das von den einzelnen Tiergattungen erreicht werden kann, ist außerordentlich verschieden. Irgend ein System ist dabei noch nicht beobachtet worden. Bei den Säugetieren kann man im allgemeinen sagen, daß die großen Tiere älter werden als die kleineren, aber bei den Vögeln gilt dieses Gesetz schon nicht mehr, da z. B. der Papagei dasselbe Höchstalter erreicht wie der Adler. Man muß sich daher damit begnügen, die einzelnen Zahlen nebeneinander zu stellen, was allerdings interessant genug ist.
    So leben manche Polypen 50 Jahre, der Regenwurm mehr als 10 Jahre, Blutegel bis zu 27 Jahren, der Flußkrebs wird 20 Jahre alt, Spinnen meist nur 1 bis 2 Jahre, Käfer wurden 5 Jahre in der Gefangenschaft gehalten. Die Bienenkönigin wird bis zu 5 Jahren alt, während die Arbeitsbienen meist nur 6 Wochen leben. Ameisen hat man bis zu 15 Jahren in der Gefangenschaft beobachtet. Teich- und Flußmuscheln werden 12 bis 14 Jahre alt, die Bachperlmuschel 80 bis 100 Jahre.
    Karpfen und Hecht, wahrscheinlich auch der Wels, werden über 100 Jahre alt, der Laubfrosch nur über 10 Jahre. Die Kröte soll 40 Jahre alt werden. Eine Schildkröte wurde 150 Jahre in der Gefangenschaft gehalten; im ganzen mag dieses Exemplar 300 Jahre alt geworden sein.
    „Am besten ist das Lebensalter der Vögel bekannt. Es leben der Haushahn 15 bis 20 Jahre, die Silbermöwe 44 Jahre, Gans und Eiderente 100 Jahre, Schwan 102 Jahre, Fischreiher 60 Jahre, Storch 70 Jahre, Falke 162 Jahre, Steinadler 104 Jahre, Geier 118 Jahre, Uhu über 68 Jahre, vielleicht 100 Jahre, Amsel 18 Jahre, Kanarienvogel bis 24 Jahren, Papagei über 100 Jahre.
    Von Säugetieren erreicht der Esel 106 Jahre, das Pferd 40 bis 60 Jahre, Rind 20 bis 25 Jahre, Schaf 20 Jahre, Hund 28 Jahre, Katze 22 Jahre, Elefant und Walfisch 200 Jahre.”

83. Totes Leben
    Quelle: Dr. Richard Hesse: »Der Tierkörper als selbständiger Organismus«, erster Band des Werks: »Tierbau und Tierleben in ihrem Zusammenhang betrachtet« von Dr. Richard Hesse und Dr. Franz Doflein. Verlag von B. G. Teubner, Leipzig und Berlin, 1910. Z.
    Die

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