Das Buch der Lösungen - spirituelle Antworten auf alle Lebensfragen

davon auf diesen Planeten gelangt?
    – Sally, 32, Silver Spring, Maryland
    Sie wären überrascht zu hören, wie häufig diese Frage auftaucht. Für gewöhnlich meint der Fragende damit: » Erwischt!« Skeptiker sagen: » Heute leben doppelt so viele Menschen auf der Erde wie vor fünfzig Jahren. Wenn alle eine Seele haben und Seelen unsterblich sind, dürfte es eigentlich nicht mehr davon geben als vorher. Aus diesem Grund muss Reinkarnation falsch sein.« Da ich spüre, dass Sie die Frage aus einer freundlicheren Geisteshaltung heraus stellen, hier meine freimütigen Gedanken dazu.
    Erstens: Dieser Einwand stellt die Reinkarnation nicht infrage. Vermutlich werden Seelen in einer Reihenfolge freigegeben, die der Mensch nicht ergründen kann. Vielleicht gibt es einen unendlich großen Vorrat davon in einem unendlich großen PEZ -Spender. Der Rhythmus der Seelengeburten soll nicht unsere Sorge sein. Wir wissen lediglich, dass jeder von uns hier ist und sich nach Kräften bemüht, sich weiterzuentwickeln.
    Zweitens: Das Ego hat die Gewohnheit, im Sinne eines » Ich«, eines eigenständigen Selbst zu denken. Aber vergessen wir das Ego für einen Augenblick. Ihre Seele ist Ihr tiefstes Bewusstsein, die Quelle Ihres Gewahrseins. Für mich ist Bewusstsein ein Singular, zu dem es keinen Plural gibt. Aus einem Goldklumpen lassen sich viele Schmuckstücke schmieden, ein Feuer besteht aus vielen Flammen, ein Meer aus vielen Wellen. Seelen sind Bewegungs- und Verhaltensmuster in einem einzigen Bewusstsein. Ob wir diese Quelle als den Geist Gottes oder den Schoß der Schöpfung bezeichnen– sie kann so viele Seelen hervorbringen, wie das Universum verlangt, so wie auch das Meer nur einige wenige oder sehr viele Wellen hervorbringen kann, ohne sich darin zu erschöpfen. Der Zustand vollständigen Bewusstseins hat zwei Seiten. Sie betrachten sich einerseits als Individuum, gehören andererseits aber auch zu der Einheit, die wir als den Geist bezeichnen.
    Rezessionsblues
    Dieses Jahr war das Jahr des völligen Zusammenbruchs. Innerhalb weniger Monate trennten sich mein Mann und ich. Wir meldeten Konkurs an und verloren unser Geschäft, eine Weinkellerei mit Brennerei. Jetzt versuche ich als alleinerziehende Mutter in einem Haus klarzukommen, das in Kürze zwangsversteigert wird. Ich werde demnächst fünfzig, und es gibt Augenblicke, in denen ich mich völlig verloren fühle. Die meiste Zeit aber versuche ich, optimistisch zu sein und meinen neuen Weg als Chance zu sehen, meine wahre Lebensaufgabe zu finden. Ich wünsche mir nichts mehr, als meinen Kindern eine sichere und glückliche Zukunft bieten zu können. Menschen mögen mich und reagieren auf meine positive Energie. Gewiss steht mir irgendwo eine Tür offen. Meine Frage ist, wie kann ich dafür sorgen, dass das auch so bleibt?
    – Sara, 49, British Columbia
    Ich kann Ihnen versichern, dass Ihr Brief viele Herzen erschauern lässt. In der gegenwärtigen Rezession müssen viele ältere Arbeitnehmer, die glaubten, sich dem Höhepunkt ihrer Karriere zu nähern, stattdessen erleben, wie ihnen der Boden unter den Füßen weggezogen wird. Auf den Verlust ihres Arbeitsplatzes, ihres Heims oder ihrer Ersparnisse– all der Sicherheitsnetze, die wir im Laufe eines Arbeitslebens aufspannen– sind sie schlecht vorbereitet.
    Um eine neue Tür aufzustoßen, müssen wir uns meiner Ansicht nach an das alte Sprichwort erinnern: Die Natur verabscheut ein Vakuum. In diesem Augenblick tragen Sie einen Raum in sich, der mit Bedauern, Enttäuschung, der Sehnsucht nach besseren Zeiten, Zukunftshoffnungen und Zukunftsängsten, Selbstwertgefühl und Selbstzweifeln gefüllt ist. Mit andern Worten, mit einem chaotischen Konfliktwirrwarr. Schattenenergien machen sich bemerkbar und jagen Ihnen Angst ein. Die Unbeständigkeit Ihrer äußeren Lebensumstände wird von innerer Instabilität gespiegelt.
    Sie müssen Platz für Klarheit, Inspiration und Neuanfänge schaffen. Die dazu nötige Lebenskompetenz besitzen Sie bereits. Leider wirbelt in Ihrem Inneren so vieles herum, dass Klarheit nicht oder nur sporadisch möglich ist. Machen Sie sich klar, dass Sie sich im Krisenmodus befinden. Sie können nicht verlangen, dass Sie alles allein schaffen. Wo sind fremde Helfer, äußere Unterstützung und vor allem: Wo ist Ihr Mann? Er hat seine eigenen Ängste, ich weiß. Aber er war Teil des Zusammenbruchs, der diese Krise ausgelöst hat. Deshalb sollte er auch Teil des Weges sein, der wieder aus ihr